Dienstag, 18. März 2025

GPT 16 Villarica Traverse

GPT 16 Villarice Traverse


Vulkanlandschaft in der Nähe von Pucón



10.03.2025 Regnerischer Start

Da ich erst in der Nacht am Tag zuvor in Pucón angekommen bin, startete ich erst spät. Der Startpunkt der Villarica Traverse liegt oberhalb der Stadt beim Skizentrum. Dorthin gelangt man nur über eine Straße. Auf diese und die zusätzlichen 1000 Höhenmeter hatte ich keine Lust und bestellte mir ein Uber. Der Fahrer hatte bei der Schlussrampe Schwierigkeiten hochzukommen, schaffte es aber. Der eigentliche Startpunkt liegt noch etwas höher und so lief ich die ersten drei Kilometer auf der Kiesstraße. 

Danach begann der ausgeschilderte Trail und führte in leichtem Auf- und Ab durch die von Vulkanismus und Lava geprägte Landschaft. Leider konnte ich davon kaum etwas sehen. Denn es war nebelig und regnete beständig - die Wettervorhersage meinte 2 Liter am Mittag. Es waren aber deutlich mehr, etwa drei Stunden lief ich durch den Regen, bevor der Himmel langsam Stück für Stück aufriss. 

Zum Glück! Meine Finger waren schon so kalt, dass ich zum pinkeln kaum meine Hose öffnen konnte. Die Regenkleidung hielt auch nicht dicht: Bauch und Unterschenkel waren nass. Mir war echt kalt! Weit und breit hatte ich keine Möglichkeit gesehen, mich irgendwo unterzustellen und hatte schon überlegt das Zelt aufzubauen. Die Sonnenstrahlen taten wirklich gut!

Nun konnte ich die grandios schöne Landschaft auch sehen und genießen. Auch den vergletscherten Vulcan Villarica sah ich nun zum ersten Mal. 

Immer wieder führte der immer gut erkennbare Pfad durch den Regenwald, wo unter anderem Auraukarien wachsen. Diese Urbäume wachsen nur hier und in den angrenzenden Regionen Chiles, eine ist sogar danach benannt. Im Süden und im Norden gibt es diese Bäume nicht. 

Wasserquellen fand ich mehrere doch manche waren wirklich dreckig und nicht als Trinkwasser geeignet. Insbesondere die vom Ñilfe fällt negativ auf. 

Um 18 Uhr suchte ich mir eine Zeltstelle mit tollem Ausblick. Ok, der Weg führt noch viele Kilometer so weiter und es hätten bestimmt alle möglichen Zeltplätze eine tolle Aussicht. Es wurde empfindlich kalt sobald die Sonne verschwunden war. Der bunte Sonnenuntergang lockte mich trotzdem nach draußen. Mit Regenhose als Windschutz und der Daunenjacke hielt ich es zumindest eine Weile aus. 


11.03.2025 Sonne pur

Ich hatte erholsam geschlafen und der Tag begann mit einem tollen Sonnenaufgang. Jedoch war es zu kalt, um ihn sich intensiv anzusehen, denn in der Nacht hatte es gefroren. Doch sobald die Sonne herkam, wurde es beim Wandern schnell warm und ich konnte den Pullovern ausziehen. Es war kein Wölkchen am Himmel und so sollte es den ganzen Tag bleiben. 

Araukarien:

Überwiegend eben lief ich bis in den Vormittag hinein in der von ehemaligen Vulkanausbrüchen geprägten Landschaft. Abgesehen von einer Strecke durch erkaltete Lava, war der Weg klar erkennbar. 

Beim Abstieg durch den Wald kam mir eine Gruppe mit schwer beladenen Rucksäcken entgegen. Es war also doch etwas los im Nationalpark. Durch die Sonne war es so warm, dass ich sogar in kurzer Hose gehen konnte. Ich weiß gar nicht, wann dies das letzte Mal der Fall war. In Patagonien war es die letzten Wochen zu kalt.

Zur Mittagszeit lief ich bergab auf einer Forststraße, die zwar monoton war, aber immerhin einen weichen Belag aus Erde und Laub hatte. Bei der Rangerstation vom Nationalpark Villarica trug ich mich in eine Liste ein und zeigte mein Eintrittsticket, was ich vor Tourbeginn online auf pasesparques.cl gekauft hatte. Der Ranger erklärte mir noch, wo sich die nächsten Wasserquellen befinden und wünsche mir viel Glück. 

