Sentiero Italia Etappe 8: Kalabrien Teil 2
Pedace - Serra San Bruno (222 km und 6200 hm)
Indian Summer in Kalabrien
Zurück in die Natur
Nach so vielen Nächten im Zelt tat es gut, endlich mal wieder zwei Nächte in einem weichen Bett zu schlafen. Zudem musste ich bei Decathlon eine neue Gaskartusche, Zehensocken und Schuhe kaufen. Meine Injinji Zehensocken haben nämlich ein paar Löcher bekommen. Leider gab es die Zehensocken aus der Running-Abteilung in Cosenza nicht und so musste ich auf Zehensocken aus Baumwolle aus der Yoga-Abteilung ausweichen. Hilft ja nichts...
Hoka Schuhe fand ich in Cosenza auch nicht. Stattdessen habe ich Asics Gel Zirrus 5 genommen. Beim Kauf von Schuhen ist mir insbesondere eine starke Dämpfung wichtig.
Um 10 Uhr verließ ich die Unterkunft und machte mich auf dem Weg zum Bahnhof. Etwa um kurz vor elf kam ich am Bahnhof von Pedace an. Um in den Ort zu gelangen, muss man aber noch ein Stück auf Asphalt hochlaufen. Auf eine Abkürzung verzichtete ich, da diese zugewachsen war. In Pedace füllte ich noch kurz meinen Wasservorrat auf, da dies laut Beschreibung die letzte Quelle sein sollte.
Hinter Pedace wechselte der SI auf einen schmalen Pfad, der im späteren Verlauf in einen breiten Forstweg überging. Autos begegneten mir aber keine. Beständig ging es bergauf, zuerst durch Kiefernwald und zum Schluss des 1500hm-Anstiegs durch wunderschön gelb gefärbten Buchenwald.
Oben wurde es kühler und die Luft war feucht. In der Nacht zuvor hatte es gewittert. Auch bergab war der Weg angenehm zu gehen. Entgegen der Beschreibung fand ich unterwegs übrigens zwei gefasste Quellen. An einer davon machte ich meine Mittagsrast. Bergab folgte der SI sogar einem Bach. So viel zum Thema es gäbe auf der Etappe kein Wasser...
Bereits nach 20km suchte ich mir einen Zeltplatz, den in Camigliatello muss ich einkaufen.
Der Lago Arvo
Die Nacht war erholsam, auch wenn es natürlich nicht so bequem war wie in einem richtigen Bett. An einer Straße entdeckte ich eine alte verlassene Villa. Erstaunlicherweise war sowohl das Tor zum Grundstück als auch die Tür offen. Ich konnte nicht widerstehen und musste einen Blick reinwerfen. Das Haus wirkte, als wäre es schon etwas länger nicht mehr bewohnt. Aber: es gab ein Bett mit einer sauberen (!) Matratze. Hätte ich das man am Vorabend gewusst!
Schnell war ich in Camigliatello angekommen, nachdem ich noch an ein Skigebiet vorbeigelaufen bin. Erstaunlich wie viele Skigebiete es südlich von Rom gibt. In Camigliatello kaufte ich für die nächsten 4.5 Tage ein. Mein Rucksack war somit wieder deutlich schwerer.
Anschließend führte mich der SI direkt zurück in den Buchenwald, wo ich lange an einem kleinen Bach entlang bergauf lief. Es gab zwar dutzende Abzweigungen, aber aufgrund der exzellenten Beschilderung konnte selbst ich mich unmöglich verlaufen.
Durch die wunderbar gelborange verfärbten Buchen war der Weg malerisch schön. Ab und zu konnte man die Aussicht auf den Buchenwald aus der Ferne genießen.
Zudem folgte ich zwischendurch auch einem weiteren Bachlauf über eine große Wiese.
Es ging zwar bis auf etwa 1900m hoch, doch aufgrund des dichten Waldes gab es keine Weitsicht. Bergab ging es durch Wald und offene Weideflächen, wo aber gerade keine Tiere weideten. Bevor es ganz runter ging zum Lago Arvo, kochte ich mir etwas zu Mittag.
