Arizona Trail Etappe 6: Flagstaff – Ende (inkl. Grand Canyon)
Grandioser Sonnenuntergang
Die Stimmung am beginn dieser Etappe war nicht gut, da die Nerven meines Mannes nach diesem missglücktem Ruhetag blank lagen. Ich fühlte mich ebenfalls erschöpft und hätte es letztendlich erholsamer gefunden, keinen Ruhetag zu machen.
Der Trail führte durch einen viel von Mountainbikern befahrenen Waldpfad bergauf über mehrere kleinere Schneefelder. Ausblicke gab es zunächst aber nicht, diese sahen wir erst später, als wir gegen Ende des Tages nach 32km unser Zelt in der Nähe vom See „Alfa Fia Tank“ aufbauten. Der Ausblick wurde durch den grandiosen Sonnenuntergang zusätzlich verschönert. Dort oben auf 2666m Höhe wurde es schon am Abend ganz schön frisch.
Windig & kühl
Nachts wurde es frostig, am Morgen befand sich Raureif am Zelt. Immerhin hatte dies den Vorteil, dass die vielen und teilweise sehr langen Schneefelder, die wir am Morgen und Vormittag überqueren mussten, anfangs noch hart waren, sodass wir nur wenig einsanken. Das änderte sich natürlich nach und nach. In einem Gebiet waren alle Bäume umgestürzt, was zur Folge hatte, dass der Weg nur noch schwer zu erkennen war. Dieser Teil war aber schnell durchwandert.
Erstaunlicherweise gab es in dieser großen Höhe nur wenige Wasserquellen. Die Landschaft war zwar bewaldet, aber Wasser war seltener als in vielen Abschnitten in der Wüste. Durch die kühle Luft war unser Bedarf allerdings auch deutlich geringer.
Laut Wettervorhersage sollte es in der kommenden Nacht einen Sturm mit geringem Schneefall geben. Schon am Vormittag fiel uns der starke Wind aus Westen auf, der schon ein nerviges Ausmaß erreicht hatte. Die Mittagspause fiel kürzer aus, da kein guter Windschutz zu finden war.
Hin und wieder hatten wir einen Ausblick auf die nahen San Francisco Peaks, die wir schon von weitem aus der Nähe von Flagstaff gesehen hatten. Der Bewuchs änderte sich von Kiefern auf hohe Büsche, die den Wind etwas besser Widerstand boten. Knäuel aus trockenem Gestrüpp flogen durch die Gegend, wie man es aus Western kennt.
Auf der Karte visierten wir eine Region an, die vermeintlich Windschutz bieten konnte. Dort war der Wind dann tatsächlich auch deutlich schwächer und eine geeignete Stelle für unser Zelt fanden wir nach 34km neben einer Feuerstelle in einer Vertiefung.
Kälte & Wind in der High Desert
In der Nacht hatte es nur sehr leichten Niederschlag in Form von Schnee gegeben. Als wir losliefen jedoch wurde er kurzfristig ein wenig stärker, was aufgrund des starken Gegenwindes echt unangenehm im Gesicht war. Als wir nach links zu einem Wassertank abbogen, zu dem wir einen kleinen Umweg einlegen mussten, wurde es besser. Der „East Cedar Tank“ war so voll mit klarem Wasser, dass er überlief und einen Teich daneben mit Wasser versorgte.
Der AZT führte über eine Forststraße und bog laut Beschilderung rechts ab. Nach ein paar Kilometern stellte ich bei einem Blick in die App fest, dass wir nicht mehr on trail waren. „Wie kann das denn sein, wo wir doch der Beschilderung gefolgt sind?“ dachten wir uns beide. Ein paar Kommentare in der App verrieten, dass Weg wohl geändert worden war, aber man beide Varianten gehen kann. Um nicht zurücklaufen zu müssen, gingen wir weiter über den alten Weg. Der Niederschlag hatte inzwischen zwar aufgehört und der Himmel lichtete sich zunehmend, doch aufgrund der fehlenden Vegetation in der High Desert, blies er sehr stark von Westen her und machte das vorwärts kommen anstrengend. Zudem war es so kalt, dass wir mit langer Kleidung und teilweise sogar mit Handschuhen wanderten. Als wir nach einer besonders anstrengenden Gegenwind-Strecke einen Wacholderbaum fanden, machten wir in dessen Schutz kurz Pause, bevor wir uns erneut dem nervtötenden Wind aussetzten.
