Sentiero della Pace
Ortler und Adamello Alpen
Stilfser Joch bis Carisolo
11.08.2025 Zerstörte Wege
Das Stilfser Joch ist selbst von Garmisch-Partenkirchen aus nicht einfach zu erreichen. Die Fahrt mit Bus und Bahn ist lang und der letzte Bus zum Stilfser Joch fährt schon um 16 Uhr. Ich nahm daher die erste Verbindung um 6:25 Uhr. Zum Glück lief alles wie am Schnürchen und das trotz sechs Mal umsteigen. Um 14 Uhr stand ich pünktlich am Stilfser Joch - dem wohl höchsten Rummelplatz Europas. Die Motorradfahrer drängten sich in die Cafés und Restaurants. Ich gönnte mir zuliebe einen Latte Macchiato - quasi zum wach werden.
Entgegen des Vorschlags aus dem Wanderführer nahm ich den Weg über den Monte Scorluzzo. Der ist 3094m hoch und einfach zu besteigen.
Der Abstieg ist deutlich weniger frequentiert, ich traf niemanden. Am Wegesrand sah ich die ein oder andere Kriegsruine sowie Stellungsgräben.
Bei einer alten Siedlung aus Ruinen fand ich den ursprünglich geplanten Pfad nicht. Stattdessen folgte ich dem Weg 13, der zwar sichtbar aber nicht markiert war. Nach etwa 2/3 vom Abstieg gelangte ich zu einer Stelle, wo sich durch Erosion eine tief eingeschnittene Rinne gebildet hat.
Ich brauchte etwas Zeit, um eine Stelle zu finden, wo es möglich war, die Rinne zu queren. Kurz darauf kam ich zu einer weiteren Rinne. Hier sah ich keine Möglichkeit auf die andere Seite zu kommen und stieg stattdessen weglos und sehr steil über einen bewachsenen Hang ab. Dann fand ich links endlich wieder den intakten Weg. Empfehlen kann ich den Weg daher nicht.
Doch schon bald bekam ich erneut Probleme. Durch Bauarbeiten und vermutlich auch ein Erdrutsch war der Querweg nicht mehr auffindbar. Beide Male endete ich an einem sehr steilen Geröllhang ohne Wegspur. Das war mir zu gefährlich!
Stattdessen lief ich zurück und folgte der Passstraße abwärts, bis ich zu einem weiteren Pfad gelangte. Hier konnte ich endlich einem normalen Weg folgen. Doch das nächste Problem folgte schnell. Mein Wasser war leer und der Bach war total grau. Hier hatte ich keine Chance frisches Wasser zu bekommen. Etwas später fand ich zumindest eine Pfütze. Dort konnte ich mit Flasche, Topf und Tuch 2.5 Liter desinfizieren.
Es war bereits 19 Uhr als ich die Ruinen vom ehemaligen Dorf "Le Buse" erreichte. Hier gab es sogar eine Rekonstruktion einer Barracke. Im Notfall kann sie auch als Schutzraum dienen. Daneben errichtete ich mein Zelt. Viel hatte ich heute nicht geschafft, der kaputte Weg hat mir viel Zeit gekostet. Aber immerhin ist der Zeltplatz richtig schön zwischen den Ruinen auf dem völlig flachen Erdboden. Einzig allein die leisen Geräusche der Motorradfahrer erinnerten mich daran, dass die Zivilisation gar nicht so weit entfernt ist.
12.08.2025 Der Steinbock auf dem Wanderweg
Die Nacht war vergleichsweise warm, am liebsten hätte ich mich nur zugedeckt. Das funktioniert mit dem Quilt allerdings nicht richtig, da das Fußteil fest vernäht ist. Trotz der Höhe von über 2300m hätte auch der dünne Quilt gereicht.
Am nächsten Tag konnte ich zum Glück die erste Stunde auf einem überwiegend flachen Höhenweg gehen. Zwei Kilometer weiter, hätte ich noch einen Zeltplatz gefunden, danach für viele Kilometer nicht mehr. Der Abstieg war teilweise sehr steil und durch das lose Geröll unangenehm zu gehen. Sobald die Vegetation dichter wurde, verbesserte sich dies deutlich. Im Abstieg traf ich den ersten anderen Wanderer. Umso näher ich der Passstraße kam, umso lauter wurden das Brummen der Motorräder.