Der Lago Arvo liegt auf rund 1300m und ist einfach nur malerisch schön. Mit den Kiefern- und Buchenwäldern drumherum erinnert er mich an die Seen in Schweden.
Der SI führt auch durch den sehr touristischen Ort Lorica. Mehrfach fuhr eine Bimmelbahn mit ital. Schlagermusik an mir vorbei. Aus ihr winkten mir Personen, die als Mickey und Minniemaus verkleidet waren...
Der Weg führte hinter Lorica über einen nicht markierten Pfad zum See hinab, an welchem es durch Kiefernwald am Ufer entlang ging. Bevor ich nach 32.5km im Wald mein Zelt aufschlug, genoss ich den Sonnenuntergang am See.
Traumhafte Landschaften und ein Komoot-Bug
Auch diesmal konnte ich gut schlafen. Es hat sich in der Nacht etwas Kondenswasser gebildet. Als ich aufwachte, war es nebelig. Ich packte zusammen und setzte mich zum frühstücken an den See. Richtig mystisch sah das aus.
Als ich loswanderte war es noch so frisch, dass ich sogar Handschuhe trug. Da es teils über vom Tau feuchte Wiesen ging, wurden meine Füße feucht. Das nervte natürlich. Doch die schönen Anblicke von bunten Ahornbäumen entschädigten es bald darauf.
Der Weg führte anschließend über eine erdige Forststraße mit guter Beschilderung. Leider war sie an manchen Stellen durch das Befahren mit schweren Forstfahrzeugen ziemlich matschig.
Nachdem ich den kleinen Anstieg bewältigt hatte, machte ich eine kurze Pause. Danach führte der SI an Weideflächen mit vielen Kühen vorbei. Am Wegesrand sprudelte ein kleiner Bach. Die Forststraße endete an einer Asphaltstraße, die in den Weiler Caporosa führte. Hier passierte ein Fehler in meiner Komoot-App: Als ich auf die nächste Etappe wechseln wollte, lud das Programm die Offline-Karten nicht mehr. Dies ist ein Problem, welches ich schon einige wenige Male hatte. Es scheint, als würde die App vergessen haben, dass die Offline-Karten vorhanden sind. Beheben lässt es sich, wenn man kurz Internetempfang hat. Blöderweise gab es dort keinen Empfang. Also musste ich stattdessen mit Locus und mit meinem Garmin navigieren. Theoretisch würde das mit dem Garmin hervorragend funktionieren. Aber blöderweise zeigt das Gerät mir immer nur die ersten Kilometer der Route an. Dies stresste mich ziemlich.
Nach einem Stück auf der Asphaltstraße, bog der SI auf eine große Freiweidefläche ab. Laut Karte sollte hier der Lago Ampollino sein. Davon konnte ich jedoch nichts sehen. Stattdessen floß dort aber ein für italienische Verhältnisse breiter Fluss. Auf einer Anhöhe mit schöner Aussicht auf das malerische Tal, kochte ich mir eine warme Mahlzeit. Die Szenerie erinnerte mich an Schweden.
Es ging noch eine Weile auf diesem breiten Wanderweg entlang, bevor dieser in einer Asphaltstraße mündete. Dieser musste ich folgen, um von dort auf einen Wanderweg zu gelangen. Dieser führte zuerst durch ein winziges scheinbar unbewohntes Dorf, wo ich einen Wasserhahn fand. Internet fand ich aber keines.
Auf dem breiten Weg ging es durch einen Kiefern- und Buchenwald 400hm recht steil bergauf. Das empfand ich als ziemlich anstrengend, auch da mich der Rucksack schmerzte. Aber als ich fast oben war, fand ich eine Wasserquelle, bei der ich kurzzeitig 4G empfangen konnte! Dies reichte aus um Komoot zu reaktivieren. Ich war erleichtert.
Anschließend ging es über einen weiteren sehr schönen Weg bergab in das traumhaft schöne Val di Tacina. Dort grasten Kühe an einem Bach, der sich durch das grüne Tal schlängelte. Drumherum befand sich leuchtend oranger Buchenwald. Ich konnte mich gar stattsehen an dieser Kulisse und knipste viele Fotos. So kann man sich auch ausbremsen.
