Posts mit dem Label Toskana & Emilia Romagna werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Toskana & Emilia Romagna werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Freitag, 23. Dezember 2022

Sentiero Italia Etappe 2: Toskana und Emilia-Romagna

 

Toskana und Emilia-Romagna





Nicht Alpen, sondern Apennin


Das erste Mal in der Toskana. Viele stellen sich diese italienische Provinz eher als sanft gewellt vor, doch in der Realität gibt es hier viele hohe Berge. Wird dieser Abschnitt ebenso einsam wie Ligurien? Wie ist der GEA (Grande Escursione Appeninica) beschaffen, dem der SI hier folgt?


Hier findest du meine Reiseberichte: 


Teil 1: Passo Cento Croci bis Pracchia

Teil 2: Pracchia bis Bocca Trabaria
 


Hier findet ihr die GPX-Tracks, die ich für diesen Abschnitt genutzt habe.


Samstag, 6. August 2022

Sentiero Italia - Toskana & Emilia Romagna Teil 1

Etappe 2: Toskana und Emilia Romagna


Teil 1 Passo Cento Croci - Pracchia (186km & 7520hm bergauf)



Nicht Alpen, sondern Apennin


Das erste Mal in der Toskana. Viele stellen sich diese italienische Provinz eher als sanft gewellt vor, doch in der Realität gibt es hier viele hohe Berge. Wird dieser Abschnitt ebenso einsam wie Ligurien? Wie ist der GEA (Grande Escursione Appeninica) beschaffen, dem der SI hier folgt?
 
Hier findet ihr die GPX-Tracks zu diesem Abschnitt vom SI.

Unspektakulärer Auftakt

Da die obere Bushaltestelle am Trail nicht bedient wurde, musste ich zuerst noch die drei km vom Ristorante Albergo Alpini auf der Asphaltstraße hochlaufen. Oben angekommen ging es kurz durch würzig riechenden Wald - es hatte am Vorabend gewittert. Danach verlief der SI., noch dem ligurischen Höhenweg folgend, einige km auf einer wenig befahrenen Straße mit ganz passablen Ausblicken. Hinter einem Hügel wurde der Weg wieder zu einem Trail und führte durch einen Buchenwald bergauf. Der Weg war anspruchsvoller zu gehen als man in einem Wald vermuten mag, denn der Untergrund bestand aus einer Mischung aus grobem Gestein und altem Laub. Aussichten gab es hier keine, dazu war der Wald zu dicht. Dafür war es klimatisch angenehm. 





Doch der nun mit etwa 12.5kg elendig schwere Rucksack war eine wahre Last. Am liebsten hätte ich ihn abgesetzt und wäre ohne ihn weitergegangen. Immer wieder machte ich kurze Pausen um dir Schultern und Hüften zu entlasten. 

Am Passo de due Santi gab es keinen Wasserspender, also ging ich in das örtliche Wirtshaus und ließ meinen Wassersack auffüllen, nachdem mich draußen keiner bedienen wollte. Kein Wunder: Drinnen war der Teufel los! Die Mittagspause verbrachte ich am Rand einer Forststraße. Danach ging es immerhin fast nur bergab. 
Am späten Nachmittag lichtete sich der Wald kurz und ich fand sogar eine intakte und idyllische Wasserquelle. 







Die Nacht verbrachte ich nach 28km on trail im Wald, wo ich abends noch ein Reh aus 20m Entfernung beobachten konnte. Ich blieb so leise wie möglich und das Tier zeigte keinerlei Interesse an mir und meinem Zelt.

Auf in die Berge!


Der nächste Tag startete ebenso unspektakulär durch dichten Buchenwald, wo ich außer zwei Motorcrossfahrern niemanden mehr traf.

Die Ruhe endete am Passo della Cisa, denn hier waren hunderte (!) Motorradfahrer. Ein ständiges Geknatter war zu hören. Ich fragte mich schon, ob jenand die BMW-Motorradtage hierher verlegt habe, da es so dermaßen voll war. In einem kleinen Laden kaufte ich eine Nektarine, nachdem ich den Wasserspender zwischen all den Menschen und Motorrädern gefunden hatte. Viel geeignetes außer Schokolade hätte es dort für einen Resupply nicht gegeben. Anschließend entfernte ich mich von diesem lauten Ort. 

Im angrenzenden Wald war es schon merklich ruhiger. Der Wald war auf dieser Seite jedoch nur noch lückenhaft vorhanden, oftmals bestand die Landschaft aus hügeligen Wiesen, auf denen teilweise Pferde weideten. Und es war erstaunlich viel los - so viele Ausflügler hatte ich in den letzten Tagen zusammen nicht gesehen! Wenn es bergauf ging, dann meist senkrecht in der prallen Sonne. Ganz schön anstrengend. Irgendwann fand ich einen großen Baum, in dessen Schatten ich meine Mittagsrast einlegte. Das in Varese Ligure gekaufte Nudel-Bohnen-Fertiggericht befand ich für sehr gut. 