Der Straße, die zum Stilfser Joch führt, folgte ich ein paar Minuten. Die Zeit auf der monotonen Straße verbrachte ich mit einer kleinen Auswertung der Verkehrsmittel. Das Motorrad war sehr beliebt, schließlich kann man damit ganz ohne sich bewegen zu müssen den Pass hochcruisen. Aber auch das Fahrrad stellte sich als äußerst beliebtes Verkehrsmittel da - ich zählte über 50. Ganz klar waren die Rennradfahrer mit ca. 2/3 in der Mehrzahl. Der Rest bestand beinahe vollständig aus Mountainbike-Fahrern mit Motorunterstützung - sie stellten rund 1/3 der Radfahrer.
Hinter einem Tunnel bog ich links auf den parallel führenden Wanderweg ab. Schon bald führte der auf einen Forstweg durch einen Lärchenwald, dem ich die nächsten Stunden folgen sollte. Dieser wurde ab und zu durch Pfade und Asphalt unterbrochen. Weil es überwiegend eben oder leicht ansteigend Richtung Rifugio Campo ging, kam ich schneller vorwärts als üblich. Eine True-Crime Serie unterhielt mich während der eher uninteressanten Wanderung. Mein T-Shirt tauchte ich ins kalte Bachwasser, um der Hitze des Tages ein wenig zu entkommen.
Einige Ausflügler waren im Zebrú-Tal unterwegs. Hinter dem Rifugio Campo stieg das Gefälle deutlich an, nun folgte ich dem Trail zum Passo Zebrú. Stetig ansteigend folgte er dem Berghang und querte zahlreiche Bäche. Ich traf nur noch vereinzelt andere Wanderer und sogar einen Mountainbiker.
Immer wieder legte ich kurze Pausen ein und machte mein Halstuch und meinen Hut mit kaltem Wasser nass. Auf Höhe des Passes hatten sich dunkle Wolken gebildet. Immerhin schirmten sie die Sonne ein wenig ab, aber ich sorgte mich ein wenig, ob es Gewitterwolken sein könnten. Aus dieser Perspektive lässt sich das schlechter Einschätzung als aus der Ferne.
Den Wegverlauf sah ich gut, doch diese steile Rampe im Geröll bereitete mir Unbehagen. Ich bereitete mich gedanklich schon darauf vor, ggf. wieder absteigen zu müssen. Doch dann sah ich etwas anderes, was meine Aufmerksamkeit in den Bann zog: Auf dem Trail spazierte mir ein ausgewachser Steinbock mit riesigen Hörnen entgegen. Er schien mich gesehen zu haben, ignorierte mich aber. Stattdessen fing er an seelenruhig auf irgendwas rumzukauen. Ich schaute ihm dabei zu und ging immer mal wieder ein paar Schritte. Den männlichen Steinbock schien das nicht zu interessieren. Als ich irgendwie relativ nah war, schaute er mich an und fauchte. Als wolle er mich vom Weg verscheuchen. Allerdings ist dies nicht die Art von Gelände wo wir Zweibeiner sicher weglos gehen können. Irgendwann lief der Steinbock dann über mir ins Gelände und so konnte ich passieren. Als ich zurpckschaute, sah ich ihn erneut auf dem Wanderweg. Gemütlich spazierte er ihn entlang. Was für eine besondere tierische Begegnung!
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Kurze seilversicherte Stelle |
Aber das Donnergrollen erinnerte mich daran, dass ich nicht zu lange verweilen sollte. Über einer Gebirgsgruppe türmten sich dunkle Wolken. Daher machte ich mich rasch an den Abstieg zum Rifugio Pinzetti, der zum Glück einfach und unspektakulär war. Um viertel vor sieben kam ich dort nach 30km und wahrscheinlich 2000hm an und entschied, nach einem Übernachtungsplatz zu fragen. Der Wirt zeigte mir den Aufbewahrungsraum für die Schuhe und das Zimmer. Zum Glück gab es noch zahlreiche leere Betten. Ich wählte nur die Übernachtung und verzichtete daher auf die Verpflegung. Der einzige wirkliche Nachteil war, dass man dort überhaupt keinen Empfang hatte. Ich konnte daher nicht mit meinem Mann telefonieren.