Unten angekommen, musste ich viermal den Bach überqueren und durch zwei Stacheldrahtzäune drunter durch krabbeln.
Danach ging es zurück auf einen gut ausgebauten Weg, der in den bunten Buchenwald führte und fantastische Ausblicke zurück ins Val di Tacina bot.
Es war inzwischen spät geworden und ich beeilte mich. Ein paar gute Zeltstellen sah ich, doch auf der Karte sah es so aus, als würden weitere Gelegenheiten kommen. Doch da täuschte ich mich, denn ein in der Karte nicht eingezeichneter Bachgraben ließ keine ebene Stellen zu. Zu allem Überfluss ging es beständig bergauf. Uff! Erst in der Dämmerung fand ich endlich eine ebene Stelle.
Kilometerrekord auf flachen Wegen
Ich hatte in dieser Nacht sogar sehr gut geschlafen, obwohl es relativ kalt war. Vorausschauenderweise hatte ich den Pullover gleich angelassen.
Als ich am nächsten Morgen weiterlief ging es über teils weglose Wege durch Buchenwald und über Weideflächen. Auf diesen war gefrorener Tau, es muss also wirklich kalt gewesen sein. Von weitem sah es aus, als hätte sich irgendein Witzbold einen Scherz erlaubt und weiße Farbe über die Wiesen gesprüht.
Der Weg bis Villagio Buturo wechselte zwischen schmalen Pfaden und breiten Wegen hin- und her. Fast immer war ein Bach in der Nähe. Mit dem gelben Laub der Buchen sah es sehr idyllisch aus.
Hinter Villaggio Buturo lief ich die kompletten 19.5km bis Villaggio Mancuso auf einer breiten Forststraße. Da diese sehr häufig mit Laub oder Kiefernnadeln belegt war, war sie angenehm zu gehen. Autos habe ich dort keine gesehen. Da zwischendurch immer mal wieder kleine Bäche über den Weg flossen, war die Wasserversorgung auch gesichert. Neben einem solchen Bach machte ich eine Stunde Mittagspause. Um 12 Uhr hatte ich bereits 20 Kilometer geschafft. So schnell war ich noch nie!
In Villaggio Mancuso hatte ich Internet und wollte eigentlich Unterkünfte für die nächsten zwei Wandertage buchen, da diese Zivilisationsnah verlaufen. Doch ich musste feststellen, dass es keine gibt. Dies frustrierte mich.
Villaggio Mancuso stellte sich als ein sehr touristischer Ort heraus, der im Herbst zum Großteil ausgestorben zu sein scheint. Auf Asphalt ging es viele Kilometer recht lange weiter. Abgesehen von einem schönen See unterhalb einer Brücke gab es keine spektakulären Aussichten.
Erst spät bog ich auf einen Forstweg ab, in dessen Nähe ich nach 39km einen Zeltplatz auf einem teils zugewachsenen Weg fand.
Schwere Zeltplatzsuche
Die Nacht war auch diesmal erholsam. Der weitere Verlauf über den verfallenen Forstweg war sehr angenehm zu gehen und bot ein paar Ausblicke auf die bewaldeten Hügel.
Der Forstweg wurde dann breiter und führte an ein paar Maronenplantagen vorbei. Bei einer dieser Plantagen war ein großer Hund, der freundlich auf mich zukam und sich streicheln ließ. Er folgte mir bis zu einem Grundstück, wo zwei kleinere Hunde ihr Territorium hatten.
Einige Kilometer später bog ich auf eine wenig befahrene Asphaltstraße ab. Auch dieser folgte ich ein paar Kilometer, bis die Markierungen vom SI auf einen schmalen Pfad verwiesen. Hier hatte ich Glück, denn ich kam einer Schafsherde zuvor. Diese war gerade auf dem Weg dort hin. Der schmale Pfad war anspruchsvoll zu gehen, denn er führte über felsiges Gelände bergab und war zum Teil überwachsen.
Er mündete direkt neben der Wallfahrtskirche Madonna di Porto. Ich hatte gehofft hier eine Bar zu finden, wo ich keinen Cappuccino trinken kann, doch ich hatte Pech. Aber ich fand eine Steckdose und eine Toilette.
