Soonwaldsteig im November 2025
01.11.2025 Regen und Nebel
Die Anfahrt mit der Bahn war zum Glück sogar fast problemlos. Nur mit 15 Minuten Verspätung erreichte ich Bingen am Rhein, wo der Soonwaldsteig beginnt. Nur ein kurzes Stück musste ich durch die Stadt gehen und schon war ich im leuchtend wunderschön herbstlichen Buchenwald oberhalb vom Rhein. Es begann direkt mit einem Single Trail - der Start gefiel mir außerordentlich gut.
Nicht so gut gefiel mir der leichte Nieselregen. Aber solange es dabei bleibt, ist es nicht so schlimm. Es war auch nur etwa 1.5 Liter vorhergesagt. Anfangs führt der Soonwaldsteig oberhalb vom Rhein und ein paar Mal konnte ich den großen Fluss auch sehen. Durch den Nebel war die Sicht allerdings eher mau. Daher ließ ich auch den Abzweig zur Burg Rheinstein aus.
Am Forsthaus Jägergaus soll es einen öffentlichen Wasserhahn geben, welchen ich erst etwas suchen musste. Er war nämlich hinter einem Müllcontainer versteckt. Dann ging es zurück zum malerischen Morgenbachtal. Immer wieder begegneten mir Tageswanderer und das obwohl es immer noch regnete.
Solange ich nahe des Morgenbachs war, war der Weg schön und naturnah. Hoch zum Salzkopf führt der Soonwaldsteig einer Forststraße. Bei gutem Wetter soll man da oben eine tolle Aussicht haben. Ich sah bloß 20m weit... Es gibt sogar einen Aussichtsturm, welcher leider abgesperrt war. Naja...hätte ja ohnehin nichts gesehen.
Zwischen Windkrafträdern ging es immer noch über Forststraßen weiter bis zur Schutzhütte am Ohlingsberg. Der Regen wurde kräftiger und ich machte dort eine Pause. Auch dort soll es eine schöne Aussicht geben. Inzwischen trug ich die komplette Regenkleidung. Mittags war es mir noch zu warm gewesen für die Regenjacke. Diesmal probiere ich mein Rockbros Modell von Aliexpress - die Taschen sind unbrauchbar, da sie direkt unter dem Hüftgurt liegen. Eine ziemlich Fehlkonstruktion. Die Wettervorhersage stimmte gar nicht - das waren schon mehr als 1.5 Liter. Inzwischen waren die Böden komplett nass und matschig.
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| Matschige Forstwege |
02.11.2025 40km bis zur Teufelshütte
Die Nacht war erholsam und einigermaßen ruhig trotz der Nähe zur Autobahn. Erholt wachte ich um kurz nach sechs auf und war eine Stunde später schon wieder auf den Beinen. Nahe Rheinböllen gibt es eine Tankstelle, wo ich im WC Wasser auffüllte und mir vom Wertbon einen Kinderriegel kaufte. Bei meiner Planung hatte ich Tankstellen als Resupply Option völlig außer acht gelassen und trug somit mehr Verpflegung rum als nötig gewesen wäre.
Überwiegend auf Forststraßen ging es hoch zum Hochsteinchen, wo es nicht nur eine Schutzhütte und Platz zum Zelten gibt, sondern auch einen Aussichtsturm. Dieser war zugänglich und neugierig stieg ich hoch.
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| Aussicht vom Hochsteinchen |
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| Dort führt der SWS auch über Forststraßen. Diese werden durch schöne Pfade abgewechselt. |
Kurz darauf traf ich eine andere Wanderin, die ebenfalls den Soonwaldsteig unter die Füße nahm. Von ihr bekam ich wertvolle Informationen wie z.B. dass es unproblematisch ist, die Trekkingcamps außerhalb der offiziellen Öffnungszeiten zu nutzen. Auch die Komposttoiletten seien offen. Solche Nachrichten hört man doch gerne!
Nach der erfreulichen Begegnung fing es an zu nieseln. Die Wege wurden nun naturbelassener und bestanden immer öfters aus schönen Singletrails. Weiterhin kam ich flott vorwärts, wenn der Weg nicht gerade besonders matschig war. Ab Mittags gab es immer wieder kräftigere Regenschauer. Zum Glück immerhin kein Dauerregen wie gestern, aber eine Möglichkeit das nasse Zelt zu trocknen gab es auch nicht.
Zwischendurch führt der Soonwaldsteig auch über normale Forststraßen - dort konnte ich Strecke machen. Mein Ziel für heute war die Teufelshütte, auch wenn dies bedeutete wahrscheinlich den Rest im dunkeln gehen zu müssen. Die Alteburg erreichte ich um 14 Uhr und genoss kurz den Ausblick von oben. Für eine längere Rast war es ohnehin zu kühl.
