Umweg durchs Narvikfjell
20.08.2023 Auf dem Gränsleden
In der Früh konnte ich mir den Luxus gönnen in der Gemeinschaftsküche der Fjällstation zu frühstücken. Nebenbei lud mein Smartphone.
Der Gränsleden führt auf 42km fast bis zur norwegischen Grenze und bietet auf dem Weg drei Rastplätze an. Zumindest verkündete dies ein großes Schild am Wegbeginn. Der Pfad ist überwiegend gut ausgetreten und lässt sich angenehm gehen. Außer, man trägt beim Gehen einen mit schweren Lebensmitteln vollgepackten Rucksack, so wie ich es tat. Dadurch war der eigentlich sanfte Anstieg sehr anstrengend. Die Sonne schien von Beginn an kräftig, was mich schon nach wenigen Minuten ins Schwitzen brachte. Der Frischeeffekt der Dusche war längst verpufft.
Markiert war der Pfad mit bunten Holzstückchen und Steinmännchen.
Die Ausblicke auf den Akkajaure mit den vergletscherten Bergriesen im Hintergründe war atemberaubenden schön. Aber der Rucksack so schwer... Vielleicht musste ich auch bloß deswegen so schwer schnaufen?
Den Rucksack setzte ich zwischendurch immer mal wieder ab, um meinem Rücken eine Pause zu gönnen. In diesem Pausen bemühte ich mich darum, ihn durch Essen leichter zu machen.
Am frühen traf ich zwei Hamburger, die aus dem Narvikfjell gekommen sind. Sie berichteten, es wäre wunderschön, aber die Wege wären anspruchsvoll. Insbesondere der Weg zwischen Roysvatnhytta und Paurohytta wäre nicht wirklich vorhanden. Ich überlegte daher, den Weg anzukürzen und direkt zur Paurohytta zu gehen. Heute würde ich aber ohnehin noch in Schweden bleiben müssen, denn bis zur Grenze waren es mehr als 40km.
Die Sicht blieb durchgängig extrem schön.
Am frühen Nachmittag erreichte ich das Ende vom Akkajaure und machte eine längere Pause am dortigen Shelter. Man kann dort ganz gut sitzen, aber nicht liegen. Dafür sind die Bänke zu schmal.
Die Sonne brannte ohne Unterlass vom Himmel und ich erfrischte mich bei einem kurzen Bad im See. Das tat richtig gut!
Der restliche Weg war noch anstrengender, da mein Rücken durch das Gepäck anfing, zu schmerzen. Doch ich wollte zumindest 30km schaffen. Nach 29km erreichte ich ein weiteres Shelter. Es war jedoch total sonmenexponiert und daher lief ich weiter. Schatten war mir lieber. Am Wegesrand entdeckte ich nach rund 30km eine flache Stelle, doch auf der Karte sah ich einen kleinen See. Am Abend erneut baden, das wärs! Blöderweise war das Gelände dort entweder buckelig oder sumpfig. Erst nach 32km fand ich eine akzeptable Stelle in der Nähe eines kleinen Bachs. Die Stelle entpuppte sich als besser als erwartet, denn drumherum wuchsen Moltebeeren und Blaubeeren. Während die Hauptmahlzeit garte, ließ ich mir die süßen Früchtchen schmecken.
21.08.2023 Weglose Abkürzungen zur Paurohytta
Diesmal schlief ich wieder sehr gut. In der Nacht fing es wie erwartet an zu regnen, doch der Regen war nie stark.
Und noch gab es Brücken:
Morgens startete ich wieder pünktlich um acht Uhr auf dem gut markierten Gränsleden. Ich brauchte etwas weniger als zwei Stunden zur letzten Rasthütte am Gränsleden. Hier legte ich eine kurze Pause ein und zog mein Regenzeugs aus. Es regnete zwar immer noch, mir war damit aber zu warm. Etwa 200 Meter hinter der Rasthütte verließ ich den Gränsleden um offtrail weiterzulaufen. Den Umweg zur Roysvatnhytta sparte ich mir, indem ich weglos zum DNT-Weg zwischen Roysvatn und Paurohytta abkürzte. Dazu musste ich etwa drei Kilometer ohne Wege bewältigen.
Ich war anfangs nervös, doch das Gelände war überwiegend gut zu gehen, sodass ich für den Abschnitte nur eine Stunde brauchte.
Zwischendurch schaute ich mehrfach aufs Smartphone, um herauszufinden, ob ich richtig gehe. Das klappte hervorragend.