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Abendstimmung am Rifugio Pizzini |
13.08.2025 Badetag
Obwohl mir der Hüttenwirt sagte, es käme noch eine weitere Frau, blieb ich alleine im 6er-Zimmer. Auch gut. So konnte ich immerhin in Ruhe schlafen. In dieser Nacht weihte ich auch meinen neuen selbstgenähten Hüttenschlafsack mit nur 62g ein.
Schon um 7:30 Uhr verließ ich ohne Frühstück die Hütte. Stattdessen frühstückte ich 30min später auf dem tollen Höhenweg mit Aussicht auf die Gletscher.
Ich stieg einige Höhenmeter ab und passierte zwei Pensionen. Beim Rifugio Stella Alpina überquerte ich eine Brücke über eine sehr tiefe und beeindruckende Schlucht. Auf der anderen Seite musste ich die Höhenmeter zurückerobern, die ich zuvor abgestiegen war. An Wasser mangelte es auf diesem Abschnitt nicht, ständig kam ich an Bäche vorbei.
Ab dem Aussichtspunkt mit überdachter Bank Dosso Tresero wanderte ich flach bis leicht ansteigend über einen angenehmen Höhenweg zum Passo Gavia. Optisch gefiel mir dieser Pass sogar besser als das Stilfser Joch. Besonders der See auf Passhöhe entzückte mich. Hochalpine Seen finde ich ohnehin richtig klasse. Am Pass wollte ich eigentlich einen Latte Macciatto trinken, doch mit 4€ erschien mir der Preis zu hoch. Stattdessen aß ich nur ein Eis, welches leider auch 4€ kostete. Lange blieb ich nicht, es herrschte ein reges Treiben, was ich auf einer solchen Tour nicht so sehr gerne mag.
Neben der Passstraße gibt es noch einen wenig ausgetretenen Pfad, dem ich bergab folgte. Nachdem ich die Straße gequert hatte, kam ich zu dem wundervollen Lago Nero. Bei dem warmen Sommerwetter ist dies der ideale Ort für ein erfrischendes Bad! Es mag etwas komisch erscheinen, aber ich fühlte mich danach so viel besser. Ein Beleg dafür, wie das Fernwandern die Glücksschwelle senkt.
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Der Lago Nero lädt zu einem Bad ein |
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Auch hier gibt es seilversicherte Passagen |
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Das Bivacco Linge war leider aufgrund von Bauarbeiten geschlossen |
Das Bivacco Linge ist leider aufgrund von Bauarbeiten geschlossen. Schade, die Lage der Hütte ist wundervoll. Es war erst kurz nach vier und daher ohnehin noch etwas früh. Mindestens eine Stunde wollte ich noch weitergehen. Mir kam eine Familie entgegen, bei der jeder Hoka Speedgoat Trailrunner trug, selbst der Sohn. Ich selbst bin seit dieser Etappe auch wieder mit diesen Schuhen unterwegs. Aktuell sind meine Gefühle dazu aber etwas gemischt - inzwischen habe ich mich schon sehr an die Merrell Aguility Peak gewöhnt.
Am Laghetto Monticelli hätte ich einen perfekten Zeltplatz inkl. Badesee gehabt. Ich nahm zwar ein kurzes Bad, ging aber weiter, weil ich dort keinen Empfang hatte. Diesmal wollte ich gerne mit meinem Mann telefonieren, eigentlich hatten wir sogar ausgemacht, jeden Abend zu telefonieren.
Kurz darauf gelangte ich zu einer kleinen Hochebene mit Bachlauf, doch auch hier kein Empfang. Dann machte ich den Fehler und ging weiter. Nun ging es bergab und die Höhenlinien auf der Karte waren nah beieinander.