Eine große Gruppe mit jungen Leuten, die riesige Rucksäcke trugen, überholte ich zweimal. Erst als der Weg steil bergauf auf einen Gipfel ging, wurde es ruhiger. Eigentlich hätte ich links drumherum gehen sollen, doch ein Schild riet aufgrund eines Hangrutsches zu einer Alternative. Oben hatte ich trotz dichtem Baumbestand einen guten Ausblick auf den nächsten steilen Anstieg zum Monte Orsaro. Uff! Echt anstrengend aber der Ausblick dort oben über die kahlen Berghänge war schon genial. Und es gab immer mal wieder Grund zum Anhalten: reife Heidelbeeren. 



Da ich in der Biwakhütte Capanna del Braiola übernachten wollte, übersprang ich den gleichnamigen Berg und wählte einen direkteren Pfad. Die Hütte war leer, aber nur spärlich eingerichtet. Der Boden bestand aus unebenen Steinplatten und Betten gab es keine. Der Tisch war aber sehr groß und stabil. Draußen aß ich gemütlich eine ganze Menge Heidelbeeren, die ich zuvor gepflückt hatte, und wusch mich notdürftig. Als es dunkel wurde, wollte ich mich bettfertig machen, doch ein Geräusch irritierte mich. Ich entdeckte ein Nagetier, was sich in der Hütte aufhielt. Schon zu viele Horrorgeschichten über von Nagetieren kaputt genagte Ausrüstungsgegenstände habe ich gelesen und dort zu bleiben. Kurzerhand packte ich alles ein und machte mich mit der Stirnlampe bewaffnet auf den Weg bergauf zum Bergpass. Um 22 Uhr fand ich ein kleines flaches Plätzchen direkt neben dem Weg. Gebannt vom feuerrot gefärbten Horizont putzte ich mir die Zähne und legte mich schlafen. 29.5km war ich an dem Tag gelaufen. 




Schwimmen im Bergsee


Trotz der kurzen Nacht hatte ich relativ gut geschlafen. Nach einem kurzen Anstieg zum Monte Marmagna ging es hinunter zum Lago Santo Parmense, da ich dringend meinen Wasservorrat auffüllen musste. Oben am Bergrücken gab es nämlich keinerlei Quellen. Doch ich brauchte nicht sehr viel, da ich im Laufe des Tages immer wieder an kleinen Seen vorbeikommen sollte. Hinter dem See musste ich natürlich wieder hoch zum nächsten Pass und dann zum Monte Aquila.




Auf dem Weg bergauf wuchsen neben Heidelbeeren auch ein paar Himbeeren, die noch nicht alle vertrocknet waren, wie die in Ligurien. Unterhalb vom Monte Sillara ging es gegen Mittag bergab zu zwei direkt nebeneinander gelegenen Bergseen. Schon den ganzen Tag hatte ich mich darauf gefreut dort schwimmen zu gehen. Dies tat ich dann auch in dem kleineren von beiden. Es tat so gut, dass ich mich anschließend wie frisch geduscht fühlte. Was für ein Highlight - herrlich! 





Da ich ausgerechnet hatte gegen Abend beim Rifugio Sarzanza anzukommen, versuchte ich mehrfach dort eine telefonische Reservierung vorzunehmen, doch es ging keiner ran. Auf dem Weg dorthin wiesen die Schilder noch eine Biwakhütte aus, die nur 45min weiter entfernt und fast on trail sein soll - perfekt. Dann geh ich eben da hin. Dort war bereits ein ital. Pärchen, die eine zehn tägige Tour unternehmen, doch es waren noch zwei Betten frei. 25.5km hatte ich an dem Tag geschafft. 

Endlich duschen

Wenn ich gut genug voran komme, könnte ich es bis zum Rifugio Barbargetana schaffen, dachte ich noch am Vorabend. Zur Mittagszeit schaue ich immer nach einem konkreten Übernachtungsplatz, vorher kann ich das nicht sicher einschätzen. Zu sehr kommt es dafür auf versch. Faktoren an: z.B. meine Tagesform, Höhenmeter, Beschaffenheit des Weges und das Wetter. 

Am Morgen war der Himmel wolkenbedeckt - hier ein gutes Zeichen! Zuerst führte der SI steil einen Pass hoch, wo es auf der anderen Seite genauso steil wieder runter ging. 




Der Weg überquerte ein breites Hochtal, mit auffällig vielen platten Stellen und locker zehn versch. Feuerstellen. Man könnte auf die Idee kommen, es handle sich um einen inoffiziellen Campingspot. 




Gemächlich und somit sehr angenehm führte ein Pfad bis zum Passo Cerreto, wo ich unerwartet für schlappe drei Euro eine Tafel Ritter Sport Kakao Mousse ergattern konnte. Über die machte ich mich kurz darauf auch schon her. 




