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Freitag, 23. Dezember 2022

Sentiero Italia Etappe 3: Marken und Umbrien

 

Sentiero Italia Etappe 3: Umbrien und Marken







Streifzüge durch unbekannte Gebiete


Hier beginnt der Bereich vom SI, der im Gegensatz zu den vorherigen Etappen, keine bekannten Fernwanderwege folgt. Die Markierungen werden seltener und die Pfade weniger begangen. Es verspricht also abenteuerlich zu werden. Was wird mich hier erwarten? Kaputte Wege oder einsame Pfade in grandioser Natur?

Hier findest du meine Reiseberichte: 



Die GPX-Tracks, die ich benutzt habe, finden sich hier.


Mittwoch, 31. August 2022

Etappe 3: Umbrien und Marken Teil 2





Etappe 3: Umbrien und Marken Teil 2:


Colfiorito - San Martino di Acquasanta (143 km & 6540 hm)


Zwischen sanften Hügeln, echten Bergen und winzigen Dörflein 


Sanfte Hügellandschaften 

Nachdem ich in dem Dorf Colfiorito eine ausgedehnte Mittagspause gemacht hatte, ging ich direkt weiter. Zuerst musste ich einige Kilometer auf der Landstraße zurücklegen, bis ich ins Dorf Digneta kam. Dort gab es einen Wasserspender und Bänke im Schatten. Tja, da kann man dann gleich noch eine weitere Pause einlegen. Ich bin ja flexibel. 

Als ich weiterging kam ich auf einer Forststraße an einer typischen Wasserquelle an. Aus einem Rohr läuft das Quellwasser in ein steinernes Becken hinein. Dort war eine Frau, die mich ansprach, da sie mich in Colfiorito gesehen hatte. Nett! Als Trekkerin erregt man Aufsehen. Solche Leute kommen nicht jeden Tag in der italienischen Provinz vorbei. 




Die Forststraße wurde zu einem schmalen, teilweise überwachsenem Pfad. Er war aber trotzdem schön zu gehen und führte nur sanft bergauf. Erst danach führte er über Wiesenhänge steil und teilweise ohne erkennbare Trittspur bergauf. Da ich heute nicht allzu weit laufen wollte, machte ich im Schatten von ein paar Kiefern noch eine Pause. 


Der Pfad zeigte über weiß rot gefärbte Holzpflöcke an, wo es langgehen sollte. Blöd nur, dass der nächste nicht immer in Sichtweite ist. Als ich Gebimmel hörte und eine große Schafsherde am rechten Rand der Wiese sah, nahm ich die Kopfhörer raus. Denn eine Schafsherde bedeutet hier in Italien, dass sie von aufmerksamen Herdenschutzhunden begleitet wird. Und die beschützen ihre Herde auch vor vermeintlich bösen Wanderern. Die Hunde waren aber nicht ganz auf sich alleine gestellt, denn ein Hirte war auch da. Der rief mir irgendwas auf italienisch zu - die Frage ist nur was. Trotz dass er die Hunde zurück pfiff, kamen sie ganz nah heran, obwohl bestimmt 50 Meter zwischen der Herde und mir waren. Vorsichtshalber lief ich an der linken Seite weiter, auch wenn der nächste Holzpflock auf der rechten Seite in der Nähe der Herde war. Weiter unten lief ich zurück auf den Weg, der darauffolgend auch schon das Dorf Collattoni erreichte. In diesem Dörfern gibt es fast immer öffentliche Wasserspender, so auch hier. Unterkünfte hingegen gibt es oftmals nicht. 

Der SI führte direkt wieder aus dem Dorf heraus, bergab bis zu einer Asphaltstraße. Da das nächste Dorf auch weder Unterkunft noch Campingplatz bietet, suchte ich mir auch diesmal abseits vom Weg einen Zeltplatz. An einer Asphaltstraße gestaltet sich dies natürlich schwieriger. Ich fand aber nach insgesamt 28km direkt daneben einen verfallenen Wanderweg, der sich sehr gut dafür eignete. Dort blieb die Nacht wie erwartet ruhig.


Überwucherte Panorama-Wege


Zuerst ging es bergab auf der Asphaltstraße ins Dorf Monte Cavallo, wo es laut meiner Recherche keine Übernachtungsmöglichkeit geben sollte. Wasserspender gab es aber auch hier. Anschließend führte der SI auf einer von einigen Spaziergängern viel besuchten Forststraße leicht bergan durch den Wald. Bald passierte er eine Alternative, wo ich ein wenig geschockt ganze vier Zelte sah. Soviel zum Thema, es gibt keine Übernachtungsmöglichkeit! Hätte ich das nur gewusst...