Den DNT-Weg kreuzte ich bloß, denn ich wollte dem Ratschlag von David aus der Schweiz folgen. Daher lief ich stattdeweglos auf der anderen Seite vom Skugoejávrre und versuchte oberhalb der Uferlinie zu bleiben. Das klappte richtig gut und auch hier war das Gelände super zum wandern. Zwischendurch konnte ich vagen Pfaden folgen, doch die können auch durch Rentiere entstanden sein.
Auch die nächsten beiden Seen, deren Namen ich nicht kenne, umlieg ich auf der anderen Seite als vorgesehen. Auf dem ganzen Weg musste ich zahlreiche Bäche queren, doch bei keinem musste ich die Socken ausziehen.
Oberhalb vom Kåbtåjaure kam ich wieder auf den originalen Weg, wo ich einen norwegischen Wanderer traf. Er war etwas schneller als ich und von Weitem konnte ich sein leuchtend grünen Raincover als wandelnde Markierung erkennen. Einige Zeit folgte ich ihm, doch irgendwie lief er nicht dort, wo der Weg sein sollte. Daher entschied ich mich dazu, weglos bergauf zur Grenzmarkierung zu gehen. Es war sehr steil und anstrengend, doch ich schaffte es hoch. Dort traf ich zwei deutsche Männer mit sehr schwerem Gepäck.
Der weitere Weg war wieder besser erkennbar und auch den Norweger traf ich wieder. Es stellte sich heraus, dass er Hans Viktor ist, den ich bereits aus zahlreichen Hüttenbucheinträgen kannte. An der ersten Brücke bis zur Paurohytta liefen wir gemeinsam. Dort hatte ich einen grandiosen Blick auf einen Gletscher.
Das Gelände war felsig, aber unproblematisch. Der zweite Brücke befindet sich kurz vor der Paurohytta. Früher musste man den Übergang zwischen den beiden Seen mit einem Boot überwinden und oft genug, war kein Boot auf der richtigen Seite. Das ging zunimmt aus den Einträgen im Hüttenbücher hervor.
Die Paurohytta ist ebenso wunderschön, wie viele andere DNT-Hütten. Um 16 Uhr kam ich an und hatte also noch viel Zeit für einen gemütlichen Abend. Durch den Ofen wurde es innen sehr warm, doch da draußen ungefähr eine Million Moskitos lauerten, konnte man kein Fenster öffnen. Moskitonetze gab es leider keine...
Später kam noch die Norwegerin Nina dazu. Sie ist im Narvikfjell Zuhause und hat eine Tour durch den Sarek gemacht. In den nächsten Tagen möchte sie weglos nach Hause wandern. Es ist schon cool, wie sicher die Einheimischen hier im Fjell sind!
Wie viele Kilometer ich gegangen bin, weiß ich aufgrund der Abkürzungen nicht so genau. Wahrscheinlich etwa 28km.
22.08.2023 Wanderung im Nebel
In der Nacht regnete es immer noch durchgängig und so stellte ich den Wecker auf 7:30 Uhr. Es tat gut, so lange zu schlafen.
Besonders motivierend war der Dauernieselregen nicht. Das empfand wohl auch Hans Viktor so und trödelte ebenso wie ich. Nina wollte einen Ruhetag einlegen und es sich auf der Hütte gemütlich machen. Um neun Uhr schaffte ich es, aufzubrechen. Der Weg war zwar nass vom Regen, aber einfach. Nach einem steilen Anstieg hatte ich Hans Viktor eingeholt und wir entschieden, bis zur Baugebua gemeinsam zu laufen.
Es war inzwischen nämlich sehr nebelig und man konnte gerade noch so die nächste Markierung erkennen. Diese waren zahlreich angebracht und somit auch gut sichtbar.
Direkt vor der Baugebua befindet sich eine wackelige Holzbrücke, zu der man hochklettern muss. Irgendwie cool. Die Baugebua ist richtig gemütlich mit zwei Betten eingerichtet. Man kann hier auch übernachten, wenn man den üblichen Übernachtungspreis bezahlt.
Ab hier liefen Hans Viktor und ich wieder getrennt, denn ich machte etwas länger Pause als er. Als ich nach rund 30min weiterlief, regnete es immer noch. Die Sicht war ebenso bescheiden.
Der Pfad am Ufer vom Baugevatnet war einfach, erst weiter oben wurde das Gelände sehr felsig und auch anspruchsvoller. Zwischendurch musste ich genau schauen, wo ich am besten nach unten kam, denn die Felsblöcke waren teilweise riesig.