Doch der Weg wurde kurz darauf erneut steil, denn es ging hoch zum Monta Nuda. Diesmal war der Pfad sogar noch steiler - er ging einfach senkrecht rauf. Verschwitzt kam ich am Gipfel an, wo wenige Minuten später etliche andere Tageswanderer eintrafen. Scheint ein sehr beliebtes Ausflugsziel zu sein. 



Der weitere Verlauf war führte mal sanft über erdige Pfade und mal ruppig über Blockwerk am Hang entlang. Musik steigerte meine Stimmung noch mehr. Ich war trotz der steilen Anstiege gut in der Zeit. Da ich erst unten am Passo Predarena Empfang hatte, rief ich beim Rifugio Barbargetana an und erfuhr, dass sie ausgebucht seien. Frustriert lief ich auf der anderen Seite in der prallen Mittagssonne bergauf. Bei Komoot sah ich, dass das Rifugio Cesare Battisti nur ein Stück hinter der anderen Hütte befindet. Im Internet suchte ich deren Nummer raus, doch ich erreichte keinen. Innerlich schimpfte ich über die nervige Reservierungspflicht für Berghütten. Genau das mag ich am zelten: die Spontanität. Eine Stunde später - die Mittagspause fiel kurz aus - erreichte ich doch noch jemanden und konnte einen Schlafplatz reservieren. Ich beeilte mich um rechtzeitig vor dem Abendessen anzukommen. Der Pfad war diesmal wirklich einfach zu gehen, zumeist eben und insgesamt richtig schön. 



Nach 29.5km on trail kam ich um 18 Uhr in der Hütte an. Zwar war ich flott vorangekommen, meine Füße bedankten sich mit zwei neuen Blasen. *grummel* Für fünf € konnte man duschen - her damit! Es war dringend nötig und ich duschte meine Socken gleich mit. Eine richtige braune Brühe kam aus ihnen heraus. 

Es war angenehm mal in einem richtigen Bett zu schlafen, doch die Lautstärke im Speiseraum störte mich. Noch ein Grund, warum ich gerne zelte: es ist ruhig. 

Hundeangriff und ein unerwartet schöner Schlafplatz

Als ich um 6:30 Uhr die Hütte verließ, war ich die erste. Die Türen zum Speiseraum waren noch geschlossen. Zuerst musste ich zurück zum Trail. Dazu musste ich auf einer Forststraße an einer eng eingezäunten Schafsherde vorbei. Als ich schon fast rechts auf den Pfad abgebogen war, schnellten plötzlich mehrere große Hunde hervor und bellten mich laut an. Ich war völlig erschrocken und bevor ich überhaupt richtig reagieren konnte, hatte einer der Hunde nach meinem linken Knie geschnappt. Zum Glück traf er nicht ganz, doch klaffte nun ein faustgroßes Loch in meiner Windhose. Verängstigt blieb ich stehen. Egal wohin ich mich versuchte zu bewegen, die Hunde bellten und knurrten. Erst als der Schäfer dazukam, konnte ich meinen Weg fortsetzen, da er die Tiere zurück hinter den Zaun zog. Blöderweise konnte er kein Wort Englisch und ich kein Italienisch, sodass eine Verständigung nicht möglich war. Zitternd lief ich weiter. 



Der Pfad war immerhin schön, führte er dich mehrheitlich eben am Hang entlang und bot weitreichende Aussichten. Richtig genießen konnte ich es noch nicht. Erst am Passo delle Radici war ich wieder ruhiger. Dort befand sich auch ein Brunnen. Ideal für eine kleine Pause! Weiter ging es auf einem einfachen Waldweg zu San Pellehrino in Alpe. Auf dem Weg fand ich tatsächlich eine Art Trail Magic: Jemand hatte drei große saftige Äpfel hinterlassen. Einen davon ließ ich mir schmecken. So ein Glück! San Pellegrino bot mehr als gedacht, es gab sogar Eis und Gebäck zu kaufen. Ich genehmigte mir ein Eis um etwas Münzgeld loszuwerden. 

Zwischen den Häusern ging es bergauf weiter durch einen lichten Buchenwald bis hinauf, wo nur noch niedrige Büsche wuchsen. Doch bevor ich so weit nach oben kam, warnte ein Schild auf italienisch vor den Herdenschutzhunden. Auweia! Mithilfe von Google-Übersetzer versuchte ich die Hinweise zu verstehen, doch die Verbindung war mau. Ich sprach entgegenkommende Spaziergänger an und bat sie darum mir das Schild zu übersetzen. Man soll der Herde nicht zu nah kommen und nicht mit Steinen werfen. Zum Glück konnten sie englisch. Es stellte sich dann aber heraus, dass keine Schafsherde mehr da war.




Über mehrere Gipfel führte der sehr aussichtsreiche Höhenweg teilweise senkrecht bergauf bis es steil bergab zum Lago Santo Modenese hinab ging. Von dort aus wollte ich noch etwa eine Stunde weitergehen. In der Nähe vom See waren selbst am Abend viel mehr Leute unterwegs als zuvor. 