Ein Mann wollte mir auf italienisch erklären, dass der Weg hier gleich zu Ende ist. Das war natürlich Quatsch, er wurde nur sehr schmal und war teilweise stark überwuchert. Da war ich dann auch schon wieder alleine. Mir gefallen diese teilweise zugewachsenen, etwas abenteuerlich wirkende Wege durchaus. Sie wirken einfach unglaublich natürlich. 




Der schmale Weg ging in eine verfallene Forststraße über, bevor er bergauf zu einer Ansammlung an hoch gelegenen Weideflächen führte. 


Schafsherden waren zum Glück keine da. Die Viehtränke war aber aktiv, aus ihr sprudelte glasklares Quellwasser. Dahinter wechselte der Weg in einen sehr aussichtsreichen Höhenweg. Dieser war aber teilweise mit stacheligen Blumen zugewachsen, was das Gehen etwas anstrengend machte. Die Aussichten waren dafür umso grandioser! Der SI ist echt ein richtiger Panorama-Trail. Every day postcard - nur welches Motiv soll ich auswählen?!



Steil bergab, teilweise unangenehm zu gehen, ging es hinunter in den Ort Visso. Auch dieser wurde mehrfach von Erdbeben heimgesucht. Spontan fand ich eine Pizza-Bäckerei und nahm ein Stück fürs Abendessen mit. Bei google Maps hatte ich gesehen, dass es im Dorf Campi einen einfachen Campingplatz geben soll. Das war mein Ziel für diesen Tag. 



Hinter Visso ging es angenehm kühl im Schatten bergauf bis hoch zu einer Weidefläche. Dort war dann auch wieder eine große, von Herdenschutzhunden begleitete, Schafsherde. Mein Weg führte glücklicherweise mit genügend Abstand vorbei. 

Das Dorf Campi ist wirklich sehr klein und wurde wie andere Dörfer in der Umgebung mehrfach durch Erdbeben geschädigt. Der Verein ProLoco hat auf einem Fußballplatz einen einfachen Campground mit Duschen und WCs in Containern eröffnet. Die Bezahlung erfolgt auf Spendenbasis, eine Reservierung ist nicht erforderlich. Hat mir sehr gut gefallen. Dort war ich die einzige mit einem kleinen Zelt, alle anderen, zumeist Jugendliche, schliefen in XXL-Familienzelten. Es ist schon ein cooles Gefühl nach 32km auf dem Trail daneben in Windeseile sein kleines Zeltchen aufzubauen, welches ein Bruchteil von den XXL-Zelten wiegt. 

Nearo und neue Schuhe


An diesem Tag hatte ich nur eine sehr kurze Wanderstrecke von 9km vor mir, da ich in der kleinen Stadt Norcia eine Nacht im Hotel verbrachte. Der Weg dahin war weitergehend unspektakulär, führte aber durch zwei extrem stark von den Erdbeben betroffene Minidörfer. 


Lange vor Check-In kam ich in Norcia an. Der Ort wirkte überraschend touristisch, überall gab es kleine Souvenir-Shops. Das Produkt der Region schien Salami zu sein, denn dies gab es in Massen zu kaufen. Nichts für mich. Im Coop, der etwas außerhalb lag, kaufte ich für die nächsten Tage ein. 

Danach wollte ich eigentlich in einer Pizzeria einkehren. Tja komischerweise servieren die Pizzerien aber irgendwie nur Abends Pizza. Warum nennen die sich dann überhaupt "Pizzeria"? Stattdessen gab es für mich Pizza-to-go im Stadtpark. 

Nebenbei machte ich mich auf der Suche nach einem Hotel für die nächste Woche und schrieb ein paar per Mail an. Bei Booking und Airbnb fand ich nichts. Im letzten Beitrag hatte ich nämlich vergessen zu berichten, dass eine Spitze von meinem Trekkingstock abgebrochen ist. Naja eher eingebrochen, innen hört nan sie noch klackern. Bei Leki kann man die austauschen. Blöderweise hatte der örtliche Outdoorshop keine Ersatzspitzen, also musste ich mir ein Hotel im Voraus buchen, um eine Bestellung im Internet aufgeben zu können. Immerhin bekam ich in Norcia eine neue Gaskartusche. 

