Sonntag, 10. August 2025

Verpflegung on Trail

Verpflegung unterwegs auf dem Trail 





Was kaufen?


Wenn ich unterwegs Tageswanderern oder Hüttenwanderern von Übernachtungen im Zelt berichte, ist eine häufige Frage, wie ich mich denn eigentlich verpflege. 

Lebensmittel fürs Ultraleicht-Trekking sollten folgende Bedingungen erfüllen: 

  • Auch bei warmen Temperaturen lange haltbar
  • Hohe Kaloriendichte (gut sind z.B. 500 kcal pro 100g)
  • Einfache Art der Zubereitung
  • Gut schmecken
  • Sich in Tüten verpacken lassen

Je nachdem, ob ich Frühstück, Abendessen oder Snacks brauche, unterscheidet sich auch, was in meinem Einkaufswagen landet. 

Als Frühstück nutze ich ganz profan Müslimischungen mit kaltem Wasser angerührt. Manchmal, wenn ich gerade keine Lust auf Müsli habe, esse ich stattdessen Vollkorn- oder Haferkekse zum Frühstück. Auch Müsliriegel eignen sich als Alternative. Brot wäre hingegen zu schwer und ist auch insbesondere bei warmen Temperaturen nicht so lange haltbar.

Mittags und auch zwischendurch esse ich bloß Snacks. Da eignet sich alles was direkt verzehrbar ist. Das sind z.B. Schokoriegel, Nüsse, Müsliriegel, Kekse und Chips. 

Abendessen bevorzuge ich in Form einer warmen Mahlzeit zu mir zu nehmen. Hier ist die Sache etwas komplizierter, deshalb gehe ich im Folgenden genauer darauf ein: 


Supermarkt vs. Trekking Nahrung

Bei Trekking Nahrung handelt es sich um gefriergetrocknete Mahlzeiten, die sehr einfach zuzubereiten sind. Man muss bloß eine bestimmte Menge heißes Wasser in den Beutel geben und nach rund 10 Minuten ist das Essen fertig. Es gibt inzwischen zahlreiche Hersteller von Trekking Nahrung wie z.B. Real Turmat, BlaBand, Trek´n Eat, Tactical Foodpack und noch viele mehr. Sogar bei Decathlon bekommt man Trekking Nahrung. Der Vorteil gegenüber Tütengerichten aus dem Supermarkt ist die meistens bessere Nährstoffdichte und die große Auswahl an Gerichten. Der Nachteil sind ganz klar der hohe Preis (ca. 8€ pro Mahlzeit) und die enorme Menge an Müll, die bei jeder Mahlzeit anfällt. Ultraleicht ist die Verpackung auch nicht. 

Verzichtet man hingegen auf Trekking Nahrung, bieten sich Fertiggerichte aus dem Supermarkt und der Drogerie an. Die bekannten 5 Minuten Terrinen sind ein beliebtes Beispiel, aber auch zahlreiche Tütensuppen in Kombination mit Couscous oder Bulgur bieten sich als Mahlzeit nach einem anstrengenden Wandertag an. Zudem gibt es viele Tütengerichte (meist mit Nudeln), die laut Packungsangabe rund 10 min köcheln sollen, um zu garen. Auch diese funktionieren unterwegs prima, wenn man sie stattdessen einfach mit kochendem Wasser übergießt und 10 min einweichen lässt. Dazu lohnt es sich, die Wassermenge etwas zu reduzieren, da die Hersteller davon ausgehen, dass ein Teil davon beim Kochvorgang verdampft. 

Klassische Lebensmittel, die es in den meisten Supermärkten gibt, ist auch in entlegenen Gebieten einfach zu beschaffen. Trekking-Nahrung findet man hingegen nur in Fachgeschäften. Entscheidet man sich für Wanderwege, die große Städte eher meiden statt suchen, wird es schwierig solch ein spezialisiertes Produkt unterwegs nachzukaufen. In Norwegen gab es zwar auch drei verschiedene Sorten "Real Turmat" in vielen Supermärkten, aber die Auswahl war so beschränkt, dass es nicht mal eine einzige vegetarische Variante gab. Wer keinen Thuhike macht, sondern kürzere Wanderungen oder Wochenendtouren unternimmt, kann sich unproblematisch mit Trekking Nahrung eindecken und jeweils für die aktuelle Tour ein paar Packungen einpacken. Diese lassen sich dann vergleichsweise günstig vorab im Internet bestellen. Wer einen Dörrautomaten besitzt kann diese auch preiswert selbst herstellen. 

Und was nutze ich nun unterwegs? 

Da ich überwiegend längere Trekking-Touren unternehme und mir Trekking Nahrung zudem zu teuer ist, verpflege ich mich aus dem Supermarkt. Komme ich unterwegs mal an einem Fachgeschäft vorbei, wo Trekking Nahrung verkauft wird, gönne ich mir das ab und zu als eine Art "Special Treat". 


Arten der Beschaffung von Verpflegung

  • Von Zuhause aus mitnehmen
  • On Trail einkaufen
  • Sich selbst Pakete zusenden

Von der Art der Trekking Tour hängt es ab, welche Variante ich wähle. Für Wochenendtouren kann ich die komplette Verpflegung von Zuhause aus mitnehmen und habe so auch die meiste Auswahl. 

Bin ich länger unterwegs habe ich nur noch die anderen zwei Möglichkeiten zur Auswahl. Wenn man sich selbst Pakete zuschickt, kann man im Prinzip die gleichen Lebensmittel einpacken, die man auch von Zuhause aus mitnehmen würde. Das funktioniert auch mit selbst hergestellter Trekking Nahrung. Das ist also der Vorteil von dieser Methode. Nachteile gibt es auch einige, denn ich brauche für den Versand eine Adresse, an die ich das Paket verschicken kann, wo es dann auch lange genug aufbewahrt wird, bis ich es abhole. In den USA gibt es einige Lokale, die bewusst Pakete für Thruhiker lagern, da es dort keine andere Möglichkeit gibt, um sich Verpflegung zu beschaffen. In Europa oder generell auf wenig bekannten Trails hat man diese Möglichkeit in der Regel nicht. Das bedeutet dann, man braucht eine Unterkunftsbuchung, wo man um die Annahme von einem Paket bitten kann. Nur wer bucht eine Unterkunft mehrere Wochen im Vorhinein? Ich jedenfalls nicht, denn ich weiß ja gar nicht, ob und wann ich dort ankommen werde. Auch an Poststationen kann man Pakete verschicken, diese müssen dann jedoch innerhalb weniger Tage abgeholt werden. Diese Option bleibt als Resupply-Strategie denjenigen vorbehalten, die zuhause einen willigen Trailmanager haben, der Pakete passend zur Ankunft verschicken kann. 

Viel einfacher ist es, die Supermärkte und Läden am Wegesrand oder in der Nähe zu recherchieren und dort einzukaufen. Die Organisation fällt deutlich einfacher und ist in der Regel auch stressfreier. Doch auch diese Strategie hat einen Nachteil, insbesondere in kleinen Dorfläden ist die Auswahl begrenzt und man muss mit dem zurechtkommen, was angeboten wird. 


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