Dann begann ein anstrengender Anstieg von 700 Höhenmeter zum Mirador Los Pinos mit guter Aussicht auf den Volcán Quetrupillán. Ich benötigte zwei Stunden für diesen gut gepflegten Pfad. Oben hatte ich Empfang und gönnte mir eine Pause. Ich war total hungrig!

Bergab ging es sehr lange an einem bewaldeten Kamm entlang, leider ohne jede Trinkwasserquelle. Daher musste ich weiterlaufen als geplant, denn erst um 19 Uhr nach etwa 29km fand ich eine Quelle. Passenderweise befand sich gleich daneben eine idyllische Zeltstelle. Den letzten Abend wollte der Alkoholkocher nicht so recht in Gang kommen, nur mit Mühe konnte ich das Wasser erhitzen, obwohl ich den Alkohol vorher am Körper erwärmt hatte. Heute hatte ich keinerlei solche Probleme und konnte entspannt meine Couscous-Mahlzeit zubereiten. Im Gegensatz zur letzten Nacht war die Aussicht am Camp weniger spektakulär, aber trotzdem schön. Kurzzeitig wurde der Volcán Quetrupillán vor mir von der Abendsonne rötlich angestrahlt. 



12.03.2025 Windige Mondlandschaft

Ich schlief diesmal nicht so gut, weil ich so oft aufs Klo musste. Entsprechend verschlafen war ich in der Früh und kam auch nur schleppend mit dem Abbau vom Camp vorran. Erst um neun Uhr schaffte ich es aufzubrechen. Da es vergleichsweise warm war, wollte ich erst im T-Shirt laufen, doch nach wenigen 100 Metern kam ich ins offene Gelände, wo starker Wind wehte. Also zog ich den Pullover wieder an. 

Der Weg auf den 1924m hohen Pass zog sich und war teils sehr steil. Reifenspuren deuteten darauf hin, dass hier Motorcrossfahrer unterwegs sind, obwohl es im Nationalpark verboten ist. Sobald ich den Pass erreicht hatte, erwartete mich eine unbeschreibliche Mondlandschaft aus dunkelgrauem Gestein, gekrönt mit ein paar Schneefeldern. 

Ich unternahm noch einen kleinen weglosen Abstecher, um einen Blick auf eine namenlose Lagune zu erhalten. Diese war mit ihrer hellen Farbe auffällig schön. 

Laguna Azul:

Ich stieg zur Laguna Azul ab, wo ich eine Pause machen wollte. Dort war ich nicht alleine, ein paar Einheimische hatten hier ihr Camp aufgeschlagen und waren am Angeln. Nur ein Mann war bei meiner Ankunft am Camp und bot mir freundlicherweise gekochte Piñones an. Das sind die Samen der Araucarias, die in dieser Jahreszeit reif sind. Sie schmecken einer Kartoffel nicht ganz unähnlich. Ich tat mich schwer den Mann mit seinem Dialekt zu verstehen, doch er redete immer weiter auf mich ein und fragte z.B. wieviel Geld ich auf meiner Reise ausgebe. Diese Frage empfand ich als unangenehm und aufdringlich, schließlich kannte ich ihn gar nicht. Zunehmend begann ich mich unwohl zu fühlen und verabschiedete mich von ihm. Ich lief rund einen Kilometer weiter und machte im Schatten eines Felsens eine Pause, diesmal ganz in Ruhe. 

Blick vom Pass bis zur Laguna Blanca:

Laguna Blanca:

Der weitere Verlauf des Trails bis zur Laguna Blanca war einfach und überwiegend flach. Prominent hingegen war der beständig starke Wind. Die Laguna Blanca befindet sich nicht direkt am Weg, man muss einen kleinen Umweg gehen. Dieser lohnt sich meiner Meinung nach total, denn dieser See ist mit seiner hellbeigen Farbe ein ganz spezieller Anblick. 


Weiter ging es durch diese windige Mondlandschaft mit einem kleinen Abstecher auf die argentinische Seite. Der offizielle Weg hat diese Wegführung gewählt und ist daher auch nicht illegal. Zurück in Chile auf dem 1841m hohen Pass blies der Wind ganz besonders kräftig. Von hier kann man den mächtigen Volcán Lanin mit seinen 3747m auf argentinischer Seite sehen. 