So sah das ganze von unten aus:
Manches Gewächs war schon herbstlich verfärbt. Die meisten waren noch grün.
Oberhalb vom Sijdasjávrre befindet sich eine Stromleitung, die hinunter zum See führt. In der Nähe dieser führt auch der Wanderweg.
Am See angekommen, musste ich nur noch der Schotterstraße zur Sitashytta folgen. Laut Netzabdeckungskarte von Telenor, hätte ich schnell seit ein paar Kilometern Empfang haben sollen. Hatte ich aber leider gar nicht. Hans Viktor war bereits zuvor in der Hütte und hatte sein Versorgungspaket geöffnet. Er möchte in der Hütte einen Ruhetag einlegen. Ich leistete ihm diesmal nur kurz Gesellschaft, denn nach einer etwa 40 minütigen Pause, machte ich mich wieder auf den Weg. Bisher waren es nämlich nur 22km und da es gerade aufgehört hatte zu regnen, war mir das zu wenig.
Ich folgte der Schotterstraße bis 17 Uhr und suchte mir nach insgesamt 27km Tagesleistung einen Zeltplatz. Das erwies sich als nicht ganz einfach, denn rundherum bestand die Landschaft aus riesigen Steinplatten. In der Nähe vom Tjårdavatnet fand ich eine richtig tolle Stelle mit Blaubeeren im Vorzelt. Der Empfang war auch super und so konnte ich wieder mit meinem Mann telefonieren. Aussicht gab es Dank Nebel leider keine. Und bald regnete es auch schon wieder. :(
Das Foto entstand mit maximal wenig Nebel. Ansonsten sah ich den See nämlich gar nicht:
23.08.2023 Spontaner Nearo
Es regnete die ganze Nacht durch. Zwar nur leicht, aber in Zusammenhang mit Windstille und Nebel führt dies zwangsläufig zu einem klatschnassen Außenzelt. Durch den Nebel war die Sicht stark eingeschränkt und bei Nieselregen lief ich gegen halb neun los. Ich folgte weiter der Straße, was bei der Witterung ganz angenehm war.
Sobald ich diese verlassen hatte, wurde der Trail deutlich anspruchsvoller. Über grobes Blockwerk ging es steil nach oben. Wenn es trocken ist, macht mir sowas Spaß, aber durch den Regen werden die Steine rutschiger. Daher stieg ich langsam und vorsichtig bergauf.
Sobald ich das Plateau auf + - 1050m Höhe erreicht hatte, wurde es wieder etwas einfacher. Die Sicht wurde jedoch noch schlechter. Gerade eben so, konnte ich die nächste Markierung erspähen.
Um 12 Uhr sah ich plötzlich die Skoaddejávrihytta und der Weg war nicht mehr weit. Laut Karte sollte noch eine Flussquerung kommen, doch man konnte die Verbindung zwischen beiden Seen auf Felsen trocken überqueren.
Wasser holen, sich ins Protokoll eintragen und den Ofen anheizen stand als erstes an. Ich nutzte die Zeit u.a. dazu, mal wieder ein paar Kleidungsstücke zu waschen und zu trocknen. Ebenso mein Zelt breitete ich in der Hütte zum trocknen aus. Empfang hatte ich entgegen der Netzabdeckungskarte leider keinen.
Um 19 Uhr kam noch Götz aus Deutschland in der Hütte an und leistete mir Gesellschaft. Er stellte sich als ruhiger und vernünftiger Herr heraus, mit dem ich mich angenehm unterhalten konnte.
24.08.2023 Steinernes Meer
Die nächsten Etappe bis zur Cáihnavaggihytta machte mir etwas Sorgen, da sie längere Zeit über Blockgestein führen sollte. Und eine Wetterbesserung war zumindest laut Prognose noch nicht in Sicht. Zudem gibt es in der Nähe vom Gautelisvatnet eine Umleitung aufgrund von Bauarbeiten. Diese soll blöderweise nicht bloß 2km länger sein, sondern auch eine potentiell schwierige Flussquerung beeinhalten.
Der nächste Morgen begann nebelig und mit Nieselregen. Motivierend war das nicht gerade. Um halb neun schaffte ich es aufzubrechen. Der Beginn war angenehm zu gehen, auch wenn die Sicht bescheiden war. Zwischendurch klarte es auf und ich konnte den ein oder anderen schönen Bergsee erkennen.
