Freitag, 13. September 2024

Ausangate Trek mit Rainbow Mountain

Ausangate Trek mit Detour zum Rainbow Mountain


Reisebericht und FAQ 


Imposante Gletscher, kristallklare Bergseen, eiskalte Nächte und bunte Berge, wie gemalt. Wenn jemand mich auffordern würde den Trek rund um den Ausangate mit wenigen Stichworten zu beschreiben, dann würde ich diese benutzen. 



Der etwa 74km lange Trek rund um den Nevado Ausangate ist bei Wanderern einigermaßen bekannt, allerdings weniger beliebt als der Salkantay-Trek oder der Inca-Trail. Das liegt bestimmt auch daran, dass er immer über 4000m Höhe verläuft und sich nicht mit einem Besuch von Unesco Weltkulturerbe Machu Picchu verbinden lässt.

Nach einigen Tagen, die wir zum Akklimatisieren in Cusco verbracht hatten, starteten wir den Trek. Zuerst folgt der Reisebericht und im Anschluss beantworte ich alle wichtigen Fragen, die relevant sind, wenn man diesen Trek auch machen möchte. 

Reisebericht 

17.08.2024 Upis Hot Springs

Die Anfahrt von Cusco nach Tinki klappte zum Glück problemlos, lästig waren nur die fehlenden Toiletten im Bus. Direkt als wir ausstiegen, sprach uns ein Taxifahrer an. Wir bekundeten unser Interesse, mussten aber vorher dringend aufs Klo. Der Taxifahrer versprach zu warten. Tja...nach dem Toilettengang war er weg! Schade, denn wir wollten eigentlich die ersten sechs Kilometer mit dem Taxi bis Upis fahren, da man hier nur auf einer Straße läuft. Wir sahen einen anderen Taxifahrer, aber der wollte 60 Soles haben. Für 6km! 

Wir verzichteten und liefen stattdessen zu Fuß los, was auf der staubigen Piste in der Mittagshitze alles andere als angenehm war. Als unzählige vollbesetzte PKWs und Motorräder an uns vorbei fuhren, sank meine Laune tief nach unten. Zudem drückte der mir zu schwere Rucksack. Arno nahm mir nach einer Pause das Zelt und eine kleine Wasserflaschen ab. Kurz darauf hielt ein leeres Taxi an und bot uns an, für 25 Soles bis Upis zu fahren. Natürlich sagten wir zu. Es stellte sich heraus, dass dort eine Hochzeit gefeiert wird, was den vielen Verkehr auf dieser Schotterstraße erklärte. Etwas oberhalb von Upis wurden wir rausgelassen und konnten uns so einige Höhenmeter sparen. 

Hier war das Gelände nun flacher und auch der rund 1kg leichtere Rucksack trug sich bedeutend besser. Nach einem Stück auf der Schotterpiste konnten wir auf einen Wanderweg abbiegen. Der Weg führte relativ eben vorbei an Lama- und Alpakaherden bis zu den heißen Quellen von Upis. Dort angekommen stellten wir unser Zelt auf und bezahlten die Gebühr von 25 Soles p.P. für Camping und Hot Springs.


Schon von Weitem sahen wir es dampfen und freuten uns auf ein Bad in den heißen Quellen. Leider stellte sich heraus, dass nur ein Becken gefüllt war und zwar nur teilweise. Es reichte aber aus, um darin sitzen zu können. 

Dieser Pool ist zu heiß zum baden:

18.08.2024 Über die ersten zwei Pässe

In der Nacht fror es und das Zelt war am nächsten Morgen mit reichlich Rauhreif bedeckt. Wir wischten es ab, damit es etwas weniger nass eingepackt werden konnte. Den Rest sollte später die Sonne erledigen. 

Direkt am Morgen stand uns der Anstieg zum ersten Pass entgegen. Mir ging es etwas besser als am Vortag, doch der Hüftgurt drückte unangenehm am Bauch. Wegen des Gewichts musste ich ihn so straff wie möglich ziehen. Dankenswerterweise nahm mein Mann mir das Innenzelt ab, so ging es schon etwas besser. 

Der Aufstieg war zum Glück weder schwer noch lang. Oben, auf dem mit 4740m im Vergleich eher niedrigem Pass, genossen wir den Ausblick auf eine sehr karge Landschaft und erspähten zwei wilde Guanakos. Der Abstieg zur Laguna Pucacocha war flacher. Unten entschieden wir uns für den Weg außen um die drei Seen herum, auf dem wir eine Mittagspause, in der Sonne mit einem gigantischen Blick, einlegten. 