Mal steil, mal flach ging es nun beständig bergab. Mein Tagesziel war die Laguna Las Avutardas, wo es Zeltstellen geben soll. Kurzzeitig war der Weg im Wald etwas zugewachsen, aber nie zu stark. Hier war der Wind dafür so gut wie weg und auf einen Schlag war es wärmer. Der Pfad zum Ufer der Laguna stellte sich als zu sumpfig heraus. Da ich aber bei der letzten Quelle nicht aufgefüllt hatte, brauchte ich Wasser. Auf einer großen Wiese fand ich einen Campspot, um Wasser zu holen, musste ich noch auf einem anderen Pfad zum Ufer der Laguna gelangen. Das klappte gut und ich konnte die Flaschen auffüllen. 

Später am Abend liefen zwei Frauen vorbei, vermutlich wollen sie direkt am Ufer des Sees campen. 


13.03.2025 Lauf durch den Wald

Ich hatte bei der Zeltplatzwahl eine blöde Wahl getroffen. Die Wiese erschien tagsüber noch total trocken, doch in der Nacht taute es extrem. Es kühlte nicht nur stärker ab als gedacht, sondern die Menge an Kondenswasser im Zelt war abartig. Durch die dämliche Konstruktion mit der Bodenwanne, die direkt mit der Zeltwand vernäht ist, bildeten sich Pfützen am Kopf- und Fußende. Unter der Isomatte hatte sich das Wasser gesammelt. Normalerweise weiß ich es besser, doch bei dem warmen Wetter habe ich nicht damit gerechnet. Dabei hätte es nicht sehr weit im Wald auch flache Stellen gegeben. 

Mit dem nassen Zelt im Gepäck lief ich los, teilweise befand sich sogar minimal Reif an den Grashalmen. Der Weg im Wald war nicht schwierig, aber die vielen umgestürzten Bäume, sorgten für ein eher langsames Tempo. Entweder lief ich außen herum oder kletterte drüber. 

Als ich den größten Teil vom Abstieg geschafft hatte, fand ich nach längerer Suche eine geeignete Stelle um das Zelt in der Sonne trocknen zu lassen. Auch die Isomatte legte ich raus, allerdings in den Schatten. 

Ich überquerte die Straße, um auf einem Pfad bis zum offiziell Eingang in den Sektor Puesco vom Parque Nacional Villarica zu gelangen. Hier trug ich mich in eine Liste ein, damit die Conaf weiß, dass der Trek erfolgreich beendet ist. Dann wollte ich bis in den Ort Currarehue hitchen, doch eine ganze Weile hielt kein Auto an, obwohl genügend vorbeifuhren. Schlussendlich stoppte ein Pick-Up mit deutschen Auswanderern, die in der Nachkriegszeit nach Chile gekommen sind. Es ergaben sich interessante Gespräche. In Currarehue nahm ich den Bus nach Pucón. 


Samstag, 15. März 2025

GPT 46 Seno Ultima Esperanza

GPT 46 Seno Ultima Esperanza 


Auf den Spuren vom Fjällräven Classic statt Touristenrummel im Parque Nacional Torres del Paine 



Anmerkung: Ich hatte diesen Beitrag bereits zu 99% fertig als Entwurf, doch die Plattform Blogger hat sich dazu entschieden meinen Entwurf zu löschen. Da die Erinnerung nun weniger frisch ist, fällt dieser Beitrag etwas kürzer aus.

Zuhause hatten wir noch geplant den O-Trek im Torres del Paine Nationalpark zu gehen, doch nun wo Arno nicht mitgehen konnte, erschien mir der Aufwand für mich alleine zu hoch. Denn alle Campingplätze müssen vorgebucht werden, möglichst lange im Voraus. Den Stress wollte ich mir nicht geben und entschied mich stattdessen eine Alternative nahe Puerto Natales zu suchen. Und ich habe eine gefunden!


05.03.2025 Unsicherer Start

Nach meiner Ankunft mit dem Bus aus Punta Arenas bestellte ich mir ein Uber zur Cueva del Milodon, da ich von dort aus nach Villa Serrano hitchhiken wollte. Das klappte besser als gedacht. Zwei Franzosen nahmen mich mit. Sie hatten in Chile ein altes Auto gekauft und reisten damit durchs Land. Auch eine richtig coole Art unterwegs zu sein!

Um drei Uhr am Nachmittag konnte ich loslaufen und startete auf einer Variante vom GPT. Der Weg zur Laguna Escondida war einfach und schnell hatte ich tolle Ausblicke auf den Gebirgszug im Parque Nacional Torres del Paine. Die Lengas fingen langsam an sich bunt zu verfärben, der Anblick war malerisch. 