Zwischendurch war es immer wieder nebelig:
Als ich an der Umleitung ankam, bog ich auf der Schotterstraße links ab. Gerade noch so konnte ich in dem dichten Nebel die neuen Markierungen erkennen. Es handelt sich dabei um Stöckchen mit roter Spitze. Rund um das Baugebiet hat man übrigens top Empfang.
Der Umweg führte auf und ab und war erstaunlicherweise schön zu gehen. Die Sicht hatte sich etwas gebessert und gab Blicke auf die Baustelle am Bånvannet frei. Dort fuhren große Maschinen umher. Der gefürchtete Fluss existierte gar nicht mehr. Stattdessen konnte ich durch ein leeres Bachbett gehen.
Mir begegnete eine Gruppe von fünf Norwegern, die auf der Gautelishytta Daniel getroffen hatten. Sobald ich den Abzweig zur Cáihnavaggihytta erreicht hatte, waren die Markierungen nur noch schlecht erkennbar. Es gab zwar unzählige Steinmännchen, aber ohne rote Farbe sind die deutlich schlechter erkennbar. Nach und nach wurde der Anteil an Geröll mehr und mehr. Das machte mir Anfangs noch Spaß. Bis zum Pass auf 1210m war es überwiegend flach und so konnte ich gut von Stein zu Stein gehen.
Als es bergab ging, wurde es teilweise steil und unangenehm. Langsam tastete ich mich runter. Zudem waren die Markierungen noch schlechter sichtbar als vorhin. Bei Nebel stelle ich mir das sehr unangenehm vor! Ich traf zwei deutsche Frauen mit Hund, die gerade eine Pause in der Sonne einlegten. Sie hatten wegen des schlechten Wetters auf der Cáihnavaggihytta einen Pausentag eingelegt.
Bis zur Hütte ging es überwiegend über Blockgestein und ich war froh, als ich diese um 16 Uhr erreichte. Da das Wetter unerwartet sonnig geworden war, beschloss ich nach einer Pause weiterzulaufen. So machte ich ein paar Gymnastikübungen, da mir immer wieder der Rücken weh tut.
Um halb fünf lief ich weiter. Die Strecke war richtig schön. Die Szenerie erinnerte mich an vergangene Touren in Österreich.
Ich lief den von David empfohlenen Umweg über die Hängebrücke über den Čáihnajohka und suchte mir auf der anderen Seite einen Zeltplatz. In der Ferne sah ich ein mir bekanntes Zelt. Das muss Daniel sein! Er war überrascht mich hier anzutreffen. Da neben seinem Zelt noch genügend Platz war, bildeten wir diese Nacht eine Zeltgemeinschaft. Es hat mich sehr gefreut ihn nochmal zu treffen und über die Tour sprechen zu können.
25.08.2023 Krank? Und kein Bock mehr auf Trekkingfood?
Um 22 Uhr legte ich mich schlafen und hatte mich vorher noch munter gefühlt. Doch plötzlich fing mein Körper an zu zittern. Zunächst dachte ich, mir wäre kalt. Daher schloss ich den Schlafsack komplett, setzte meine Daunenmütze auf und zog noch einen Pulli über. Diese Maßnahmen nützen aber gar nichts, denn ich zitterte immer noch am ganzen Körper wie Espenlaub. "So kalt kann es doch gar nicht sein!" dachte ich mir, schlug war mein Schlafsack problemlos für Temperaturen unter der Frostgrenze geeignet. Außerdem musste ich ihn bisher nie komplette schließen. Auch konnte ich keinen kalten Zug feststellen. Ich fühlte mich unwohl, so kann ich jedenfalls nicht schlafen. "Habe ich etwa Schüttelfrost?" dachte ich. Mühsam kramte ich eine Ibuprofen hervor und schluckte sie mit etwas Wasser. Irgendwie wurde es besser und ich schlief ein. Gegen ein Uhr nachts erwachte ich schweizgebadet. Mir war viel zu warm mit Pulli in dem Schlafsack, also zog ich den Pulli wieder aus und legte den Schlafsack locker über mich. So konnte ich noch weiter schlafen, aber trotzdem blieb die Nacht unruhig und wenig erholsam.
Um sieben Uhr in der Früh fühlte ich mich besser, frühstückte und packte mein Zeug zusammen. Daniel war auch noch da und brach nur wenige Minuten vor mir auf.
Schon nach kurzer Zeit musste ein niedriger Fluss gefurtet werden. An dieser Stelle holte ich Daniel wieder ein, während er seine Stiefel wieder anzog. Den Rest des angenehmen Weges bis zur Cunojavrihytta liefen wir gemeinsam.