Ein Wanderer aus den USA lief an uns vorbei und warnte uns vor, dass auf dem Weg zum Rainbow-Mountain, aber noch lange davor, jemand versuche eine Wegegebühr zu verlangen. Er hätte die 20 Soles bezahlt, es aber bereut, da es sehr seltsam gewesen sei.

Das Timing war gut, denn kurz daran begann der Aufstieg zu Pass Nr. 2, der mit 4860m schon etwas höher liegt. Zumindest glaubten wir dies, doch nach rund 500m stellten wir fest, dass wir auf den falschen Weg abgebogen waren! Doch ganz soo falsch waren wir dann doch nicht, schließlich wären wir auch so in Richtung Rainbow-Mountain gekommen. Ich ließ meinen Mann entscheiden ob wir umdrehen oder nicht, denn er fühlte sich etwas schlapp und hatte leichte Kopfschmerzen. Vermutlich von der Höhe, dachten wir. Er entschied sich fürs Umkehren und so folgten wir kurz daran den geplanten Weg zu Pass Nr. 2 der klassischen Ausangate-Route. 

Der Anstieg war sanft und die Aussicht von oben wie zu erwarten grandios. Runter war es dagegen steil und so kamen wir schnellen Schrittes am Campingplatz an. Hier hatten bereits ein paar Solowanderer und eine Gruppe ihre Zelte aufgeschlagen, wir waren die letzten. 

Es wehte ein moderater Wind, was das pitchen des Zeltes nicht einfach machte, aber wir schafften es. Ich hatte die Hoffnung, der Wind könnte über Nacht bleiben und die Bildung von Tau verhindern. Direkt danach kamen die Einheimischen, um die Gebühren für den Zeltplatz einzusammeln. Der Reihe nach liefen sie die einzelnen Zelte ab. Danach konnten wir uns dann endlich erholen. 




19.08.2024 Umweg zum berühmten Rainbow-Mountain und zum Red Valley

Irgendwie war die Nacht für uns beide unruhig, beide konnten wir nicht sonderlich gut schlafen. Ob es am Vollmond lag, der so hell schien? Wir wissen es nicht. Natürlich erstarb der Wind in der Nacht völlig, sodass unser Zelt doch feucht wurde. Wie in den meisten Nächten, die wir in den Anden erlebt haben.

Zunächst verfehlten wir den Einstieg in Richtung Rainbow-Mountain, da dieser hinter dem Camp nicht erkennbar ist. Etwa 200m weiter besserte er sich und wir konnten gemütlich etwas oberhalb vom nassen Tal gehen. 

Links und rechts erstrahlten die rötlichen Berge in der Morgensonne. Es hätten ein paar richtig gemütliche Kilometer werden können, hätte mein Mann sich nicht seit dem Erwachen seltsam schlapp und müde gefühlt. Schon nach einer Stunde brauchte er eine erste Pause. War das noch wegen der Höhe? Die Kopfschmerzen waren verschwunden, aber gehören Schlappheit und Müdigkeit auch zur Höhenkrankheit? Wir wussten es beide nicht so recht und ohne Internet ließ sich dies nicht so einfach überprüfen. 

In der Nähe von einem Gebäude, forderte uns ein Mann auf 20 Soles an Gebühr zu bezahlen. Wofür verstanden wir nicht, nur dass er den Rainbow-Mountain nannte. Am Rainbow-Mountain selbst werden wir eine Gebühr entrichten müssen, dies war uns klar. Aber hier mitten im Nirgendwo? Wir versuchten ihn anfangs zu ignorieren, aber er lief uns hinterher. Daher zahlten wir zähneknirschend 20 Soles. Im Gegensatz zu den anderen "boletos" stand hier weder ein fester Preis, noch eine Leistung drauf. Der Mann kritzelte etwas auf einem billig wirkenden Zettel. 

Kurz darauf erfolgte der Anstieg zum 4960m hohen Pass, welchen wir gleich zweimal erklimmen werden müssen. Mein Mann klagte immer noch, sich schlapp zu fühlen, weshalb wir vor dem eigentlichen Anstieg noch eine weitere Pause einlegten. Danach ging es langsam, aber relativ steil bergauf. Kurz unterhalb der Passhöhe zeigte sich bereits eine Art kleiner Bruder vom Rainbow-Mountain, denn auch hier fanden sich tolle bunte Streifen. Wow! Die Aussicht hier oben toppte die beiden vorherigen Pässe.

