Freitag, 8. Juli 2022

Südlicher Kungsleden FAQ & persönliches Fazit


Meine Bewertung zum Südlichen Kungsleden 


Mir hat der südliche Kungsleden insgesamt sehr gut gefallen. Schließlich hat er nur wenige Höhenmeter, ist er gut markiert, (fast) durchgängig landschaftlich sehr ansprechend und weit von der Zivilisation entfernt. 

Auch das Wetter hat mir persönlich sehr zugesagt, da es oft kühl war und auch immer mal wieder geregnet hat, aber selten warm und nicht sehr regnerisch war. Jedoch hängt das auch immer ein wenig von der jeweiligen Wetterlage ab – da kann man Glück oder Pech haben. Auch die persönlichen Vorlieben sind wichtig – wer am liebsten immer mind. 20 Grad und Sonnenschein haben möchte, ist am südl. Kungsleden nicht auf dem optimalen Trail. 

Die langen Versorgungsabstände und der dadurch schwer gewordene Rucksack haben gerade am Anfang nach dem Einkaufen etwas genervt. Mit max. 11kg war ich trotzdem leicht unterwegs, da die Wasserversorgung sehr einfach war. Die vielen sumpfigen Wege mit den dazugehörigen nassen Füßen muss man mögen. Die Nässe an sich hat mich weniger gestört, jedoch habe ich leider sehr viele Blasen bekommen. Das war für mich das Schlimmste an der ganzen Tour.

Frequently asked questions


Wie ist der Weg beschaffen? Ist er gut markiert? 


Der Trail besteht überwiegend aus schmalen Pfaden, der Anteil an Forststraßen ist gering. Nur in der Nähe von Flötningen muss man viele km auf Forststraßen bewältigen. Der nördliche Teil zwischen Storlien und Grövelsjön ist sehr gut ausgebaut und sumpfige Abschnitte sind zuverlässig mit hochwertigen Holzplanken ausgelegt. In der südlichen Hälfte Abschnitt zwischen Grövelsjön und Sälen ist der Weg oftmals nass und sumpfig. Viele Stellen sind zwar mit Planken ausgelegt, doch diese sind schon älter und stehen immer mal wieder unter Wasser. Den Weg empfand ich durchgängig als gut markiert, aber nicht immer als optimal beschildert. Man sollte bloß wissen, welches die nächste Hütte oder Ortschaft ist, damit man die Schilder richtig lesen kann. Es steht nicht immer „Södra Kungsleden“ drauf. Diese hatte ich mir auf einer DIN A4 Seite notiert und wusste somit auch ohne Navigationsgerät immer, wo es lang geht. 

Als Navigationshilfe habe ich das Smartphone benutzt. Ich hatte zwar ein GPS-Gerät dabei, habe es aber nicht benötigt. In der Ortschaft Fjällnäs ist die Markierung für ein paar Meter etwas schlechter. Man muss dem See am Campingplatz linksseitig (Rücken nach Norden) folgen und ihn am Zufluss überqueren. Dazwischen gibt es aber schon wieder Markierungen. 

Wie kann ich zum nördlichen oder südlichen Startpunkt anreisen?


Der nördliche Startort Storlien ist mit der Bahn erreichbar. Zum südlichen Startpunkt gibt es eine Busverbindung von der Stadt Mora. Mora ist ebenfalls per Bahn erreichbar. 

Braucht man ein Zelt oder kann man auch in Hütten schlafen? 


Ich habe auf dem Trail fast ausschließlich im Zelt geschlafen. Nur zwei Mal habe ich in unbewirtschafteten Hütten genächtigt. Es ist jedoch möglich oft in bewirtschafteten Hütten zu schlafen, insbesondere auf der Hälfte. Im südlichen Teil gibt es weniger bewirtschaftete Hütten, aber es gibt regelmäßig Rasthütten. Diese sind jedoch nur zum Rasten und zum Übernachten im Notfall gedacht. Im Fulufjäll gibt es auch ein paar unbewirtschaftete Übernachtungshütten. Diese muss man per Überweisung bezahlen. 