Diesmal wollte ich aber gerne eine Nacht in Ruhe und Einsamkeit verbringen. Ich sah einen Abzweig bergauf bis zum Lago Turchino, der zwar abseits des SI ist, aber von wo aus ich laut Karte ohne unnötige Höhenmeter zurück zum SI konnte. Die Wahl fiel mir nicht schwer. Oben angekommen stellte ich fest, wie gut die Entscheidung war. Direkt am See gelegen war eine winzige verschlossene Hütte. Daneben war eine kleine Zeltwiese. Naja zumindest sah sie so aus. Bevor ich mein Zelt aufbaute, sprang ich noch kurz ins kühle Nass des Sees. Das tat gut und ich fühlte mich gleich viel frischer. An diesem Tag hatte ich sogar 31km geschafft und meine Füße fühlten sich okay an. 











Kein Schatten in Sicht 

Der Verbindungshöhenweg zurück zum SI war nicht nur schön, sondern auch sanft ansteigend. 



Der SI selber führte wieder steiler hinauf zum Femmiamorta auf 1878m Höhe. Da eine Sesselbahn zu sehen war, scheint es, als werde es Winter als Skigebiet genutzt. Von dort ging es hinab zum Lago Nero mit der gleichnamigen Biwakhütte. 



Doch da dort alles in der prallen Sonne war lief ich weiter und machte meine Pause weiter unten im Schatten vom Buchenwald. Über beste und einsame Wege ging es hinab bis zum Örtchen Boscolungo. Dort folgte ich der Asphaltstraße um in Abetone im Supermarkt einzukaufen. Im Ort war ordentlich was los. Lustigerweise verkauften sie hier selbst im Sommer Ski...

Nach dem Einkauf suchte ich eine Abkürzung durch den Wald zurück zum Trail. Dieser führte rasch aus dem Nadelwald hinaus und steil über baumlose Pfade bis hinauf zum Monte Rotondo auf 1937m Höhe. Dort oben waren viele Wanderer unterwegs. Eigentlich wurde es Zeit eine ausgiebige Mittagspause zu machen, doch ich fand nirgendwo Schatten. So musste ich in der Sonne mein vorher gekauftes Pesto mit Mozzarella verspeisen. 



Der Verbindungshöhenweg zwischen dem Gipfel und dem Lago Scaffaiolo hingegen war wieder sehr einsam. Aber Schatten fand ich stundenlang keinen. Die Ausblicke waren zwar grandios und es wehte ein leichter Wind, doch Sonnenschutz wäre toll gewesen. Erst viel später fand ich eine kleine schattige Stelle, wo ich mir eine Stunde Pause gönnte. Es gab sogar Internet! Das war in den letzten Tagen Mangelware. 

Im weiteren schattenlosen Verlauf des Weges sah ich mehrere Schafsherden mit den dazugehörigen Herdenschutzhunden, doch die waren alle weit genug weg. Am Lago Scaffaiolo waren viele Menschen zu sehen, es gab ein Rifugio und eine verschlossene Biwakhütte. Zwei Zelte standen in der Nähe vom See. Doch ich traute mich nicht sie anzusprechen. Generell waren mir in den letzten Tagen viele Zelte aufgefallen. Zudem waren mir mehrere größere Gruppen begegnet, wo jeder einen auffällig großen Rucksack trug. 



Doch ich wollte ohnehin mehr Einsamkeit. Ich ging nur etwas weiter bis zu einer größeren verschlossenen Hütte. 27.5km + Umweg nach Abetone hatte ich geschafft. Blöderweise hat sich an meiner rechten Ferse eine schmerzhafte Druckstelle gebildet. Am nächsten Tag stellte sich heraus, es war eine kleine Blase unterhalb der Hornhaut. Der Sonnenuntergang war beeindruckend schön. Als ich um 22 Uhr schlafen wollte, hörte ich plötzlich Stimmen. Nervös lag ich auf meiner Isomatte und lauschte. Eine Gruppe Wanderer waren mit Stirnlampe unterwegs. Da deren Weg an der Hütte vorbei führte, leuchteten sie natürlich in meine Richtung. Irgendwann nach einer gefühlten Ewigkeit waren sie vorüber gegangen. 


Nearo mit Hindernissen

So wirklich erholsam war die Nacht nicht. Um sechs Uhr, als ich aufstehen wollte hörte ich plötzlich Stimmen. Direkt in der Nähe von meinem Zelt gingen Männer vorbei. Ich lugte unter der Apside hervor uns sah, dass es Heidelbeerpflücker waren. Diese kleinen Beeren wuchsen hier oben nämlich in Massen. Ich packte alles zusammen und machte mich ohne Frühstück auf den Weg. Oben am Pass blieb ich sitzen und nahm mein Frühstück zu mir. Die Morgenstimmung dort oben war richtig toll. Noch warfen die Berge viele Schatten.