Um 14 Uhr konnte ich im Hotel einchecken und meine neuen Schuhe abholen. Die alten waren ziemlich kaputt. 


Leider wollte der Besitzer auch diesmal keinen Wäscheservice anbieten. Also hieß es mal wieder in eine Wäscherei zu gehen. Eigentlich wollte ich sowas ja vermeiden... Immerhin waren dort diesmal auch Erklärungen auf Englisch angebracht. Die einzige kleine Waschmaschine war aber bereits besetzt. Eine halbe Stunde später kam ich wieder und da war sie frei. Da hatte auch die Service-Station auf und nan half mir beim bezahlen. Und es klappte reibungslos. Puh...

Zurück im Hotel ging der Stress jedoch weiter. Von den angeschriebenen Hotels bekam ich entweder Absagen oder keine Antwort. Dieser Organisationsstress ist echt das nervigste an so einer Langstreckenwanderung! Da freut man sich auf einen entspannten Tag und der endet zum wiederholten Mal in Stress!! Bei Booking fand ich dann doch noch was, wenn auch erst in acht Tagen. Das buchte ich dann auch gleich. Bevor es weg ist... Nachdem der Hotelbesitzer grünes Licht gab, gab ich eine Bestellung im italienischen Sportshop auf, um meine Leki-Ersatzteile zu ordern. Da war es auch schon nach 23 Uhr...

Von einem Hund verfolgt

Nach einem typisch italienischen Frühstück mit Croissant und Cappuccino machte ich mich auf den Weg. Dort wo die Asphaltstraße endete, stand ein Haus, welches von drei Hunden bewacht wurde. Einer von denen lief ich die gleiche Richtung wie ich, wenn auch nicht auf dem Wanderweg. Die große blonde Hündin verschwand immer wieder im Wald, aber ich sah sie auch immer mal wieder kurz auf dem Weg. 


Zuerst dachte ich, sie erkunde ein wenig ihr Revier rund uns Haus. Als es immer weiter bergauf ging, wunderte ich mich mehr und mehr. Aber sie schien den Weg zu kennen, wusste auch wo sich die Viehtränke befand und nahm sogar ein Bad darin. Vielleicht ist der Besitzer Viehhirte und nimmt seinen Hund manchmal mit auf den Berg? Definitiv gehörte sie jemanden, den sie trug ein Halsband und wirkte gepflegt. 



Als es aus dem Wald hinaus ging, sah ich sie eine Zeit lang nicht mehr. Am Gipfel Monte Patino auf 1885m dachte ich, sie wäre endgültig umgekehrt. 



Doch als ich nach einer Gipfelpause aufbrechen wollte, kam die Hündin plötzlich wieder. Ich streichelte sie kurz und machte mich auf den Weg. Das war dann aber tatsächlich auch die letzte Begegnung. Danach muss ich wohl ihr Revier verlassen haben. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, wollte ich doch niemanden den Hund wegnehmen. 



Bergab ging es zuerst sanft und dann steil auf einer breiten Forststraße nach Castelluccio. Dieser kleine Ort wirkte sehr malerisch, aber auch touristisch. Den Wasserspender fand ich erst nach mehrmaligen Fragen, so versteckt war der. Denn hinter Castelluccio sollte es ohne weitere Wasserquellen bergauf gehen. Doch vorher machte ich noch eine ausgiebige Pause.



Der Weg war schmal und ein richtig schöner Panoramaweg, der sich nur mäßig steil nach oben bewegte. Trotz der vielen Höhenmeter sehr angenehm zu gehen. Da viele Wolken am Himmel waren, hatte ich auch keine Probleme mit Hitze. 




Selbst oben am Grat war der Trail einfach zu gehen und da es nur einen Weg gab, konnte ich mich auch nicht verlaufen. Immer wieder ließen die Wolken grandiose Ausblicke zu. Und dann sah ich direkt am Weg Edelweiß wachsen. Die Pflanze, die ich in den Alpen noch nie gesehen habe! Toll! 



Später begegneten mir noch zwei Gemse. Die waren mit dem Smartphone nur schwer zu fotografieren. Man könnte meinen, ich wäre in den Alpen.



Der Weg bergab zum Bivacco Zilioli, welches vor ein paar Jahren neu erbaut wurde, war deutlich schwieriger. Der Weg war zwar gut zu erkennen, aber durch das steile Gefälle und den bröseligen Untergrund unangenehm zu gehen. Da muss wirklich jeder Schritt sitzen. Mit Tagesrucksack ist das wirklich viel einfacher. 