Zu allem Überfluss taten meine Schultern auch schon wieder weh, nachdem sie die letzten Tage seit dem Mormon Lake kaum Beschwerden verursacht hatten. Mir kam es vor, als würde der Wind gegen die Rucksackträger drücken und dadurch die Verspannungen verursachen. In einem Podcast vom Outdoormagazin über das Thema Rucksäcke erfuhr ich, dass manche Menschen viel Bewegungsfreiheit an den Rucksackträgern benötigen, da sie sonst Verspannungen entwickeln. Daraufhin stellte ich die Rückenlänge noch ein wenig länger ein, sodass die Schultergurte die Schultern nun gar nicht mehr berührten. Die Verstellbarkeit ist ein Vorteil von manchen Nicht-UL Rucksäcken.
Irgendwann sahen wir nicht bloß einen Wacholderbaum, sondern ein paar mehr. Wir wagten es sogar eine vergleichsweise kurze Mittagspause zu machen. Bevor wir kurz vor Sonnenuntergang eine windgeschützte Zeltstelle unter Bäumen suchten, machten wir einen Umweg zu einem Wildlife-Tank, um unser Wasser aufzufüllen. In dem Becken lag ein Schädel von einem toten Tier. Naja, wozu haben wir auch Wasserdesinfektions-Tropfen dabei…
An diesem fordernden Tag schafften wir 30km. Am Abend nahm dann auch der Wind ab.
Ewiger Kiefernwald
Schon der Abend war sehr kalt, die Nacht hingegen war noch frostiger. Alle Wasservorräte, die wir nicht direkt in Kopfnähe liegen hatten, sind schon noch am Abend teilweise eingefroren, am nächsten Morgen waren selbst die 2-Liter Behälter fast komplett gefroren. Das Wasser innen war zur Hälfte gefroren. Da wir kein Thermometer besaßen, kann ich die Temperatur nur schätzen. Vom Gefühl her war es ähnlich kalt wie in der Nacht nach dem Saguaro NP (also ca. -10).
Der Wind war an diesem Tag weniger stark und der Weg führte wieder in den dichten Kiefernwald hinein. Dieser führte eintönig immer weiter in Richtung Norden. Wasserquellen waren auch an diesem Tag rar, doch aufgrund der kühlen Witterung mussten wir trotzdem nur etwa drei Liter tragen.
Den Tag beendeten wir nach 30km an einer unspektakulären Stelle im Wald.
Erste Ausblicke auf den Grand Canyon
Auch diese Nacht war wieder kalt, wenn auch weniger kalt als die davor in der High Desert. Da es bis zum Grand Canyon South Rim nur noch eine sichere Wasserquelle geben sollte, entschied ich mir insg. 4,5 Liter zu tragen. Der Wildlife Tank war etwas abseits vom Weg und noch mit Eis bedeckt, schmeckte aber köstlich frisch. Die grüne Farbe täuscht, das Wasser war glasklar.
Der Trail führte über flache Forststraßen und Pfade erneut eintönig durch den Wald. In der Nähe von einem Parkplatz gab es einen Aussichtsturm, von dem aus man den ersten Blick auf den Grand Canyon erhaschen konnte. Wie ein rötlich brauner Spalt lugte er aus dem ewig weiten Wald hervor.
Am Nachmittag sahen wir eine Warnung über präventive Brände, die in dem Bereich des weiteren Verlaufs vom AZT stattfinden sollte. Wir waren uns unsicher, ob wir weitergehen sollten oder nicht. Informationen zu einer Umleitung gab es nicht. Es gab aber auch keine Anzeichen für aktuell stattfindende Brände wie Rauch oder einen typischen Geruch. Unsere Entscheidung weiterzulaufen erwies sich als richtig, wir konnten keinen einzigen aktiven Brand sehen. Da der Boden an mehreren Stellen verkohlt aussah, ist davon auszugehen, dass die Brände bereits gelöscht waren.
Nach 35km fanden wir eine Stelle auf weichem Kiefernnadelstreu.