Der Abstieg auf dem rötlichen Erdboden war noch steiler, unten am See angekommen, gab es für meinen Mann endlich eine lange Mittagspause. Blöderweise zog der Himmel zu und es wurde empfindlich kalt. Für mich fühlte die Pause sich daher nicht sehr erholsam an. 

Nach der Pause erfolgten die letzten Kilometer bis zum berühmten Rainbow-Mountain. Wir waren 2019 schon einmal dort, doch damals war der bunt gestreifte Berg im Nebel versteckt, wir sahen kaum etwas. Wie würde dieses Instagram-Highlight wohl dieses Mal aussehen? Die meisten Bilder im Internet sind stark bearbeitet, ein allzu krasses Farbenspiel erwarteten wir trotzdem nicht. 

Auf dem Weg begegnete uns ein Paar, welches am selben Platz gezeltet hatte und die großen Rucksäcke dort gelassen haben. Das haben wir uns nicht getraut. Sie gaben an enttäuscht zu sein und berichteten ebenfalls von dem Geldeintreiber, den sie als Betrüger wahrgenommen haben. Er habe ihnen die Gebühr wohl als Eintritt für den Rainbow-Mountain verkauft. 

Am Rainbow-Mountain selbst entrichteten wir unsere 20 Soles pro Person, doch die Mitarbeiter fanden die Quittungen nicht. Es wurde etwas ins Funkgerät gesprochen und man sagte uns, wir würden die Quittung bei Rückkehr erhalten. Mal sehen, wie gut das klappt. 

Der Rainbow-Mountain mit seinen verschiedenen Farbschattierungen sah definitiv besonders aus, aber irgendwie enttäuschte er uns trotzdem. Das mag mit der fehlenden Sonne zu tun gehabt haben, aber auch mit der Bebauung, die vor fünf Jahren definitiv nur geringfügig vorhanden war. Wir knippsten ein paar Fotos und machten uns auf dem Weg zum Red Valley, welches 2019 unser Highlight in Peru war. Mein Mann machte mir damals bei Schneefall einen Heiratsantrag und heute besuchten wir diesen besonderen Ort als Ehepaar. 😀 

Die Aussicht haute uns auch diesmal um, mich etwas mehr, da mein Mann sich immer noch kränklich fühlte. Die Landschaft mit den auffällig roten Bergen wirkt surreal, wie gemalt. Dennoch ist sie zu 100% echt.

Da es unangenehm kalt war, genossen wir die Umgebung nicht allzu lange, ehe wir uns auf dem Rückweg machten. Auch war die Zeit begrenzt, um 18 Uhr wird es hier dunkel. Am Rainbow-Mountain wollte man uns erneut Gebühren abknöpfen, doch ich erklärte, auf spanisch, dass wir diese bereits auf dem Hinweg gezahlt hatten. Der andere Mitarbeiter war bereits weg... 

Immerhin konnten wir diesen berühmten Berg kurz im Sonnenlicht sehen:

Zügig liefen wir weiter, nach rund einer Stunde hatten wir einen kleinen Teich erreicht, neben den wir unser Zelt aufstellen konnten. 


20.08.2024 Krank wandern

Die Nacht war zwar bitterkalt, aber dank der warmen Schlafsäcke schliefen wir beide gut. Nur das Abendessen schmeckte uns beiden immer weniger, die Instant Ramen hatten wir bereits nach drei Tagen satt. 

Während mein Mann beim Frühstück noch die Höhenkrankheit bei sich vermutete, wurde er sehr bald eines besseren belehrt. Wir wanderten keine zehn Minuten, als er spontan hinter einen Hügel verschwinden musste. Durchfall lautete die Diagnose. Da Durchfall nun wirklich kein Symptom der Höhenkrankheit ist, wirkte uns dies nun abwegig. Es musste sich um etwas anderes handeln. Da wir als erstes den Pass vom Vortag erneut überqueren musste, wars zu Anfang eine Qual für meinen Mann. Mir erging es besser, durch das langsame Tempo war es vergleichsweise einfach. Eigentlich war es geplant am selben Tag auch den Abra Palomani zu überqueren, doch dieses Ziel erschien unter diesen Umständen unwahrscheinlich. 