Im Bivacco war noch ein Bett im öffentlichen Bereich frei. Zwei Männer waren bereits dort. Super! 30km und 2200hm hatte ich an dem Tag geschafft. Eine Familie hatte einen Schlüssel für den privaten Bereich, wo man nur mit dem Schlüssel reinkommt. Die Frau sprach sogar deutsch, auch wenn die Familie aus Neapel stammt. Als es bereits dunkel war kamen noch drei weitere Männer in den öffentlichen Bereich. Es wurde eng, einer musste am Boden schlafen. 

Auf den Monte Vettore

Am Abend zuvor war es die ganze Zeit nebelig gewesen. Eine Besteigung vom vierthöchsten Berg des Apennin, dem Monte Vettore, lohnte sich erst am nächsten Morgen, als der Gipfel von frei von Wolken war. Der Weg rauf gestaltete sich einfach. 





Auf dem Weg bergab kamen mir ganze Scharen an Menschen entgegen. Inzwischen war der Gipfel schon wieder von Wolken eingehüllt. Nach dem steilen Abstieg folgte ein Stück an einem für Rollstuhlfahrer geeigneten Panoramaweg. Von dort hatte man einen guten Blick zurück auf den Monte Vettore. 



Als der SI diesen gut ausgebauten Weg verließ, war ich auch schon wieder alleine. Aber nur kurz bestand der Weg aus einem schmalen Pfad, bis kurz oberhalb von Accumoli war es eine Forststraße. Immerhin eine aussichtsreiche und nur von ein paar Spaziergängern genutzte.



Da es oberhalb von Accumoli einen Wasserhahn gab, musste ich nicht in den Ort absteigen. Der SI führt nämlich eigentlich gar nicht runter ins Dorf, da es dort eh keine Hotels gibt. Stattdessen ging ich weiter über einen sehr schönen und sogar gut markierten Pfad durch Eichenwald. 

Dort fand ich auch nach 28.5km ein schönes Plätzchen für mein Zelt. 

Umweg zum Supermarkt 

Bis ins Dörfchen Grisciano war es nicht mehr weit. Da dort aber keine wirkliche Infrastruktur vorhanden ist, lief ich hin+zurück fünf Kilometer Umweg neben der Landstraße um zu einer Ansammlung von kleinen Läden zu gelangen. Jeder der drei Lebensmittelläden war nur sehr klein, aber ich konnte mir genügend zusammensuchen. In einer etwas versteckten Bäckerei fand ich sogar noch ein Stück Pizza. 

Hinter Grisciano ging es auf einem schmalen und schön angelegten Pfad steil und schweißtreibend bergauf. 


Im Örtchen Colle d'Arquata gab es nichts außer einem Wasserspender. In der Beschreibung vom SI wird darauf verwiesen, man könnte bei einer Kirche oberhalb im Zelt nächtigen. An der Kirche kam ich auch vorbei. Viel Platz für Zelte war dort nicht. Der Pfad schlängelte sich durch den Laubwald bergauf. Als er eine alte Eiche und eine kleine Wiese passierte, setzte ich mich dort für die Mittagspause hin. Ein Förster mit einem kleinen Fahrzeug grüßte mich. 




Später ging der Weg teilweise in eine Forststraße über, die immerhin ein paar schöne Ausblicke bot. Die beschriebene Wasserquelle war leider trocken. Oberhalb der Baumgrenze wurde es plötzlich sehr aussichtsreich. Einige weiße Kühe grasten dort. 


Am Monte Macera della Morte auf 2073m genoss ich die Aussicht. Der Weg bergauf hatte sich weglos gezeigt, da der Gipfel aber aus der Ferne sichtbar war, war dies kein wirkliches Problem. 



Bergab ging es zuerst ähnlich weiter, später mündete der weglose Weg aber in einer Forststraße. Der folgte ich ein paar Kilometer bergab. Der Boden war nass, es muss da wohl geregnet haben. Bevor es dunkel wurde suchte ich mir einen Zeltplatz oberhalb vom Weg. Diesmal hatte ich bloß 21.5km auf dem Trail geschafft. Die 5km Umweg und die vielen steilen hm haben ihren Tribut gefordert.