Ankunft am Grand Canyon
Die letzten 14km bis zum Abzweig zum Mather Campground waren völlig unspektakulär. Die letzten Kilometer waren asphaltierte Wege. Schon am Vormittag trafen wir am Mather Campground ein und freuten uns über die bevorzugte Behandlung als AZT Hiker. Während Camper mit PKW oder Wohnmobil sechs Monate im Voraus reservieren müssen, können AZT-Hiker ihr Zelt ohne Voranmeldung auf dem Hiker & Biker Campground aufstellen.
Von den Mitarbeitern vom Backcountry Information Center bekamen wir eine Nummer, mit der wir am nächsten Tag um acht Uhr zur Vergabe von Campingplätzen innerhalb des Grand Canyons kommen sollten. Nachdem wir uns selbst sowie unsere Wäsche gewaschen hatten, ruhten wir uns aus.
Ruhetag mit Hindernissen am Grand Canyon
Bevor ich die Schönheit der Natur genießen konnte, musste ich noch das Permit für den Grand Canyon organisieren. Wir hatten Glück und bekamen eines für den Bright Angel Campground, welcher direkt am Colorado River gelegen ist. Richtig privilegiert also. Mit dem kostenlosen Shuttle fuhr ich eine Runde und genoss die grandiose Aussicht. Der Grand Canyon genießt nicht ohne Grund den Ruf einer der schönsten Nationalparks zu sein.
Zur Mittagszeit gab es bei uns einen unerwarteten Stressor. Der Deckel von unserem Titankoptopf war spurlos verschwunden. Trotz intensiver Suchaktionen konnten wir ihn nicht finden, dabei hatten wir ihn zum Frühstück noch verwendet. Die Dame an der Rezeption vermutete, ein Rabe könnte ihn geklaut haben. Die stehen schließlich auch glänzende Gegenstände... Tja, dann müssen wir in den nächsten Tagen wohl leere Verpackungen als Ersatz für den Deckel nehmen.
Das Resupply gestaltete sich für mich als nicht so einfach, denn die Preise im Grand Canyon Shop waren mehr als gesalzen. Mein Mann war schon längst fertig, als ich endlich auch alles zusammen hatte.
Durchquerung Grand Canyon Teil 1
Der Beginn vom Abstieg war zwar grandios schön, aber auch alles andere als einsam. Massen an Touristen schoben sich den gut ausgebauten Weg bergab. Doch die allermeisten liefen nur bis zu einem bestimmten Fotospot. Diese Aussicht dort war aber auch wirklich überwältigend! Weiter unten liefen nur die Personen, die ebenfalls unten übernachten wollten. Mit abnehmender Höhe wurde es immer wärmer. Für den Grund des Grand Canyons waren für den heutigen Tag 32 Grad vorhergesagt.
In der Mitte vom Abstieg gab es ein überdachtes Häuschen mit Wassertank und Toiletten, welches den idealen Pausenplatz darstellt. Wir waren dort natürlich nicht alleine und unterhielten uns ein wenig mit den anderen Wanderern.
Weiter bergab wurde es immer wärmer. Unsere Versuche mit Schirm zu wandern scheiterten an den Windböen, die wir immer mal wieder abbekamen. Mein Kopf brummte, so heiß war es mir. Doch die Aussichten waren selbst so weit unten immer noch erstaunlich schön – ja eigentlich zu schön um wahr zu sein.
Als wir fast ganz unten angekommen waren, liefen wir durch einen kurzen Tunnel und dann über eine Brücke über dem Colorado River. Das kühle Nass unter mir wirkte so einladen und die Hitze um mich rum so erdrückend, dass ich beschloss im Colorado River schwimmen zu gehen, egal wie kalt der auch sein mag.
Am Bright Angel Campground angekommen, waren wir uns nicht sicher, welches der richtige Stellplatz ist. Wir wählten den ersten Gruppenplatz, da man mir im Backcountry Information Center gesagt hätte, es wäre ein Gruppenplatz, wo man den Platz mit anderen AZT-Hikern teilt. Blöderweise waren wir bisher die einzigen, die den AZT liefen. Egal, schnell Zelt aufbauen, Lebensmittel in den Food Locker reinpacken und ab zum Colorado River! Das Wasser war echt saukalt, aber genau das tat gut. Schnell rein - „Wahnsinn, ist das kalt!“ Wieder raus. „Draußen ist es echt warm, schnell wieder ins Wasser“. Die Abkühlung tat extrem gut, mein Kreislauf stabilisierte sich dann auch wieder.