Vorher galt es eine windschiefe Hängebrücke zu überschreiten:
Dort verbrachten wir noch eine gemütliche Pause bei einer Tasse Tee, ehe sich unsere Pfade wieder trennten. Er möchte in Riksgränsen einkaufen, ich in Abisko. Wahrscheinlich treffen wir uns in Innset wieder.
Noch eine Brücke:
Zunächst fand ich den Pfad hinter der Brücke nicht mehr und navigierte gefrustet durch ein Sumpfgebiet.
Der Trail bis Unna Allakas auf der schwedischen Seite war schön und unspektakulär zu gleich. Nur die Rückblicke auf die norwegischen Gletscher waren imposant. Bei der Fjällstuga war leider gerade kein Hüttenwart anwesend und so konnte ich nicht nach einer neuen Gaskartusche fragen.
Der weitere Weg war oftmals mit Bohlenwegen ausgestattet und entsprechend einfach. So kam ich schneller vorwärts als bisher.
Neben einer Hängebrücke traf ich Mark aus Hamburg, der auf einer dreiwöchigen Selbstversorgertour unterwegs ist. Das Gespräch entwickelte sich so nett, dass ich spontan eine Pause einlegte.
Der Trail führte unspektakulär an einem Fluss entlang oder durch den Wald. Noch vor dem Abisko-Nationalpark wollte ich einen Zeltplatz suchen, da dort das Zelten nur an vereinzelten Stellen erlaubt ist. Bei einem Fluss füllte ich mir 2.5 Liter Wasser ab und machte mich auf die Suche nach einem geeigneten Plätzchen. Mark hatte erzählt, dass er hinter dem Nationalpark gezeltet hatte. Doch zunächst war es rund um den Weg zu dicht bewachsen, um zu zelten. Erst nach 32km fand ich die besagte Stelle und baute dort mein Zelt auf. Außer mir war niemand da.
Zwar war ich unterwegs hungrig wie eh und je, aber die Schokolade reizte mich weniger als sonst. Ebenso mein Bulgur-Eintopf mit Cheddat, der gestern noch besser Geschmack hatte. Ich musste mich zwingen aufzuessen. Lieber hätte ich einen Apfel gegessen. Frische Lebensmittel vermisse ich auf dem Trail ganz besonders.
26.08.2023 Auf dem Kungsleden
Ich konnte diesmal wieder ganz normal schlafen. Puh! Das gestern war echt erschreckend. Stattdessen gab es den ersten Frost bei völliger Windstille. Leider brachte der auch eine extreme Menge Kondenswasser mit sich. Diesmal war nicht nur das Außenzelt nass, sondern auch das Innenzelt, da es draufgetropft hatte. Auch der Schlafsack war außen feucht. So schlimm hatte ich das auf dieser Tour noch nie.
Um acht ging es wieder los. Ich betrat den Abisko Nationalpark mit seinem dichten Birkenwald. Sah durchaus hübsch aus.
Nach zwei Kilometern hatte ich die Abiskojaure Fjällstuga erreicht. Sie hatten dort zwar Gaskartuschen im Verkauf, aber keine 100er. Schade. Die 230er sind mir für die nächste Etappe aber zu groß.
Anschließend ging es für insgesamt neun Kilometer auf den berühmten Kungsleden. Bei NPLern ist der wenig beliebt, da er hochfrequentiert ist. Soo viel war allerdings gar nicht los. Zwar begegnete ich etwa alle 10min einem Wanderer, aber es war weniger schlimm als befürchtet. Vielleicht war ich gerade nicht zur Stoßzeit unterwegs?
Die letzten vier Kilometer bis Abisko lief ich wieder auf einem anderen Weg, denn ich wollte nach Abisko Östra und nicht zur Turistststion. Da befindet sich nämlich auch das Hostel und der Supermarkt. Prompt war ich alleine unterwegs.
Erst zwei Kilometer vorher hatte ich wieder Mobilfunkempfang. Dies nutzte ich für eine ausgiebige Pause, bei der auch mein Zelt trocknete.
Abisko Östra war danach schnell erreicht und ebenso der Supermarkt. Ich fand alles, was ich brauchte und machte mich kurz danach auf dem Weg zu meinem Hostel. Schön, wenn man den Wandertag mal so früh beenden kann und den Rest des Tages ausruhen kann. Und duschen! Eine Sauna gibt es auch, und zwar inklusive! Klingt sehr gut.
Link zum GPX-Track: Ritsem bis Abisko
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