Am Kühjakobsbrunnen holte ich Wasser aus einem Bächlein. Das Wasser im Brunnen selbst sah mit den ganzen Algen nicht so appetitlich aus. Danach musste ich einen oberflächlich naturnah wirkenden Wanderweg überwinden, der durch schweres Gerät in eine Matschhölle verwandelt wurde. Solche Fahrzeuge sollten meiner Meinung nach auf befestigten Wegen bleiben!
Nahe Henau verlief ich mich. Eine Forststraße wirkte zu auffällig und mit erschrecken stellte ich fest, sie ist gar nicht in der Karte eingezeichnet! Also kehrte ich um und gelangte zum richtigen Weg, der eine tolle Aussicht bot.
Am Koppenstein gibt es eine gute Schutzhütte und Mülleimer. Der Abstieg zum Kellenbach war anspruchsvoller als der bisherige Teil vom Soonwaldsteig, da steil und steinig. Die Aussicht dafür war ganz besonders schön!
Der Aufstieg auf der anderen Seite war wieder deutlich sanfter und ich kam wieder schneller vorran. Es dämmerte bereits, als ich mich Richtung Womrather Höhe bewegte. Den Abstieg zur Teufelshütte musste ich mit Kopflampe bewältigen. Diese brauchte ich hierfür auch ganz dringend, denn der Höhenweg ist schmal und stellenweise voller grober Steile.
Als die Hütte vor mir auftauchte, war ich erleichtert und betrat das Innere. Hier gibt es nicht nur Wasser zum Kaufen, sondern auch Strom und richtig viel Platz. Das Übernachten ist hier legal und verdient eine Spende. Draußen fing es erneut an zu regnen.
03.11.2025 Highlight Schmidtburg
Es tat gut in der Hütte zu übernachten, denn so konnte das Zelt trocknen, obwohl es draußen immer wieder regnete. In der Früh stieg ich auf den Aussichtsturm und genoss den Blick auf den Teufelsfelsen und die Landschaft.
Dann stieg ich ab ins Tal. Der Weg war breit und von einer dicken Schicht Laub bedeckt. Nahe Schneppenbach bemerkte ich, wie die Wegweiser in eine andere Richtung zeigten als mein Track auf Komoot. Auch die App Wanderfreund zeigte in diese Richtung, also folgte ich dem Wegweiser. Es war zwar ein längerer Weg, aber nach Möglichkeiten wollte ich den originalen Weg gehen.
Über feuchte Wesen ging es bergab zum Hahnenbach und folgte dem teils schlammigen Pfad am Ufer bis zur Schmidtburg. Diese Burganlage ist rund 1000 Jahre alt - ganz genau weiß man es nicht - und ziemlich groß und imposant. Mir gefiel die Atmosphäre richtig gut. Eine Übernachtung auf dem Trekkingcamp an der Schmidtburg ist sicherlich ein Highlight. Der Pfad bergab auf dem nassen Fels war rutschig und kurz darauf landete ich unsanft auf dem Hinterteil. Unten angenommen stellte ich fest, dass der andere Weg kürzer gewesen wäre und ärgerte mich etwas. Der matschige Weg war keine Freude.
Oberhalb vom Hahnenbach gefiel es mir dann wieder besser. Trotzdem war ich etwas in Eile. In Kirn wollte ich einkaufen, etwas essen und dann noch ein paar Stunden wandern. Leider sind die Tage im November kurz - rund 10 Stunden Tageslicht stehen mir zur Verfügung. Den Ohligberg umging ich auf der Straße um ein paar unnötige Höhenmeter zu sparen. Nehe des Ortes Hahnenbach näherte ich mich wieder der Zivilisation - zumindest streift der Trail die Dörfer auf dem Weg nach Kirn.
Der Höhenweg zwischen Hahnenbach und Kallerfels im Eichenwald gefiel mir richtig gut. Kurz darauf kam ich in Kirn an und steuerte als erstes eine Filiale von Aldi an, um ein paar Snacks zu kaufen. Anschließend gönnte ich mir einen leckeren Falafel-Döner.
GPX zur Tour: Soonwaldsteig im Herbst
Fazit
Das Fazit zum Soonwaldsteig findet sich im folgenden Abschnitt über den Saar-Hunsrück-Steig, den ich direkt im Anschluss gegangen bin.
Die Fortsetzung findest du hier























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