Überrascht war ich, als ich eine riesengroße Schafsherde durchqueren musste. Ich sah dort auch Hunde, doch auch der Schäfer war da und passte auf. Weiter unten waren immer noch Schafe und leider auch mindestens drei große weiße Hunde. Einer von denen knurrte mich an, der Schäfer rief etwas aus der Ferne und ich konnte passieren, ohne gebissen zu werden. Mit zitternden Knien stieg ich weiter ab. Es fing an zu tröpfeln. Aus dem tröpfeln wurde irgendwann richtiger Regen. Zunächst wollte ich die Regenjacke nicht anziehen, da es so warm war. Irgendwann tat ich es doch. Die Regenhose zog ich erst an, als meine Shorts schon total nass waren. Es donnerte und blitzte. Innerhalb von wenigen Minuten verwandelte sich der Pfad in eine sehr lange Pfütze. Doch hier war es überall viel zu abschüssig zum zelten. Erst als ich um 20 Uhr die Baita Somalbosco - eine unbewohnte Alm - erreichte, konnte ich mich unterstellen. Platz für mein Zelt war dort, doch ich war mir nicht ganz sicher und lief noch etwas hin- und her. Ein in der Karte eingezeichneter Bach existierte nicht und so schöpfte ich Wasser aus einem großen weißen Kanister. Neben einer der Hütten baute ich mein Zelt auf. Internet hatte ich keines, aber minimalen Mobilfunkempfang. Es reichte für SMS und ein kurzes Telefonat.
14.08.2025 Passo Tonale
Es war gut, dass ich bereits um 7:30 Uhr startete, da fünf Minuten später die ersten Wanderer kamen. Man merkt, dass Maria Himmelfahrt kurz bevorsteht. Der Pfad führte durch einen schönen Lärchenwald und ich verlor rasch an Höhe.
Nachdem ich die Straße bei Sant' Apollonia gequert hatte, brauchte ich einige Zeit bloß gemütlich einer Forststraße folgen. Die ersten Stunden des Tages verbrachte ich im Schatten, was sehr angenehm war. Ein teils extrem steiler Waldweg unterbrach den Marsch auf der Forststraße. Nahe eines kleinen Parkplatzes stritt sich ein Paar lauthals auf italienisch. Ich verstand nichts davon, aber glücklich wirkte nur der Hund.
Bis zum Passo Tonale musste ich unerwartet bergauf gehen, inzwischen in der prallen Sonne. Damit tat ich mich schwer und war froh, als ich es geschafft hatte. Der Ort am Pass ist extrem touristisch - das merkt man nicht nur an den vielen Gästen. Der Ort besteht hauptsächlich aus Hotels, Restaurants und Skiliften. Ein paar Gondeln sind auch in der Sommersaison in Betrieb.
Mich störte das diesmal gar nicht, denn es gibt hier gleich zwei Supermärkte. Nach dem Einkauf gönnte ich mir einen Teller Pasta. Das Restaurant wirkte mir im Inneren zu förmlich, um dort meine Schuhe und Socken auszuziehen. Deshalb saß ich lieber draußen. Es schmeckte hervorragend. Falls jemand unterwegs neue Ausrüstung - sei es Kleidung, Schuhe oder Rucksack - neu kaufen möchte ohne viel Geld auszugeben, ist dies der perfekte Ort. Ein Sportgeschäft reiht sich ans nächste. Zusätzlich gibt es zahlreiche Marktstände mit Sporthosen, Puffy-Jackets usw. Eines haben alle gemeinsam: sie werben mit günstigen Preisen.
Der Wanderführer zum SdP geht zu Fuß bis zur Mittelstation der Bergbahn und fährt anschließend mit diese hoch zum Presena-Pass. Ich entschied mich dazu, auf den Hatscher durchs karge Skigebiet zu verzichten und fuhr komplett mit der Gondel hoch. Die Dame am Ticketverkauf wollte mir jedoch einreden, der Sentiero della Pace wäre nur das Teilstück zwischen Tal und Mittelstation und ich müsste auch eine Talfahrt kaufen, um den Weg zu gehen. Dass der Weg auf der anderen Seite vom Pass fortsetzt, wollte sie mir nicht abkaufen.
