Mittwoch, 15. März 2023

Norge pa langs - Meine Routenplanung

Wie plane ich meine Route?


Die Fernwanderung Norge pa langs bietet im Gegensatz zu festen Fernwanderwegen mit vorgefertigten Wegverläufen, die Möglichkeit die Route an die individuellen Bedürfnisse anzupassen. Allerdings erhöht dies auch die Vorbereitungszeit auf die Wanderung ungemein. Vor ein paar Jahren war es noch sehr kompliziert Informationen auf deutsch zu finden, heutzutage gibt es viele nützliche Blogs und Websites dazu im Internet, die auch teilweise bereits Routen zum Herunterladen beinhalten. Natürlich kann man sich auch eine Menge Arbeit sparen und einfach eine Route von jemandem nachlaufen. Doch dann verpasst man eine Menge Möglichkeiten, schließlich hat doch jeder seine eigenen Vorlieben. Außerdem kann man bei der eigenen Planung, die eigene Fitness einbeziehen. Was nützt jemandem z.B. die supertolle Wildnisroute, wenn derjenige nicht trittsicher ist?

Doch wie gehe ich bei der Planung vor?

Start- und Endpunkt bestimmen

Da es nicht mal einen konkreten Start- und Endpunkt gibt, muss sich schon hier jeder Wanderer seinen eigenen Start- und Endpunkt aussuchen. Prinzipiell soll der südliche Punkt möglichst ganz im Süden von Norwegen sein und der nördlichste Punkt ganz im Norden. Beliebte Orte im Süden sind: Kap Lindesnes, Kristiansand und Halden an der schwedischen Grenze. Im hohen Norden sind z.B. das berühmte Nordkap oder alternativ Knivskjellodden (eine kleine Landzunge auf der Insel Mageroya) oder der Kinnarodden (der nördlichste Punkt am Festland) möglich. Ganz simpel eigentlich, doch schon hier fällt die Auswahl nicht unbedingt leicht. Möchte ich in Kristiansand starten und bis Kinnarodden laufen oder doch lieber in Halden an der schwedischen Grenze starten und bis zum Nordkap laufen? Hier muss jeder für sich entscheiden. Ich habe mich beispielsweise für einen Start am Kap Lindesnes und die Landzunge Knivskjellodden als Endpunkt entschieden. Das Nordkap ist nur wenige Kilometer entfernt und soll ebenfalls angesteuert werden, um von dort die Rückreise anzutreten. 


Laufrichtung

Es gibt die Möglichkeit nach Süden oder nach Norden zu laufen. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Die meisten starten im Süden und laufen nach Norden, da man so anfangs noch näher an der Zivilisation befindet und somit mehr Einkaufsmöglichkeiten hat. Zudem gelangt man auf diese Art und Weise erst nach längerer Wanderzeit in die herausfordernden weglosen Gebiete. Der Start im Norden hingegen hat den Vorteil, die langen Sommertage intensiv auszunutzen und sofort in den besonders schönen Wildnisgebiete zu laufen. Ich habe mich für einen Start im Süden entschieden. Hier ist zudem die Anreise wesentlich einfacher. Zudem möchte ich den Norden im herbstlichen Farbenrausch erleben. 


Nur in Norwegen wandern vs. Wanderwege in Schweden und Finnland nutzen


Eine Durchquerung eines Landes suggeriert eigentlich, dass man tatsächlich auch nur in diesem Staat wandert und nicht in den Nachbarstaaten. Doch nur ganz wenige NPLer laufen zu 100% durch Norwegen, da dieses sehr lange Land im mittleren und oberen Bereich sehr schmal wird. In manchen Gebieten in Norwegen gibt es nur die Möglichkeit entweder über Asphalt zu laufen oder weglose Wildnis zu durchqueren. So nutzen z.B. die meisten NPLer nördlich von Sulitjelma die Wanderwege im schwedischen Nationalpark Padjelanta, anstatt durch den wilden norwegischen Rago Nationalpark zu gehen. Weiterhin schränkt eine Beschränkung auf norwegisches Terrain auch die Verpflegungsmöglichkeiten ein. Da es hier keine Vorschriften gibt, kann jeder für sich entscheiden. Ich für meinen Teil habe für manche Regionen verschiedene Varianten geplant, sodass ich spontan entscheiden kann. Da es mein Ziel ist, eine möglichst schöne Zeit in der Natur zu verbringen, habe ich nicht vor strikt in Norwegen zu bleiben. Stattdessen möchte ich nach Möglichkeit die schönsten Wege miteinander verbinden und ein Augenmerk auf die Verpflegungsmöglichkeiten setzen. Hier ist z.B. ein Einkauf in dem lappländischen Dorf Abisko für mich z.B. sehr attraktiv. 


Asphaltanteil

In manchen Abschnitten, insbesondere ganz im Süden, kommt man um einen mehr oder weniger hohen Asphaltanteil nicht drumherum. Das liegt daran, weil es in manchen Regionen keine durchgängigen Wanderwege gibt. Manche laufen ganz gerne auf Asphalt, weil es einfach ist und man flott voran kommt. Da ich es aber schnell ermüdend finde und meine Füße zudem bei harten Untergründen zudem zur Blasenbildung neigen, möchte ich den Anteil von Asphaltstrecken möglichst gering halten. 


Weglose Gebiete meiden oder suchen

In Norwegen gibt es insbesondere in der Mitte und im Norden mehrere Nationalparks, die kaum über Wanderwege verfügen. Hier hat man die Möglichkeit weglos weiterzugehen und sich quasi seinen eigenen Weg zu suchen oder einen großen Bogen außen rum zu laufen. Die weglosen Gebiete versprechen Abenteuer, aber verlangen auch eine gute Orientierung vom Wanderer und bieten nur höchst selten eine feste Unterkunft. Zudem kommt man meistens deutlich langsamer voran als auf markierten Wegen. Ferner ist es aufwändiger, Hilfe zu erhalten, wenn man einen Unfall haben sollte. Ich bin bei den weglosen Gebieten etwas zwiegespalten. Einerseits reizen sie mich, aber bei schlechtem Wetter bin ich froh, wenn ich Unterschlupf in einer Hütte finden kann. Daher entwerfe ich zu den weglosen Abschnitten eine Alternative, die ich gehen kann, wenn die Wettervorhersage mies ist. 




Hier die Karte mit meiner geplanten Route: 

NPL 2023 Karte - meine Planung






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