Nachdem der Pass geschafft war, wurde der Weg einfach und angenehm, trotzdem brauchten wir durch die Krankheit meines Mannes viele Pausen. In denen zogen wir uns warm an, denn auf dieser Höhe war es selbst tagsüber frisch.


Um zwei Uhr Nachmittag erreichten wir den Campingplatz. Damit sich mein Mann erholen konnte, beschlossen wir hier den Tag zu beenden. Auch diesmal wehte ein böiger Wind, der nach Sonnenuntergng erstarb. 

21.08.2024 Der höchste Pass der Tour

In der Nacht schwitzte mein Mann stark, schlief aber trotzdem gut. Die Trocknung des Schlafsacks dauerte diesmal länger als üblich. 

Den Anstieg zum 5100m hohen Abra Palomani bewältigten wir trotz der Höhe gut, es ging besser als noch am Vortag. Der Weg war wie überall bisher zwar manchmal steil, aber nie schwierig. Oben war zwar die Aussicht phänomenal, das Klima allerdings trotz Sonne eisig. Die Sicht aus der Richtung, aus der wir gekommen waren, gefiel uns am besten. 


Runter wurden wir von der Wegqualität enttäuscht, denn unser gewählter Abstieg in Richtung Laguna Chocolate, war nicht auffindbar. Wir zweigten trotzdem ab und bald war dann auch eine vage Wegspur sichtbar, die nach unten hin immer eindeutiger wurde. Auch die Laguna war von oben schon sehr gut sichtbar. 

Geplant war eigentlich ein kurzer Umweg zur eben genannten Laguna, doch der Weg in dieser Region war kaum vorhanden und führte über grobes Blockwerk. Den Abzweig ließen wir daher lieber aus. 

An einer namenlosen Laguna (zum finde ich keinen) legten wir ein paar Kilometern weiter eine Mittagspause, im Windschatten von ein paar Felsen, ein. Danach verlor sich der Trail erneut, aber nur kurz. Der Abstieg ins Flusstal (auch hier finde ich keinen Namen) war sehr angenehm.

Für die Übernachtung nutzten wir den offiziellen Campingplatz, für den pro Person 20 Soles fällig werden. Neben uns waren noch ein paar andere Trekker da. Rund um den Campground sprangen duzende Chinchillas umher. 

Kannst du den Chinchilla finden?:

Ich hatte Sorge, dass diese nachts unsere Ausrüstungsgegenstände anknabbern könnten, doch die Sorge war unbegründet. Das kann aber auch daran gelegen haben, dass wir alle Nahrungsmittel in einem Plastiksack im Rucksack verstaut haben. 

22.08.2024 Heiße Quellen in Pacchanta

Diesmal stand bloß noch der Abra Khampa Pass auf 5050m Höhe bevor, dessen Aufstieg laut Höhenprofil angenehm flach verlassen sollte. Mein Mann fühlte sich zwar etwas besser, war aber noch sehr schlapp. Also hieß es für uns erneut, langsam zu gehen. 

Der Beginn war durch gefrorene Wasserflächen gekennzeichnet, die unsere Trittsicherheit herausforderten. Diese Herausforderung meisterten wir mit Bravour. Erst nach und nach stieg der Trail spürbar bergan. Unterwegs kam uns eine Trailrunnerin entgegen, die erste, die wir in fast drei Monaten sahen. Warum wohl? 

Blick zurück:
Die Landschaft auf der Passhöhe war extrem karg und man mag gar nicht glauben, wie einfach der Weg hier ist. Wahnsinn! Unter uns funkelten kleine Seenaugen in verschiedenen Farben: braun, türkis und grün. Das ist wohl der einfachste Pass mit der besten Aussicht. 

Nur in unserer Nähe fanden wir partout kein Wasser.  Ärgerlich, da unsere Vorräte fast aufgebraucht waren. Erst mehr als 300m tiefer fanden wir einen zweifelhaft wirkendes Teich als Wasserquelle. 

Bergab begaben wir uns auf den beliebten 7-Lagunas Trail, der von zahlreichen Agenturen in Cusco beworben wird. Die Panoramen waren wie auf einer Postkarte, wenn auch ganz anders als auf der Passhöhe. 

Neben den 7 Lagunas entdeckten wir auch noch einen sehr sehr tiefen Teich. Es wirkte, als würden wir eine Steilklippe am Meer herunterschauen.