Dennoch rate ich insbesondere für den südlichen Teil zur Mitnahme eines Zelts. Vor der Tour habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen, ob ich eine Mitgliedschaft beim STF abschließen soll. Unter normalen Bedingungen finde ich diese attraktiv und sinnvoll, insbesondere für Personen, die häufiger in Hütten nächtigen wollen. Im Sommer 2021 gab es noch strenge Corona-Regeln, die das spontane Übernachten in den bewirtschafteten Hütten schwierig gemacht haben. Auch die Nutzungsmöglichkeiten als Tagesgast waren zeitlich eingeschränkt. Da ich aber spontan übernachten und keine genauen Etappen vor planen wollte, habe ich mich dagegen entschieden. 


Ist der Södra Kungsleden einsam? 


Das kommt darauf an, wo man sich genau befindet. Die südliche Hälfte war an manchen Tagen sehr einsam, nur auf den letzten km Richtung Sälen waren Heerscharen an Ausflüglern unterwegs. Auf der nördlichen Hälfte war etwas mehr los, der Löwenanteil befand sich aber im Sylarna und Helagsfjäll. Im Naturschutzgebiet Rogen waren deutlich weniger Menschen unterwegs. 


Finde ich unterwegs viele Wasserquellen? 


Ja! Es gibt sehr viele, zumeist glasklare Quellen und Seen. Ich habe aus beiden getrunken, einmal sogar aus dem Fluss Göralven und hatte nie Probleme, obwohl ich keinerlei Trinkwasseraufbereitung benutzt habe. Die meiste Zeit habe ich nur 0,5 Liter Wasser, befestigt am Schultergurt, getragen. Selten war mal bis zu 1,5 Liter nötig, was aber daran lag, dass ich zusätzlich zum Trinkwasser Wasser zum kochen brauchte. 

Wo gibt es Einkaufsmöglichkeiten? 

Es gibt nur wenige Supermärkte direkt am Weg, d.h. man muss seine LM für viele Tage selber tragen. An den Start- bzw. Endpunkten (Storlien und Sälen) gibt es jeweils einen großen Supermarkt. Auf dem Weg selber gibt es nur in Flötningen ein Lebensmittelgeschäft, welches aber 2021 aufgrund von Corona geschlossen war. Der Laden lebt hauptsächlich von Kunden aus dem nur wenige km entfernten Norwegen, doch die Grenzen waren damals noch geschlossen, sodass die Kunden ausblieben. Ob er inzwischen wieder geöffnet ist, könnt ihr bei Facebook herausfinden. In der Mitte des Trails, die STF Hütte Grövelsjön gibt es einen Laden vom STF, der allerdings ziemlich teuer ist. Günstiger ist es mit dem Bus direkt bis Idre zu fahren, wo es zwei große Supermärkte gibt. Auf dem Trail gibt es ansonsten nur kleine Miniläden in manchen STF-Hütten (z.B. Rogenhütte, Blahammaren), wo man ein klein wenig Proviant nachkaufen kann. Leider waren auch die Öffnungszeiten dieser Läden von den Corona-Einschränkungen betroffen, sodass ich nur ein Mal die Möglichkeit hatte, dort einzukaufen. Somit habe ich jeweils Lebensmittel für sieben Tage getragen. 

Kann ich unterwegs Gaskartuschen kaufen? 


Ja! Die Versorgung mit Gaskartuschen war für mich überraschend einfach. Einige Hütten bieten Primus-Schraubkartuschen an. Es kann aber sein, dass nicht alle Größen verfügbar sind. Wenn man eine bestimmte Größe sucht, empfehle ich vorher per Mail nachzufragen. Die STF Station Grövelsjön hatte alle Größen vorrätig. Auch auf dem Campingplatz im Ort Fjällnäs habe ich Gaskartuschen gesehen. Manchmal standen sogar halb volle in den Rasthütten herum.


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