Etwa eine Stunde später machte ich mich wieder auf dem Weg. Es ging rund 400 Höhenmeter über eine Serpentinenstraße bergauf. Die Mühe lohnte sich, denn die Aussicht war toll.
Bergab verwandelte sie sich in eine Schotterpiste. Von dieser bog ein schmaler und teils steiler Pfad ab, der den Monte Tirolo erklomm. Hier musste ich aufmerksam gehen, denn der Weg war nicht einfach, aber sehr schön.
Ich wunderte mich über die vielen Wolken im Westen, doch beide Wetterapps zeigten keinen Regen an. Über Asphalt ging es steil bergab ins Dorf Tiriolo. Hier sollte es laut meiner Notiz einen Supermarkt geben, der durchgängig geöffnet hat. Tja, nun zeigte google an, dieser sei vorübergehend geschlossen. So war dem auch. Die anderen sollten erst in zwei Stunden wieder öffnen, doch so lange wollte ich nicht warten. Gut, dass ich zuletzt genügend eingekauft habe. In einer Bar erstand ich noch etwas Schokolade und lief anschließend weiter. Steil ging es auf Asphalt bergab. Dies war anscheinend für die Füße. Im Dorf Settingiano hatte ich Glück und fand einen Imbiss, der mir zwei Pizzastücke verkaufte. Diese aß ich abschließend auf einer Bank im Schatten.
Da ich am Vortag weder in Tiriolo noch in Settingiano eine Unterkunft finden konnte, lief ich weiter bergab. Die Straße führte unter der Autobahn hindurch und an Bahngleisen vorbei. Doch selbst da, wo das Gelände endlich flacher wurde, fand ich nirgends eine passende Stelle fürs Zelt. Entweder war der Boden zu uneben oder kein Sichtschutz vorhanden. Mehrmals lief ich hin- und her. Schlussendlich entschied ich mich nach 35km + Extra-km dazu, in einem verlassenen altem Haus zu nächtigen. Das Haus war offen, in gutem Zustand und es gab keine Schilder, die Privatbesitz anzeigten. Im 1. Stock fegte ich den Staub zur Seite und breitete auf dem gefliesten Fußboden meine Isomatte aus. Trotzdem hätte ich lieber im Wald in meinem Zelt geschlafen.
Ewige Asphaltstraßen
Die Nacht war abgesehen vom Lärm der Autobahn ruhig und ich schlief gut. Wie üblich stand zu bei Sonnenaufgang auf und machte mich fertig. Etwa eine Stunde später lief ich los. Es war gut, dass ich in dem Haus geblieben war, denn der nächste Ort begann sehr bald. Es hätte noch sehr lange gedauert, bis ich einen Wald erreichte hätte.
Die ganzen 20 Kilometer bis Girifalco lief ich auf Asphalt, was anstrengend für die Füße war. Die Landschaft wirkte auf dieser niedrigen Höhe sehr mediterran und war durchaus schön. Trotzdem hörte ich zur Ablenkung Podcasts. Zwischendurch machte ich eine Pause und lüftete dabei auch die Füße.
Zu Mittag kam ich in Girifalco an und kaufte in einem gut bestückten Supermarkt für die nächsten zwei Tage ein. Es gab sogar Haselnussmus! Leider nur in 80g-Gläsern. Laut Etikett soll der Inhalt zur Herstellung von Eiscreme genutzt werden. Das man das Zeug auch pur prima essen kann, ist wohl in Italien noch nicht angekommen. Leider war kein Preis angegeben, doch ich nahm gleich zwei Stück mit. Erst nach der Bezahlung vom Einkauf erfuhr ich den Preis: 4.99€! Pro Glas! Das ist das teuerste Haselnussmus, welches ich je hatte... Anschließend trank ich in einer Bar zwei Latte Macchiatto, die in Süditalien sehr günstig zu haben sind. Ein Croissant bekam ich netterweise gratis dazu.
Auch der weitere Verlauf vom SI war auf einer Asphaltstraße, die immerhin kaum befahren war und durch Wald führte. Dieser folgte ich etwa elf Kilometer bis ich zu einer Forststraße gelangte. Dort fand ich einen sich bereits im Winterschlaf befindenden Kletterwald, welchen ich als meinen Zeltplatz auserkor. 31km hatte ich diesmal geschafft.