Am späteren Nachmittag kam noch ein anderer AZT-Hiker, den wir vor zwei Wochen bereits einmal gesehen hatten und als es schon längst dunkel war, kam noch eine weitere AZT-Hikerin, deren Rucksack so extrem klein war, dass ich mich wunderte, was die wohl essen mag. Es stellte sich heraus, dass sie den Aufstieg und den Endspurt bis zur Grenze von Utah in zwei Tagen laufen möchte und daher nur sehr wenig Essen dabei hat. Also 145 km inkl. ca. 2000hm in zwei Tagen. Krass!
Durchquerung Grand Canyon Teil 2
Die Nacht war so warm, dass ich mich nicht mal richtig mit dem Schlafsack zudeckte. Als wir losliefen waren die anderen beiden Thruhiker schon weg, aber da ich sie auf dem Weg zu den Toiletten noch gesehen hatte, konnten sie noch nicht lange weg sein. Der Beginn des Weges führte nur leicht ansteigend durch die Schlucht, immer am Bach entlang. Trotzdem war es schon vor acht Uhr morgens sehr warm.
Bald darauf begann der Anstieg zum Cottonwood Campground, wo wir eine Snackpause machten. Der Campground war auch schön, uns gefiel der Bright Angel aber besser. Zwar waren wir am Tag zuvor nur 15km gelaufen, doch es hatte sich als die bessere Option erwiesen, weil man so die Schönheit der Natur besser genießen konnte.
Im unteren Hälfte des Aufstiegs gab es immer mal wieder Möglichkeiten an Wasser zu gelangen, was wir nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Nässen der Haare benutzten. Die Abkühlung tat echt gut. Der Himmel war an dem Tag etwas weniger blau und mit jedem Höhenmeter mehr wurde es ein klein wenig kühler. Manchmal wehte auch ein angenehmer Wind oder der Weg führte an der Schattenseite entlang. Sogar einen schattigen Platz mit Wasserstelle für die Mittagspause fanden wir.
Dennoch zog sich der Aufstieg, aber bei diesen Aussichten lohnte sich jede Mühe. Trotzdem fanden wir beide die Panoramablicke von der Südseite noch schöner, da man einen weiteren Blick hatte.
Da es an diesem Tag beinahe 2000hm bergauf ging, hatten wir uns entschieden oben am Wintercampground des ansonsten geschlossenen North Rim Campgrounds zu nächtigen, wofür wir ebenfalls ein Permit organisiert hatten. Ansonsten hätten wir nach dem Aufstieg noch viele km laufen müssen, um aus dem NP rauszukommen. Am Ende des Trails kamen wir nach 23km oben an einem Parkplatz, welcher von dem ein oder anderen Schneefeld gesäumt wurde an. Die vorhandenen Mülltonen nutzten wir gleich, um unseren Abfall zu entsorgen. Anschließend machten wir uns über den verschneiten Weg auf zum North Rim Campground. Dort waren bis auf einen Wasserhahn alle anderen ausgestellt. Am Campingplatz angekommen, schien die Sonne bis zum Picknick-Tisch und spendete angenehme Wärme. Trotzdem saßen wir mir Jacken dort.
Schnee und umgestürzte Bäume und ein kurzer Ausblick zurück auf den Canyon
Es gab wenig Kommentare zu den Wasserquellen nördlich vom Grand Canyon, da die meisten unserer Vorgänger den Weg über die Asphaltstraße gewählt hatten. Schließlich war es erst Mitte April und somit lag an manchen Stellen noch viel Schnee. Als wir dort ankamen, mussten wir zwar auch eine Menge Schneefelder durchqueren und sanken auch mal knietief ein, aber sie endeten immer wieder und ließen uns gut vorankommen. Ein größeres Hindernis waren eher die vielen umgestürzten Bäume, die den Weg versperrten und überklettert oder umgangen werden wollten.