Gemütlich gondelte ich also auf fast 3000m. Kann man auch komplett zu Fuß hochgehen? Oder warum empfiehlt der Wanderführer ausgerechnet eine Bergbahn zu benutzen? Der Grund liegt darin, dass man ansonsten über einen Gletscher aufsteigen müsste. Zudem habe ich oben ein Hinweisschild mit der Info über einen Klettersteig gesehen. Daher ist die Bergbahn hier mit gutem Grund obligatorisch.
Nachdem ich die ersten Schritte bergab getätigt hatte, drehte ich um. Hier hatte ich die Möglichkeit mit nur einem kurzen Aufstieg einen Gipfel mit 3068m Höhe zu besteigen! Nämlich den "Cima Presena". Meinen Rucksack ließ ich oben stehen und machte mich an den Aufstieg über grobes Geröll. Oben war ich natürlich nicht alleine. Seltsamerweise gibt es keine Markierungen, obwohl der Gipfel viel begangen ist. Nicht immer fand ich den einfachsten Weg runter.
Anschließen stieg ich zum Rifugio Mandron ab. Typisch Adamello (ich hatte ab Passo Tonale vom Nationalpark Stilfser Joch zum Nationalpark Adamello gewechselt) wanderte ich über grobes Blockwerk. Allerdings überwiegend relativ einfach. Mir kamen zahlreiche Menschen mit Klettersteig-Ausrüstung entgegen.
Das Rifugio liegt idyllisch neben einer Hochebene mit mehreren kleinen Seen. Hier unternahm ich einen Abstecher und wanderte durch diese malerische Landschaft bis zum "Lago Mandrone", wo ich ein kurzes aber erfrischendes Bad nahm. Das tat unendlich gut!
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Die Seenlandschaft ist absolut idyllisch. |
Der Abstieg ins Val Geneva war lang und steil. Bis zum Schluss bestand der Weg aus großen Felsplatten- und Blöcken. Aber auch hier war es an sich nicht schwierig.
Am der Malga Bedole füllte ich mir Wasser ab und folgte anschließend dem Pfad durch den Wald am Fluss "Sarca di Genova" entlang. In dem tiefen Tal hatte ich mal wieder keinen Empfang. Bei der Erstellung des Weges hat man sich Mühe gegeben: sogar Bohlenwege und Treppen gibt es. Der Wasserfall "Pedrùch" ist sehr beeindruckend. Insgesamt wanderte ich noch rund 5km durch das Tal, ehe ich am Wegesrand mein Zelt aufbaute.
Als ich mich um 22 Uhr schlafen legte, erhellte Wetterleuchten den Nachthimmel. Irgendwann begann es zu regnen.
15.08.2025 Das wunderschöne Val Genova
Diesmal stand ich besonders früh auf. Einerseits weil ich "viel Verkehr" auf den Wegen befürchtete, andererseits weil ich heute den Transfer zur nächsten Etappe schaffen musste. So war ich bereits um sieben Uhr auf den Beinen. Die Luft war noch angenehm kühl und frisch - das war schön.
Der Weg durchs wilde Val Genova lohnt sich - der Fluss ist mächtig und zeigt die Urgewalt des Wassers. Vom Wegesrand lassen sich beeindruckende Wasserfälle bestaunen. Aber auch der Weg selbst ist ein Highlight. Die meiste Zeit ist er nur ein schmaler Pfad im Dickicht des Waldes mit großen Felsbrocken und stattlichen Wurzeln mitten auf dem Weg. Holzbohlen und Treppenstufen entschärfen die schwierigsten Stellen. Erst zum Schluss kurz vor Carisolo muss man einer Straße folgen.
Ich beeilte mich, da ich am liebsten den Bus um 10:23 Uhr nach Trento erwischen wollte. Tatsächlich schaffte ich die verbleibenden 13km in dieser Zeit. An der Bushaltestelle stellte ich fest, der Bus fährt am Feiertag erst um 10:42 Uhr. Auf der gegenüberliegenden Seite fand ein Markt statt. Es wurde überwiegend Kleidung verkauft, aber auch eine Fressbude gab es. Ich nahm spontan Mozzarella-Bällchen und fritiertes Gemüse. Die Mozzarella-Bällchen waren lecker, das frittierte Gemüse eher so lala. Insgesamt kein so lohnenswerter Kauf.
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