Anschließend ging es glücklicherweise zumeist auf der Schattenseite am Hang entlang weiter. Irgendwann senkte sich der Pfad hinab in den Buchenwald. Da es immer weiter bergab ging, wurde es trotz Schatten immer wärmer. Ich machte auf dem Weg 13km langen Weg nach Pracchia viele längere Pausen, da der Zug nach Pistoia ohnehin erst nach 13 Uhr fährt. 



In Pistoia kam ich pünktlich an und checkte ins Hotel ein. Eines der wichtigsten Dinge auf der To-Do-Liste im Hotel ist für mich das Waschen der Wanderbekleidung. Dies gestaltete sich als extrem kompliziert und umständlich. Im Hotel Milano wollte man keinen Wäscheservice anbieten und verwies auf öffentliche Wäscherein. Gegenüber vom Penny, wo ich bereits eingekauft hatte, fand ich eine Waschstation. Doch leider war alles nur auf italienisch beschriftet. Einen Automaten fütterte ich mit einem 10€-Schein, in der Hoffnung er würde mir Münzen oder Waschtoken geben. Doch nichts geschah. Verzweifelt schaute ich mich um, doch der Laden war komplett leer. Im Penny gegenüber fragte ich um Hilfe, doch die Frau war ebenfalls überfordert mit der Maschine. Meine 10€ jedenfalls waren weg. Verärgert und frustriert machte ich mich auf den Rückweg zum Hotel. Der Hotelmitarbeiter führte mich zu einem anderen Waschsalon. Auch hier war niemand und alles war auf italienisch beschriftet. Laut Aushang sollte ein Waschgang 4€ kosten. Der Hotelmitarbeiter schob meinen 10€-Schein in einen Automaten, der darauf drei Waschtoken auswarf. Immerhin. Aber ich wollte doch bloß einmal waschen! Verärgert wusch ich die teuerste Wäsche aller Zeiten. Nie wieder werde ich solche blöden Automatik-Waschsalons in Italien benutzen!

Am nächsten Tag gönnte ich mir einen Ruhetag.
 





Sentiero Italia Toskana und Emilia Romagna Teil 2

 

Toskana & Emilia Romagna Teil 2 


Pracchia - Bocca Trabaria (209 km & 8040 hm bergauf)


Wie geht es jetzt in diesen beiden Provinzen weiter? Alpin wie in den letzten Tagen oder doch eher lieblich? Auf jeden Fall macht die Wettervorhersage Mut, denn für Sonntag ist Regen vorhergesagt. Dies ist im italienischen Sommer etwas gutes, wo es doch sonst oft viel zu warm ist. Mal sehen ob es tatsächlich regnen wird...

Pfade im Wald


Anfangs hatte ich die Idee, den Trail mit einem dünnen Kunstfaser T-Shirt zu gehen. Was im nördlichen Arizona noch gut funktioniert hatte, funktionierte in Italien weniger. Sehr schnell entwickelte sich ein für mein Empfinden zu unangenehmer Geruch. Meinen halben Ruhetag in Pistoia verbrachte ich daher damit mit der Bahn nach Prato zu fahren um dort im drei km entfernten Decathlon ein Merino-Shirt zu kaufen. 

In Pistoia war es mit 36 Grad dermaßen heiß, dass ich sehr froh war endlich wieder in den Bergen zu sein. In Pracchia war es gleich angenehmer. Der Wetterbericht hatte Gewitter angekündigt. Am Himmel waren schon ein paar Wolken zu sehen. 

Kurz nach dem Start sollte der Forstweg, durch einen Hangrutsch zerstört sein. Das war er auch, zumindest für PKWs. Für Wanderer schlängelte sich links am Rand ein wunderbarer Pfad entlang. 



Das angekündigte Gewitter war zwar zu hören, aber weiter weg. Die meiste Zeit führte der SI hier über Forststraßen oder breite Waldwege bis zur Cascina di Spedaletto. Schon auf dem Weg dorthin war die Straße total zugeparkt. Dort angekommen war es rappelvoll. Unzählige Bierbänke waren aufgestellt und auch alle besetzt. Auf den Wiesen rund herum saßen Menschen auf Klappstühlen. Nachdem ich nach dem Wasserhahn gefragt und mein Wasser aufgefüllt hatte, zog es mich weiter. 

Natürlich ging es zuerst steil bergauf. Eine Zeit lang begegneten mir noch einige Spaziergänger. Blöderweise verlief ich mich an dem Tag ein paar Mal. Man sollte schon wissen, welches der auf den Schildern genannten Ziele auf dem eigenen Weg liegen. Zumeist führten beste Pfade durch den Wald sanft auf und ab. Sehr angenehm zu gehen. Hin und wieder hatte man Aussicht auf die umliegenden bewaldeten Berge.





Später am Abend sah ich noch ein Reh und auch ein Wildschwein. Erst um 21 Uhr suchte ich mir nach 32km einen Zeltplatz. Da ich wenig flache Stellen fand, musste ich ein paar kleine Brombeeren entfernen.  Schließlich möchte ich keine Löcher im Zeltboden haben. In der Nacht war es ziemlich windig und in einiger Entfernung gewitterte es. 