Unterhalb der Laguna Escondida kam mir eine ganze Gruppe Wanderer entgegen, dies sollten für die nächsten Tage die letzten bleiben. Ich hatte noch genug Zeit für einen Abstecher zum Williams Lookout, eine Empfehlung der Franzosen. Der Pfad dahin war mit blauen Stöcken markiert und bot tolle Weitsichten sobald man den bewaldeten Bereich verlassen hatte. Am Gipfel bzw. dem Lookout wehte ein starker und kalter Wind. Naja, so gehört sich das in Patagonien halt. 


Ich lief über den selben Weg zurück und suchte mir ein Stückchen oberhalb der Laguna Escondida einen Zeltplatz mit Ausblick. Das Wetter war gut vorhergesagt, sodass ich nicht auf den Schutz des Waldes angewiesen war. Arno schrieb mir per Inreach, er hänge am Flughafen in Buenos Airea fest und wisse nicht, wann der Anschlussflug geht. Ohne Empfang konnten wir nur sehr rudimentär kommunizieren und ich machte mir Sorgen. 


06.03.2025 Idyllisches Südpatagonien

Der eher breite Weg war hier ebenfalls mit blauen Stöcken markiert. Es schien als sei dies hier mal als 4x4 Strecke genutzt worden zu sein, denn es gab zwei parallel verlaufene Pfade mit einem Streifen Vegetation in der Mitte. Nach einer Stunde sah ich die erste Markierung vom Fjällräven Classic. Ich kam an vielen größeren und kleineren Seen vorbei, manche nicht in der Karte eingezeichnet. 



Nachdem ich die Straße gequert hatte, begann ein richtig schöner Trail entlang der Laguna Toro. Diese ist wirklich riesig! Mir gefiel es hier richtig gut, Aussichten, Wetter und Weganlage: alles perfekt. 


Toro Wasserfall:

Dann fand ich auch heraus, warum die Wege in solch gutem Zustand sind. In der Nähe gibt es das Patagonia Camp Hotel, zumindest vermute ich da einen Zusammenhang.

Mini-Sidetrio zum Toro Lookout:

Etwa zwei Kilometer folgte ich der Straße beim Hotel, dann folgte ich einem Schild zum Puesto Dudas. Die Hütte ist nur noch eine Ruine, doch direkt dahinter fängt ein weiterer Singletrail an. Dieser führt oberhalb der Laguna Porteño entlang und bietet entsprechend tolle Aussichten. 


Es ging bestätigt rauf- und runter, war dabei aber nie unangenehm. Wieder war ich am Ufer vom Toro-Lake angekommen. In der Nähe des Weges suchte ich mir einen Zeltplatz ehe es anfing für eine Stunde zu regnen. Danach klarte es überraschend wieder auf und ich sah den schönsten Sonnenuntergang der Reise. Als stünde der Himmel in Flammen!



07.03.2023 Den blauen Stöcken folgen

Auch am nächsten Tag sagte mir die Wegführung sehr zu. Die Luft war teilweise noch etwas nebelverhangen, was in Zusammenhang mit dem Lago Maravilla super aussah! Ganz besonders hatte es mir aber das viele gelbe Gras angetan. Mich erinnere die Szenerie irgendwie an Italien, auch wenn klimatisch große Unterschiede bestehen. 


Nachdem ich die Brücke über den Zusammenfluss vom Lago Maravilla und Lago Toro überquert hatte, fing der Teil an, der nicht in OSM zu finden ist. Auch hier konnte ich den blauen Stöcken folgen. Inzwischen war ich mir ziemlich sicher, dass diese auch als Markierungen für den Fjällräven Classic gedient haben. Hier waren sie wirklich notwendig, denn nicht immer war ein klarer Pfad erkennbar. Als ein Weidezaun im Weg war, fand ich eine neue Holzleiter vor, mit der ich den Zaun überklettern konnte. Eine sehr schwedische Art Zäune zu überein, wie ich finde. 

Plötzlich flogen zwei Eulen über mich hinweg, eine blieb ganz in der Nähe in einem Baum sitzen. Ich hatte zwar schon oft Eulen gehört, aber noch nie eine gesehen. 