Als ich mich gegen 21 Uhr schlafen legen wollte, hörte ich plötzlich Grunzlaute ganz in der Nähe. Wildschweine! Stocksteif lag ich im Zelt. Ich traute mich nicht rauszugehen, schließlich wollte ich die Tiere weder erschrecken noch verärgern. Es dauerte aber bestimmt 20 Minuten, bis sich die Geräusche entfernen. Und dann fing es auch an zu regnen. 


Abschied 


Nach der Aufregung des Abends konnte ich dann doch noch in Ruhe schlafen. Nachdem ich der Forststraße weiter gefolgt war, wurde der Weg bergab nach San Martino nicht nur schmal, sondern auch noch mal richtig spektakulär. 



Und über einen umgestürzten großem Baum, hatte jemand eine kleine Treppe gebaut.



In San Martino, einem winzigen Dorf ohne touristische Infrastruktur, wusch ich am Wasserspender noch meine Socken. Der Himmel hatte schon zugezogen. Es waren Gewitter vorhergesagt. 


Fazit Umbrien und Marken

Auch dieser Abschnitt hat mir gut gefallen, auch wenn er sich deutlich von den vorangegangenen unterschied. Aber die Wege waren oftmals deutlich weniger gepflegt und an manchen Stellen fehlten die Markierungen. Oft sie waren zwar vorhanden, aber nur spärlich. Es gab aber auch Wege mit erstaunlich guten und sinnvoll angebrachten Markierungen. Immer wieder sind die Trails teilweise mit Vegetation überwuchert. So richtig störend fand ich das aber nur bergauf zum Monte Petrano. Der Abschnitt zwischen Cagli und Cantiano soll völlig zerstört sein, deshalb musste ich da umplanen.

Das führte alles auch dazu, dass die Wege überwiegend sehr einsam waren. Nur in einzelnen Abschnitten begegneten mir überhaupt andere Wanderer. Dabei war es landschaftlich grandios und abwechslungsreich, oftmals kam ich aus dem fotografieren gar nicht mehr raus. Auch die Wälder mit ihrem hohen Eichenanteil fand ich richtig schön.

Von der Lebensmittelversorgung wurde es einfacher, da ich an mehreren kleinen Geschäften vorbei kam. Aber nicht jeder Ort am Trail verfügt über Einkaufsmöglichkeiten. Einige Orte besitzen nicht mal eine Bar. Und Unterkünfte gibt es noch seltener. Einkaufen am Trail kann man in Cagli, Bagnara, Colfiorito, Visso, Norcia und Castelluccio (aber wenig Auswahl). 2.5km vom Dorf Grisciano entfernt gibt es auch Läden. 

Die Wasserversorgung war noch nie so einfach wie in diesem Abschnitt. In jedem noch so kleinen Weiler gibt es einen öffentlichen Wasserspender. Zudem tauchen zwischendurch immer wieder Viehtränken mit frischem Quellwasser auf. Man weiß nur vorher oft nicht wo. 





Dienstag, 23. August 2022

Sentiero Italia Etappe 3: Umbrien und Marken Teil 1


Teil 1 Passo di Bocca Trabaria- Colfiorito (180 km & 7300 hm)



Streifzüge durch unbekannte Gebiet
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Hier beginnt der Bereich vom SI, der im Gegensatz zu den vorherigen Etappen, keine bekannten Fernwanderwege folgt. Die Markierungen werden seltener und die Pfade weniger begangen. Es verspricht also abenteuerlich zu werden. Was wird mich hier erwarten? Kaputte Wege oder einsame Pfade in grandioser Natur?

Die GPX-Tracks, die ich benutzt habe, finden sich hier.

Ewige Forststraßen


Nachdem ich den Passo di Bocca Trabaria überquert hatte, war ich in der Provinz Marken angekommen. Der erste Abschnitt sollte einfach sein. Doch wenige Meter nachdem ich die Marken betreten hatte, verlief ich mich. "Fängt ja gut an..." dachte ich. Zurück auf dem richtigen Weg sah ich, dass die Markierungen hervorragend waren und zudem auch noch neu aussahen. Mein Fehler also.

Der schattige Pfad mündete rasch in einer Forststraße. Diese war zwar gut zu gehen, aber auch eintönig. Trotzdem gab es hin und wieder ein paar aussichtsreiche Meter. Außerdem war der Weg von violetten Blumen gesäumt. Abgesehen von einem Mountainbiker traf ich niemanden. 