Endlich Regen


Am nächsten Morgen war es schon windig und bewölkt. Schon sehr bald begann es zu gewittern. Es regnete zwar, aber der Regen drang nur schwach durch die dichten Baumkronen. 


Der Pfad war weiterhin schön und ließ auch manche Weitblicke zu. Bevor der Weg mich zurück in die Zivilisation führte, sah ich noch eine Wildsau mit ihren Frischlingen durchs Unterholz huschen. Als ich um etwa zehn Uhr im Dorf Montepiano ankam, hatte es bereits aufgehört zu regnen. Dort kaufte ich im Minimarkt noch ein paar Lebensmittel ein. Die Auswahl war nicht sehr groß, aber ich bekam Knäckebrot, Erdnüsse und Kekse. Natürlich nutze ich auch die Gelegenheit etwas Obst zu ergattern. Zusammen mit einem in der Bäckerei gekauften Pizzastück aß ich beides, bevor es weiterging. Nebenan war eine Kirche, aber der Steckdosen-Trick, den Christine Thürmer empfiehlt, funktionierte nicht. Es war kein Strom drauf. 



Anschließend führte der SI zuerst schön über einen schmalen Pfad, mündete dann aber in einer Forststraße. Der weitere Verlauf bis Passo della Futa war daher eher eintönig. Dort angekommen konnte ich meinen Wasservorrat in einer öffentlichen Toilette, die zu einem deutschen Soldatenfriedhof gehört, auffüllen. Öffentliche Toiletten sind in Italien sehr selten. 

Der weitere Verlauf folgte einige Kilometer der "via degli dei". Dieser Weg scheint viel begangen, denn mir begegnen Herrscharen an Wanderern mit großen Rucksäcken. Der Weg bot Blicke auf die umliegenden Hügel und die vielen Ortschaften, die in der Nähe waren. Dennoch war er anstrengend, da die An- und Abstiege sehr steil waren. 




Als ich die "via degli dei" verlies, war ich wieder alleine. Gegen Abend führte es mich durch dichten Buchenwald, wo ich zuerst mein Zelt aufstellen wollte. Doch es gelang mir nicht alle Heringe fest im Boden zu verankern, da der Boden hier sehr weich war. Kurz dahinter fand ich nach 33km eine sehr schöne Stelle, wenige Meter neben einem Aussichtspunkt. 



In der Nacht gewitterte es und regnete. Die Buchen boten guten Windschutz.




Ein langer Lauftag


Morgens hatte es zwar aufgehört zu regnen, aber die Wege waren noch feucht und teilweise hing Nebel in den Bergen. Mir gefiel die mystische Stimmung, die dadurch entstand. 




Als ich am Passo del Giogo ankam, klarte es langsam auf. Hinter der Passstraße verlief der Weg über eine breite, aber angenehm zu gehende Forststraße. Schnell kam ich voran, nachdem ich mir eine Pause auf einer der dort zahlreichen Bänke gegönnt hatte. Vor dem Ende der Etappe füllte ich meinen Wasservorrat an einer sehr guten Quelle auf. 



Den kurzen Umweg zum Rifugio Valdiccoli sparte ich mir und startete die nächste Etappe bis Eremo dei Toschi. Zuerst führte der Weg über einen teilweise überwucherten Pfad, der bis zu einer Straße führte. Dieser musste ich nur kurz folgen. Bei einer Bar kaufte ich mir einen Twix.

Der folgende Verlauf führte über schmale Pfade, die über den Bergkamm führten. Im Schatten von hohen Bäumen verbrachte ich eine erholsame Mittagspause. Später war der Pfad immer mal wieder mit mannshohen Farnen überwuchert. Da Farne aber nicht stachelig sind, war dies nicht sehr störend. 



Später mündete der Pfad in einem breiten Wanderweg, in dessen Nähe ich nach 35km einen Zeltplatz fand. So viele Kilometer hatte ich bisher auf dem SI noch nicht geschafft. Dabei kam es mir diesmal gar nicht so schwer vor. Entweder der Weg war so einfach oder ich werde tatsächlich fitter. Ich hoffe letzteres trifft zu. 

Ein kurzer Tag mit vielen Pausen 

Die Nacht hatte ich irgendwie unruhig geschlafen und schlecht geträumt. Warum auch immer. Müde lief ich los. Der Weg führte zuerst überwiegend bergab bis zur Eremo dei Toschi, einer Farm. Dort konnte ich an einem Wasserhahn meinen Wasservorrat auffüllen und begegnete dem ersten Dackel auf dem SI. Ich hatte mir vorgenommen die Dackel on trail zu zählen. Nr. 1 ließ sich nach anfänglichem Gekläffe von mir streicheln. 