Die beiden Gläser Haselnussmus zeigen sich zumindest in einer Hinsicht als Mist: Ich kann die Deckel nicht öffnen. Hoffentlich finde ich morgigen Tag einen Mann, der mir dabei hilft.
Kilometer sparen durch Abkürzungen
Die Nacht war ruhig und erholsam. Pünktlich ging ich am nächsten Morgen weiter und fand rasch einen Autofahrer, der mir meine Gläser Haselnussmus öffnete.
Der SI führte hier über eine Forststraße entlang, die durch den weichen Erdboden angenehm zu gehen war. Blöderweise musste ich aber ein paar sehr große Pfützen umrunden. Das war nicht immer sehr leicht.
Ich beschloss das Dorf Ionio auszulassen, da der SI auf den gleichen Weg zurückführt und ich somit Höhenmeter und Kilometer sparen konnte. Die Etappe nach Torre di Ruggiero führte ebenfalls über Forststraßen und breite Wanderwege, die insgesamt nur wenige Höhenmeter hatten. Ich fand ein paar sehr ästhetische Pilze.
Als es über offenes Gelände in der prallen Sonne ging, wurde es richtig warm. Der Rucksack drückte unangenehm und ich machte meine Mittagspause schon um 12 Uhr. Dooferweise hatte ich mich für einen Platz in der Sonne entschieden, was sich als Fehler herausstellte. Danach war ich total überhitzt und musste mich erst mal im Schatten ausruhen.
Da ich spontan feststellte, dass auch der Abstieg nach Torre di Ruggiero unnötig ist, entschied ich mich dazu, diesen ebenfalls auszulassen und mit der Etappe nach San Serra Bruno weiterzumachen. Dadurch war ich nun jedoch viel schneller vorran gekommen als anfangs geplant. Zwischendurch wurde der Weg sehr schön, doch meist gab es keine Aussicht.
Die Zeltplatzsuche war schwierig, da fast überall dichtes Brombeergestrüpp wuchs. Ich lief hin- und her, schaute hier und dort und fand schließlich einen flachen Erdboden unterhalb von ein paar Fichten. Diesmal war ich bloß 23.5km gelaufen.
Ungeplanter Nearo vor dem Zero
Am Abend zogen noch ein paar Wildschweine in der Nähe von meinem Zeltplatz durch die Gegend. Anhand der Geräusche, hatten sie wohl Meinungsverschiedenheiten zu klären.
Beim Zähne putzen fiel mir auf, dass ein riesiger umgestürzter Ast im Baum über meinem Zelt hing. Die untere Seite lag am Boden. "Mist! Wenn der runter fällt, wars das mit meinem Zelt!", dachte ich. Aber da keinerlei Wind wehte und keine andere ebene Stelle zu finden war, blieb ich dort. Trotzdem konnte ich gut schlafen. Die Nacht war angenehm warm und der Ast blieb an Ort und Stelle.
Ohne Frühstück lief ich mich auf breiten Wanderwegen und Forstwegen los. Bei einem verschlossen Haus, ging gerade die Sonne auf und tauchte die Umgebung in ein goldenes Licht.
In der Nähe einer holzverarbeitenden Fabrik setzte ich mich auf einen Baumstamm und frühstückte.
Da keine Markierungen vorhanden waren, musste ich bei jeder Abzweigung aufs GPS schauen. Um halb elf kam ich nach 10km Wanderweg in Serra San Bruno an und suchte erstmal den Coop auf. Abschließend suchte ich eine Wäscherei. An der Kasse wurde mir eine Wäscherei empfohlen, doch der Inhaber weigerte sich meine Wäsche zu waschen und verwies mich an ein anderes Geschäft. Dort ging ich hin. Zuerst waren sie sich uneinig, sagten dann aber zu, als sie erfuhren, dass alles in einem gewaschen werden kann. Um 17 Uhr solle ich es wieder abholen.
Den Rest der Zeit bis zum Check-In verbrachte ich in einer Bar.
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