Wieder musste eine Straße gequert werden, dann führte mich der blaue-Stöcke-Weg steil den Berg hoch. Blick zurück zum Lago Porteño:

Oben folgte ich viele Kilometer einem geraden und einfachen Weg entlang von Weideflächen. Hier war es zwar auch schön, aber weniger spektakulär als bisher. Auffällig waren leider die umgefallenen Markierungen. Ich machte mir Gedanken, ob sie mit Absicht umgestoßen wurden oder es ausversehen passiert ist. Sobald es wieder bergauf ging, waren sie wieder aufrecht und gut erkennbar. Hier waren sie auch notwendig, denn nicht immer war der Wegverlauf klar. 

Nachdem ich erneut einen Zaun via Leiter gequert hatte, fehlten sowohl Weg als auch Markierungen. Etwas verunsichert war ich schon, suchte mir dann cross country meinen eigenen Weg, was in dem offenen Gelände zum Glück einfach war. Der nächste Weg, der auch in Komoot eingezeichnet war, war tatsächlich vorhanden und gut erkennbar. Er führte idyllisch über eine Hochweide, doch dann stieß ich unerwartet auf ein umzäuntes Privatgrundstück mit Haus. Auch aufgrund der fehlenden Markierungen war ich unsicher und entschied mich dazu, das Grundstück nicht dort zu durchqueren. Stattdessen lief ich etwas unterhalb, versuchte aber Abstand zu der gigantischen Rinderherde zu halten. Sie war mehr als riesig, vielleicht sogar 1000 Tiere. 

So gelangte ich zurück zum originalen Weg und fand auch eine Leiter und später sogar die blauen Stöcke, die ich vermisst hatte. Da war ich erleichtert! Schon den ganzen Tag schmerzte mein linker Fuß an der Außenseite beim Auftreten, ich hatte schon eine Ibuprofen genommen. Den ganzen Nachmittag war es ok gewesen, doch zur Zeltstelle musste ich humpeln. Autsch, tat das weh! 

Ich war gerade dabei Wasser zu erhitzen, als zwei Hunde kläffend in meine Richtung liefen. Ängstlich löschte ich den Kocher und ging nachschauen, in Erwartung Menschen anzutreffen. Die Hunde waren jedoch alleine und verschwanden genauso schnell wieder wie sie gekommen waren.


08.03.2025 Durch den Wald mit den grünen Papageien auf den Gipfel mit der schwedischen Wintermarkierung 

In der Nacht bekam ich keinen weiteren Hundebesuch und konnte in Ruhe schlafen. Ähnlich wie am Vorabend ging der Weg weiter. Mein Fuß tat leider immer noch weh, es half anders aufzutreten und weniger stark abzurollen. 

Der Trail führte erneut mitten durch ein Privatgrundstück, allerdings waren nur die Hunde zuhause. Auch zeigten die Markierungen ganz klar, dass dort der richtige Weg ist. Direkt danach ging es steil bergauf, was anstrengend war. Da freute ich mich über die angenehm kühlen Temperaturen hier im Süden. Ich gelangte in einen Lengawald, in dem es vor grünen Papageien mit roten Schwanzfedern nur so wimmelte. Es handelte sich hierbei um Smaragdsittiche. Überall zwitscherten sie und flogen hin- und her. Es fühlte sich an, als wäre ich in einem richtigen Märchenwald unterwegs!

Sachte stieg ich weiter an, nur der Schlussanstieg zum windigen Cerro Mocho war wieder steil. Oben erwartete mich nicht nur ein weitee Panoramablick, sondern ein noch richtig frisch aussehendes schwedisches Winterkreuz. Es war umgefallen und ich richtete es wieder auf - in der Hoffnung, es möge dem patagonischen Wind standhalten. 

Der Abstieg führte nur kurz über einen breiten Weg, bog dann rechts auf einen geheimen Pfad ab. Dieser war wie eigentlich alle auf dieser Etappe sehr gepflegt. 

Rasch verlor ich an Höhe und endete vor einer Pferdewiese. Ich traute mich nicht sofort dadurch und lief stattdessen ein Stück zurück, um einen OSM-Weg zu suchen. Dieser existierte in der Realität nicht und der Zugang zur Straße war durch einen Stacheldrahtzaun abgesperrt. Also lief ich zurück zur Pferdewiese und durchquerte diese einfach. Es gab Tore, die sich ganz einfach öffnen und schließen ließen. Bei den Häusern sah ich Menschen, doch diese ignorierten die Wanderin mit dem großen Rucksack. An der Hauptstraße fand ich schnell eine Mitfahrgelegenheit nach Puerto Natales. 

Am nächsten Tag hieß es: Hasta la vista Paragonia!

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