Heute hatte ich Lust irgendwo einzukehren. Das gestaltete sich bisher aufgrund der zivilisationsfernen Wegführung nicht ganz leicht. Auf meiner Karte war eine "Osteria Nova" eingezeichnet. Ich lief einen kurzen Umweg auf einer Asphaltstraße dorthin, doch alle Häuser dort waren verammelt. Mist! Ich lief zurück und nachdem ich mich mit knurrendem Magen etwa 200hm bergauf geschleppt über einen Serpentinenpfad hatte, machte ich erstmal eine Pause und aß unzählige Kekse. Trotzdem war ich noch hungrig. Auf der Forststraße, in die der Pfad gemündet war, kam ich schnell voran. Ein Schild wies den Passo Muraglione aus. Dort tümmelten sich einige Motorradfahrer. In der örtlichen Bar gab es eine reichliche Auswahl. Ich bestellte ein Pizzastück, ein Panini mit Tomate Mozzarella und eine Flasche Wasser. Erst hinterher sah ich wie riesig die dortigen Panini (eine Art ital. Sandwich) sind. Egal. Thruhiker können sich sowas gönnen! Nebenbei lud mein Smartphone auf. In der Bar waren die Wände mit Fotos von Motorradrennfahrern gepflastert. Trotzdem war es nicht annähernd so laut wie am Passo della Cisa. 

Zur Mittagszeit machte ich mich auf den Weg, der sehr aussichtsreich am Hang entlang führte. Richtig schön! 



Später endete der aussichtsreiche Weg und mündete in einer Forststraße. Diese war aber nicht zu breit und gut zu gehen. Als ich nach einer Stunde einen Picknick-Tisch erspähte, ließ ich mich nieder. Der volle Magen verlangte nach einer Verdauungspause. 

Später führte der Weg abschnittsweise erneute aus über einen schmalen baumbewachsenen Bergrücken und bot immer wieder grandiose Ausblicke.



Zurück auf der Forststraße entdeckte ich um 16 Uhr eine kleine Biwakhütte. Sie sah gut aus, obwohl sie einfach eingerichtet war. Innen befand sich ein Ofen, ein großer Tisch und mehrere Bänke aus Holz. Die verglaste Holztür wirkte neu. Ich entschloss hier zu bleiben, obwohl ich erst 20.5km gelaufen war. Aber da ich für den 12.8 angekündigt hatte in Varghereto auf dem Campingplatz zu übernachten und es bis dahin ohnehin nur noch rund 45km waren, war ich ohnehin schon zu schnell. Den Nachmittag und Abend relaxte ich draußen, bevor ich mich um 21 Uhr schlafen legte. Dazu hatte ich zwei Bänke zusammen geschoben. 




Ein kühler Tag

Ich hatte in der Hütte sehr gut geschlafen. Der Himmel am nächsten Morgen war bewölkt, doch die Nacht war trocken geblieben. Der 500hm Anstieg ließ sich in der kühlen Morgenluft leicht bewältigen. Eine Wasserquelle war auch schnell gefunden. Der Waldboden dort oben war feucht, es muss dort in der Nacht geregnet haben. Zudem bließ ein kräftiger Wind, was mich dazu veranlasste die Regenjacke anzuziehen. Schon besser. Die nebelige Luft atmete sich angenehm. 



In der Nähe vom Passo della Calla war eine Menge los. War ich erst noch alleine unterwegs, begegneten mir nun wahre  Herrscharen von Wanderern. Am Pass angekommen nutze ich die vielen Picknick-Tische für eine kurze Rast. Anschließend ging es über einen breiten Waldweg bergauf, um anschließend zum Kloster "Eremo di Calmadoli" herunter zu führen. Dort waren erneut eine ganze Menge los. Kein Wunder: es gibt dort einen Parkplatz. Der kleine Klostershop hatte leider nur ein geringes Snackangebot. Spannenderweise traf ich neben dem Kloster eine Gruppe von vier Reitern samt ihren Pferden wieder, die ich vor zwei Tagen schon mal gesehen hatte. Aufgrund der sprachlichen Differenzen gestaltete sich ein Gespräch schwierig. Eigentlich hätte ich gedacht, dass die vier Herren mit ihren Pferden weitaus schneller sein müssten als ich. 


Hinter dem Kloster ging es durch den Wald bergauf und schon bald wieder bergab. Auf dem letzten Kilometer  in Richtung Badia Patraglia entschied ich eine Abkürzung zu gehen, da der SI hier einen Umweg geht. Dort angekommen kaufte ich mir erstmal zwei Pizzastücke. Da der Minimarkt im Ort erst um 16:30 Uhr öffnet, musste ich noch warten. Die Auswahl war eher bescheiden. Ich entschied mich neben einer Nektarine für Waffeln und eine Packung "Kinder Delice". 

Der weitere Verlauf führte nach einem Abschnitt auf der Asphaltstraße sehr steil über eine breite Forststraße bergauf. Schön war der Weg nicht, den die Forststraße war geprägt von Spuren der Forstmaschinen. Nach 31.5km suchte ich mir ein ruhiges Plätzchen. 

