Freitag, 29. August 2025

Schlafsystem

Mein Schlafsystem


Das Schlafsystem besteht aus Schlafsack / Quilt, Isomatte und Kopfkissen. Je nach Land und Jahreszeit braucht es andere Produkte. Im Sommer kann das Schlaf Setup sehr minimalistisch ausfallen, in der kälteren Jahreszeit ist eine deutlich wärmere und auch robustere Ausführung gefragt. 


Schlafsack / Quilt

Die Grundsatzfrage lautet hier Daune vs. Kunstfaser. Kunstfaser ist günstiger in der Anschaffung und somit besonders für Einsteiger geeignet, die erst mal in ein neues Hobby reinschnuppern wollen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Kunstfaserfüllungen unempfindlicher gegenüber Nässe sind als eine Daunenfüllung. Daher sind Kunstfaser-Produkte auch pflegeleichter. Daune ist deshalb sehr beliebt, weil sie ein extrem gutes Wärme-Gewichtsverhältnis hat und sich sehr gut komprimieren lässt. Auch die Haltbarkeit wird von vielen Nutzern positiv bewertet. Jedoch ist sie teurer und zudem ein ethisch nicht wirklich einwandfreies Tierprodukt.

Aktuell setze ich aufgrund des hervorragenden Verhältnisses von Wärmeleistung zu Gewicht auf Daune. Den hohen Anschaffungspreis kann ich durch selber nähen (DIY) abmildern. 

Eine weitere Frage, die man sich vor dem Kauf stellen sollte, lautet Schlafsack vs. Quilt. Ein Schlafsack ist, wie der Name schon sagt, ein üblicherweise eher eng geschnittener Sack mit einem Reißverschluss und einer Kapuze. Dadurch wird die größtmögliche Isolation gegenüber Kälte bewirkt, jedoch bringen Schlafsäcke gerne mal ein paar Gramm mehr auf die Waage. Ein Quilt hingegen ist eine Decke, die sich in der Regel nur am Fußteil komplett verschließen lässt. Das Rückenteil wird mit Schnüren und Klemmen an die Isomatte befestigt und soll so das Eindringen von Zugluft verhindern. Dadurch dass auf Kapuze, Rückenteil und Reißverschluss verzichtet wird, soll in der Theorie ein geringeres Gewicht erreicht werden. In der Praxis muss man einen Quilt jedoch breit genug wählen, damit er wirklich effektiv gegen Zugluft verschlossen werden kann, was mindestens die gleiche Breite erfordert, wie ein herkömmlicher Schlafsack. Das Weglassen vom Reißverschluss kann im Gegensatz zu den Schnüren und Klemmen ein paar Gramm sparen. Am meisten Gewicht spart man durch den Verzicht auf eine Kapuze. Dies muss aber durch eine Mütze o. Ä. ausgeglichen werden. 

Um einzuschätzen, wie warm ein Schlafsack ist, gibt es die Norm EN 13537 mit folgenden im Labor überprüfbaren Angaben: 

Komforttemperatur: Sie sagt aus, bis wie viel Grad eine durchschnittliche Frau darin schlafen kann, ohne zu frieren. Frauen und auch kälteempfindliche Männer orientieren sich an dieser Angabe. Verfrorene Frauen rechnen zur Sicherheit noch ein paar Grad dazu.

Limittemperatur: Sie gibt an, bis wie viel Grad ein durchschnittlicher Mann darin schlafen kann, ohne zu frieren. Wenig kälteempfindliche Männer nutzen üblicherweise diese Angabe als Referenz.

Extremtemperatur: Sie zeigt auf, bis wie viel Grad man in dem Modell liegen kann, ohne zu sterben. Dieser Wert ist für uns wertlos. 

Aktuell besitze ich Quilts bzw. Schlafsäcke für folgende Temperaturbereiche: 

DIY Quilt bis etwa 8 Grad Komfort (ca. 350g)

DIY Hybrid Schlafsack ohne Kapuze bis etwa 0 Grad Komfort (550g)

Western Mountaineering Apache bis -5 Grad Komfort (870g)

DIY Schlafsack ohne Kapuze bis ca. -10 Grad Komfort (950g)


Isomatte

Auch bei den Isomatten gibt es heutzutage eine sehr große Auswahl. Wichtig ist die Frage, ob du ein luftgefülltes Modell oder eine Schaumstoffmatte bevorzugst. Schaumstoffmatten (meist aus Evazote) sind äußerst robust und zudem sehr günstig, aber wenig bequem. Für mich als Seitenschläferin taugt sowas nur als Unterlage für eine Luftmatte. Hierfür gibt es auch ganz dünne Modelle. Luftgefüllte Matten gibt es in allen Isolationsstufen, denn eine Isomatte ist, wie der Name vermuten lässt, nicht nur dafür zuständig, warm zu liegen, sondern auch für die Isolation gegen Bodenkälte. Das Füllmaterial vom Schlafsack wärmt nämlich nicht, wenn man darauf liegt. Luftgefüllte Isomatten sind teuer in der Anschaffung und zudem vergleichsweise empfindlich. Sie können durch Löcher etc. undicht werden und zudem besteht die Gefahr der Delamination. Delamination beschreibt das Phänomen, wenn sich die Trennwände der Kammern auflösen. Über kurz oder lang muss eine solche Matte dann ersetzt werden. Löchlein lassen sich dagegen ganz gut flicken. 

Diese Luftmatten gibt es in verschiedenen Längen und Breiten. Üblich sind Breiten zwischen 50 und 65cm. Von der Länge her sind die meisten Matten 180cm oder 200cm lang. Kürzere Modelle für kleinere Personen sind leider etwas seltener. Manchmal bieten Hersteller auch Isomatten in Torsolänge (ca. 120cm) an. Im Sommer reicht es meistens aus. 


Aktuell besitze ich folgende Isomatten: 

Therm-a-rest Xlite short 120cm (bis ca. 0 Grad geeignet)

Therm-a-rest XTherm in Regular 183cm (für Minusgrade)

4mm Evazote als Unterlage


Kopfkissen

Als Kopfkissen nutze ich den Packsack vom Schlafsack, den ich mit Kleidung befülle. 





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