Es war nicht geplant noch am selben Tag bis Pacchanta zu laufen, da Arno immer noch kränklich war. Der angepeilte Campingplatz am Azul Cocha war allerdings nicht auffindbar und somit entschieden wir uns sportlich dazu, doch bis Pacchanta weiterzulaufen. Die dortigen heißen Quellen übten eine gewisse Anziehungskraft auf uns aus. Der Weg blieb einfach und wurde immer breiter. Am späten Nachmittag um etwa vier Uhr waren wir angekommen und fanden sofort ein günstiges Zimmer für 30 Soles. Bei unserer Frage nach einer Dusche, wurden wir auf die Hot Springs verwiesen. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen, wir beide ließen den Abend entspannt im angenehm warmen Wasser ausklingen. Die Vermieterin unseres Zimmers vermittelte uns für den nächsten Tag ein Taxi bis Tinki, wo mit einem der Busse nach Cusco fahre konnten. 

Pacchanta:

Den GPX-Track zur Tour findest du: hier

FAQ zum Ausangate-Trek

Du möchtest diesen fantastischen Trek selbst erleben? Hier beantworte ich die wichtigsten Fragen zum Trail!


Soll ich den Ausangate-Trek in einer geführten Gruppe oder selbstorganisiert machen?

Es hängt ganz von deinen Erfahrungen und Wünschen ab. Wenn du Anfänger in Sachen Mehrtagestouren mit Zelt bist oder über keine eigene Trekkingausrüstung verfügst, ist eine Teilnahme in einer geführten Gruppe sinnvoll. Der Trek führt nämlich durch sehr entlegene Gebiete, wo du wissen solltest, was du tust und wie deine Ausrüstung zu benutzen ist. 

Du hast ausreichend Erfahrungen im Trekking, verfügst über die komplette Ausrüstung und bist an die Höhe akklimatisiert? Dann spricht wenig dagegen, sich auf eigene Faust auf den Weg zu machen. Allerdings bieten geführte Gruppen trotzdem den ein oder anderen Vorteil wie z.B. Gepäcktransport und Gesellschaft durch Mitwanderer. Es gibt natürlich auch Nachteile, denn in einer Gruppe bist du gebunden und kannst nicht einfach frei Schnauze eine Route auswählen oder länger schlafen, weil dir gerade danach ist. 

Wie ist das Wetter dort? 

Etwa von Mai bis Oktober ist Trockenzeit, etwa von November bis April geht die Regenzeit. In der Trockenzeit regnet es seltener, aber die Nächte sind kälter. 

Wir waren im August unterwegs und hatten jeden Tag gutes Wetter. An den meisten Tagen knallte die Sonne kräftig vom Himmel, trotzdem blieb es kühl. Die Nächte waren immer von Frost geprägt. Es ist trotzdem ratsam für verschiedene Wetterlagen ausgerüstet zu sein, denn wenn dann doch regnet, wird es ohne Regenkleidung schnell unangenehm. 


Wie kalt wird es in der Nacht?

Die Temperaturen sind abhängig von der Bewölkung und der Höhe, auf der man übernachtet. In allen Nächten auf unserer Tour hatte es nachts Minusgrade, wir hatten aber kein Thermometer dabei. Unsere Schlafsäcke haben eine Komforttemperatur von -10 °Celsius und waren immer warm genug. 


Findet man unterwegs Trinkwasser?

Es gibt viele Quellen und einige Seen am Wegesrand, die sich als Wasserquelle eignen. Und zwar viel mehr als in den Karten eingezeichnet sind! Allerdings muss man das Wasser konsequent desinfizieren oder filtern, da fast überall die Hinterlassenschaften der Weidetiere rumliegen.


Kann man in Hütten übernachten oder braucht man ein Zelt?

Es gibt auf dem Ausangate-Trek zwar Hütten, die gehören aber einer Trekking-Agentur aus Cusco und können nur in Verbindung mit einem geführten Lodge-Trek genutzt werden.  Alle anderen müssen also im Zelt schlafen.

Zu dem Zweck gibt es auf dem Trek mehrere offizielle Campingplätze, die über eine sehr einfache Ausstattung verfügen wie eine Wasserquelle und Toiletten. Von letzteren sollte man allerdings aus hygienischer Sicht nicht viel erwarten. Meist handelt es sich um WCs, die Spülung funktioniert bloß nicht überall. Sauber sind sie auch nicht unbedingt. Sein Toilettenpapier muss man unbedingt selbst mitbringen. 