Nearo statt Zero

Ich wurde vom Geräusch von Forstmaschinen geweckt. Einige Zeit führte der Weg weiter auf dieser unattraktiven Forststraße. Nach etwa einer Stunde verengte er sich aber zu einem vernünftigen Waldweg. Hin und wieder hatte man sogar eine tolle Aussicht. 



Ganz am Ende, kurz vor Varghereto, wurde der SI noch richtig spektakulär: Er führte durch einen kleinen Canyon.



Im Ort angekommen kaufte im Minimarkt ein. Die Auswahl hier war bedeutend besser als in Badia Prataglia. Es gab sogar verschiedene Sorten Schokolade und Snickers. Bereits um elf Uhr kam ich nach nur elf km am Campingplatz "Astro Camp" an, doch dort war alles verweist. Ich war viel zu früh. Nach etwa eine Stunde, die ich komfortabel in Sitzen verbrachte, kam der Besitzer. Den Campingplatz kann ich auf jeden Fall empfehlen, der Besitzer ist sehr freundlich und kann etwas Englisch. Man kann dort deine Wäsche waschen und sogar in einer Küche draußen kleine Mahlzeiten zubereiten. 

Nearos sind schon was Feines!

Kilometerrekord in grandioser Landschaft 

Diesmal kam ich erst um 7:30 Uhr los. Irgendwie war ich träge in der Früh. Der Trail zwischen Varghereto und Balze zeigte sich von seiner besten Seite: schmale Pfade durch dichten vom nächtlichen Regen nassen Wald und dazwischen grandiose Aussichten. 



Die Landschaft erinnerte mich an den Südwesten der USA, auch wenn dort braunrote Töne vorherrschen. 



In Balze konnte ich im örtlichen Supermarkt meine Lebensmittelvorräte aufstocken. Die Auswahl dort war ganz gut. 

Hinter Balze war es weiterhin landschaftlich sehr schön, doch der Weg war oftmals nicht als solcher gekennzeichnet und daher musste ich oft nachsehen, wo der richtige Weg lang geht. 



Der Anstieg zum Monte delle Zucca gestaltete sich anstrengend, den er war steil und der Sonne ausgesetzt. Oben gönnte ich mir eine Mittagspause und aß die Hälfte der Tortellini, die ich mir in Balze gekauft hatte. Lecker!

Mein Wasser wurde knapp und die eingezeichneten Bäche waren trocken. Doch rechtzeitig fand ich noch eine Viehtränke, mit frischem Wasser. Nur das balancieren zum Wasserhahn gestaltete sich schwierig. 



Unten am Passo di Viamaggio angekommen machte ich mich gleich auf den Weg Richtung Passo Bocca di Trabaria. Dort endet nämlich der Abschnitt in der Toskana und Emilia Romagna. Wie geplant schaffte ich etwa die Hälfte des Weges, der teilweise auf einer Forststraße verlief. Als ich den Anstieg zum Monte dei Frati geschafft hatte, sah ich ein Schild, welches eine kleine Biwakhütte auswies. Die war nur wenige Meter entfernt, aber bereits belegt. So lief ich noch ein Stückchen bergab, bis ich einen von Buchen geschützten Zeltplatz fand. An dem Tag hatte ich trotz etwa 1800hm Anstiegs ganze 37km geschafft. Ich war erstaunt von meiner eigenen Leistung. 

Nachts wehte ein ordentlicher Wind, der aber mein Zelt kaum erreichte. 

Abschied 

Die restlichen zehn Kilometer verliefen bergab über einen schmalen Pfad im Wald, der immer mal wieder schöne Ausblicke zuließ. 



Am Passo di Bocca Trabaria angekommen erblickte ich einige Motorradfahrer, die dort Pause machten. Aber es gab dort nichts, nicht mal eine Bar. Sogleich machte ich mich auf den Weg in den nächsten Abschnitt vom SI.


Fazit Toskana und Emilia Romagna 

In diesen beiden Provinzen ist der Verlauf vom SI mit dem Europäischen Fernwanderweg E1 meistens gleich und bewegt sich ständig an den Grenzen der beiden Provinzen hin und her. Hier ist auch die Markierung vorbildlich. Zumeist ist auch der Weg gut gepflegt. Hin und wieder ist er insbesondere im zweiten Teil durch Farn überwuchert, was aber kein wirkliches Hindernis darstellt. Der erste Teil ist im Gegensatz zum zweiten deutlich alpiner und verläuft dort meist oberhalb der Baumgrenze. Naja eigentlich liegt diese höher, aber es wachsen dort zumindest keine Bäume mehr. 

Mir hat dieser Abschnitt sehr gut gefallen, auch wenn er weitaus weniger einsam war als der ligurische Teil. Dafür war es klimatisch angenehmer. Im ersten Abschnitt gibt es abgesehen von Abetone keine richtigen Einkaufsmöglichkeiten. Dies ist im zweiten Abschnitt besser. Kleine Supermärkte gibt es in Montepiano, Badia Patraglia, Varghereto und Balze. 





Dieses Blog durchsuchen