Danke dem Schmelzwasser sowie ein paar kleinen Seen fanden wir genügend Wasser. Von der Temperatur war es angenehm kühl und etwas windig, was das Wandern angenehmer gestaltete als Sonne und Hitze.
An einem erhöhten Punkt hatten wir dann tatsächlich mal Aussicht auf einen Teil vom Grand Canyon, den man in der Ferne sehen konnte. Doch an dem Aussichtspunkt mit Picknick-Tisch war es zu kalt und windig, um dort länger zu verweilen. Trotz der Hindernisse schafften wir 34km.
Ewiger Wald
Die Nacht war zwar kühl, aber gefroren hatte es nicht. Die Schneefelder wurden am nächsten Tag zwar weniger, aber die umgestürzten Bäume nicht. Außerdem hatten wir schon seit dem Beginn des Grand Canyons keinen Handyempfang mehr gehabt. Wenn es mal ein wenig bergauf ging, dann hatte man Aussicht auf einen scheinbar nicht enden wollenden Wald, der stellenweise auch noch sehr kaputt aussah.
Hin und wieder lichtete sich der Wald und machte einer Wiese mit kleinen Bachläufen Platz. Im Herbst, wenn die Laubbäume gelb verfärbte Blätter tragen, musste das hier noch schöner sein. An diesem Tag schafften wir unseren Wanderrekord von 37km. Leider fanden meine Füße diesen Rekord nicht so toll und bedankten sich mit zwei neuen Blasen, eine am Zeh und eine an der Ferse. Dabei waren die Blasen seit der Nutzung der Vaseline deutlich seltener geworden. Wie schaffen es nur andere 50km zu laufen und dabei keine Blasen an den Füßen zu bekommen? Dies ist mir ein Rätsel.
Monotoner abgebrannter Wald
Irgendwann lichtete sich der Wald ein wenig, es schien als wäre er an dieser Stelle mal weiträumig abgebrannt. Der Wind dort war stärker und ziemlich nervig. Trotzdem war eine Pause nötig. Dahinter bot sich für kurze Zeit ein netter Ausblick.
Später kamen wir in einem Bereich, der letztes Jahr umgangen werden musste, weil er aufgrund eines vergangenen Waldbrandes zu sehr zerstört wurde. Da es keine aktuellen Kommentare gab, wagten wir es den originalem Weg zu folgen. Man musste zwar auf die zarte Wegspur achten, doch es war machbar. Hätten wir den Umweg genommen, hätten wir auf eine wichtige Wasserquelle mit herrlich frischem Wasser verzichten müssen. Schöne Blicke bot dieser tote Bereich des Waldes allerdings nicht. Alles wirkte leblos und eintönig.
Als dieser Abschnitt endete, wechselte die Vegetation von Nadelwald zu einem Wacholderwald. Inzwischen war es wieder so warm, dass ich über die Sonne und die Hitze meckerte. Eine kurze Pause im Schatten war nötig. Nach 35km suchten wir uns einen Zeltplatz.
Yippie: Ankunft in Utah
Als wir aufwachten, war der Himmel dunkel und es war angenehm kühl. An der letzten Wasserquelle füllten wir gerade unsere Vorräte ein wenig auf, als es zu schneien anfing. Doch der Schauer war nicht von langer Dauer.
Die leicht hügelige Landschaft gefiel mir, die Farben wirkten satt. Der Trail war gut zu gehen und führte nur leicht rauf und runter. Schon bald veränderte sich die Landschaft, es sah als als befänden wir uns in einem kleinen weißlich gefärbtem Canyon. Als es auf eine Anhöhe hinauf ging, konnten wir bis Utah sehen.
Am Horizont erstreckten sich weite in vielen Rottönen leuchtende Landschaft aus Sandsteinformationen. Die Aussicht auf den letzten Kilometern war noch mal richtig grandios! Nach 17km kamen wir am Ende des Trails an, wo sich ein kleiner Campground befand. Dort wartete bereits ein anderer AZT-Hiker, der den Trail auch gerade beende hatte. Gemeinsam machten wir Abschlussfotos und machten uns gemeinsam auf den Weg zum Parkplatz, der noch etwa zwei Kilometer entfernt war. Dort fanden wir schnell eine Mitfahrgelegenheit bis Kanab, wo wir ein Hotel gebucht hatten.