Wie viele Tage soll ich für den gesamten Trek einplanen? 

Die übliche Dauer liegt je nach Route bei 5-7 Tagen. Unsere Route umfasste 74 km und rund 2800hm. Wir haben inkl. An- und Abreise 7 Tage gebraucht, wobei Tag 7 nur aus der Rückreise bestand. 

Das mag ungewöhnlich lang erscheinen, doch die Höhe des Treks macht einen großen Unterschied. Bedenke bitte, dass man in der großen Höhe in den Anden insbesondere bergauf bedeutend langsamer unterwegs ist als in niedrigeren Gebirgen.


Gibt es Wegmarkierungen? Ist der Weg einfach zu finden? 

Wegmarkierungen wie wir sie aus Deutschland kennen, gibt es keine. Selbst Steinmännchen haben wir nur ab und zu gesehen. Die Wege waren aber abgesehen von wenigen Ausnahmen gut erkennbar.


Was sind die Start- und Endpunkte und wie gelange ich dahin?

Bis Tinki kommt man von Cusco aus mit einem direkt Bus. Die Fahrt dauert ca. vier Stunden und kostete uns 15 Soles p. P. Ab Tinki hat man die Möglichkeit auf einer staubigen Straße zu wandern oder ein Taxi zu nehmen. Es gibt sogar die Möglichkeit mit dem Taxi bis zum Campingplatz bei den Upis Hot Springs zu fahren, da dort eine Straße endet.

Auch der Endpunkt Pacchanta ist nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Es verkehren aber Taxis bis Tinki. Wir haben dafür 30 Soles bezahlt. In Tinki nimmt man den gleichen Bus wie auf der Hinfahrt. 


Ist der Trek sicher?

Das ist keine einfache Frage! In unserem Reiseführer von Stefan Loose wird geraten alle Ausrüstungsgegenstände inkl. Rucksack und Schuhe (!) im Innenzelt zu lagern, für den Fall das Langfinger unterwegs sind. Dies haben wir fast immer berücksichtigt. 

Wie groß diese Gefahr tatsächlich ist, können wir nicht sagen.

Kann ich nach Ankunft in Peru direkt den Trek starten? 

Davon raten wir definitiv ab, da man sich hier immer auf einer Höhe von 4000m oder höher befindet. Vor dem Trek solltest du dich einige Tage an die Höhe akklimatisieren, denn ansonsten besteht die Gefahr höhenkrank zu werden. Wir waren zuvor mehrere Wochen in dieser Höhe und entsprechend gut akklimatisiert. Trotzdem war die dünne Luft im Anstieg sehr spürbar. 


Hat man unterwegs Empfang? 

Nein, wir hatten unterwegs nie Mobilfunkempfang. 


Kann man unterwegs einkaufen? 

Bei den heißen Quellen von Upis gibt es einen Kiosk, den wir allerdings nicht angeschaut haben, da wir ja wenige Kilometer vorher erst gestartet sind. Danach gibt es erst in Pacchanta wieder Einkaufsmöglichkeiten. 


Wo kann ich eine Gaskartusche kaufen?

In Cusco gibt es mehrere Outdoorläden, die mittlere und große Schraubkartuschen verkaufen. 


Wieviel kostet der Trek?

Die Hin- und Rückfahrt ab Cusco bis Tinki kostet pro Person 30 Soles. Für eine Taxifahrt sollte man zusätzlich rund 40 Soles einrechnen, wenn man diesen Service in Anspruch nehmen möchte. Wer Geld sparen möchte, kann die Strecke bis Upis bzw. Pacchanta auch zu Fuß gehen. 

Unterwegs muss man für die Campingplätze Gebühren zahlen, welche üblicherweise bei 20-25 Soles pro Person liegen. Die Nutzung der Upis Hot Springs kostet 5 Soles. Der Eintritt zum Rainbow-Mountain liegt bei 20 Soles p.P. Das Red Valley soll laut Aussagen anderer 10 Soles kosten, bei unserer Ankunft war niemand dort, der Tickets verkauft hat.

Alle Gebühren müssen bar bezahlt werden. Kleine Geldnoten sind hilfreicher als große, da nicht immer Wechselgeld vorhanden ist. 

Dazu kommt natürlich noch die persönliche Ausrüstung und die Verpflegung.









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