Am späteren Nachmittag erreichte ich den Passo Bocca Serriola. Dort gab es eine Bar, wo ich einen Schokoriegel kaufte und meinen Wasservorrat auffüllte. Das war auch gut so, denn der weitere Verlauf war trocken. Erneut ging es auf einer Forststraße weiter. Immerhin war diese etwas luftiger und erlaubte schöne Ausblicke. Etwas abseits fand ich einen erstaunlich schönen Zeitplatt, von dem aus ich einen grandiosen Sonnenuntergang erblicken konnte. Insgesamt hatte ich auch an diesem Tag 36 km geschafft, wovon sich 26 km in der neuen Etappe befanden.




Monte Nerone und die Region um Pieia

Der nächste Tag verlief überraschend positiv. Die Forststraße ging bald in einen Wanderweg über und stieg nach Serbatoio di Serravalle di Card ab. Laut Google sollte es in dem Örtchen sogar einen Minimarkt geben. Danach habe ich aber nicht geschaut, weil Feiertag war. Wasser konnte man neben dem Spielplatz bekommen. 

Anschließend führte der Weg in sanft ansteigenden Serpentinen durch Kiefernwald hinauf in Richtung Monte Nerone. Dieser Berg ist 1525m hoch und da der kleine Ort nur auf 780m lag, erwartete mich ein langer Anstieg. Trotz des Feiertags war der Weg leer! 



Am Wegesrand hingen lauter kleine Schnecken in den Grashalmen. Lustig, sieht das aus.


Der Serpentinenweg endete an einer Asphaltstraße. In der Nähe gab es eine kleine unbewirtschaftete Hütte. Nahe an der Straße gelegen hatten sich schon ein paar Italiener eingefunden. Ich schnappte mir einen der vielen Klappstühle aus der Hütte und machte eine Kekspause im Schatten. Es gab sogar frisches Wasser.

Der weitere Abstieg war bedeutend steiler und es wehte ein kräftiger Wind. An einem Rifugio war eine Menge los. Vor dem Weitergehen gönnte ich mir ein Pizzastück. Zum Gipfel ging es unterhalb eines Skilifts steil bergan. Dahinter waren die Markierung kurzzeitig verschwunden, denn es lagen unzählige gefällte Bäume auf dem Boden. Oben am Gipfel waren auch einige Leute unterwegs. Kein Wunder: unterhalb gibt es einen Parkplatz...



Ein Stück unterhalb vom Gipfel befand sich gleich das nächste Rifugio. Hier gab es sogar Livemusik. Die Straße daneben war komplett zugeparkt. 

Nach einem kurzen Stück auf der Straße, führte der SI teilweise sehr steil bergab. Für die Füße war das anstrengend, insbesondere für meine geschundenen Zehen. Aber meist war der Pfad in gutem Zustand und auch hin und wieder markiert. 



Der kleine Weiler Pieia sieht wunderschöne aus, wie es sich in die Berglandschaft hineinschmiegt. Aber es gab dort nicht mal eine Bar. Pause machte ich in einer Kapelle, wo sogar der Strom funktionierte. Hurra! Wasser gab es im Örtchen auch mehr als reichlich. Den Einstieg in den weiteren Weg fand ich erst nicht. Kein Wunder: ich musste dazu durch eine Familienfeier durchlaufen...

Jetzt wurde es immer grandioser. Der schmale gekieste Pfad führte etwas bergab und durch zwei Steinbögen hindurch. Solche Arches kannte ich bisher nur aus den USA. Einfach grandios! 



Generell waren die Berge hier felsig und zerklüftet. Der Wald hatte ich seit diesem Tag auch verändert. Viele Eichen wuchsen hier, aber auch zahlreiche andere Baumarten wie z.B. Robinien. Mir gefällt diese Vielfalt. Der Pfad wurde zu einem Höhenweg und führte auf und ab. Auf der anderen Seite waren einige Bäume sogar schon orange verfärbt. Ich konnte mich gar nicht stattsehen. 




An dem Tag beendete ich den Wandertag zeitig nach 26.5km, denn ansonsten wäre ich schon in den Teil gekommen, der laut der Beschreibung kritisch sein soll. Und diesen wollte ich erst am nächsten Tag gehen. Am Abend gewitterte und regnete es dann noch. Kurz vor Sonnenuntergang kamen dann auch noch Wanderer vorbei. Dabei hatte ich seit drei Stunden keine Menschenseele mehr gesehen. Glücklicherweise regnete es in dem Moment gerade besonders stark und niemand kam auf mein Zelt zu. 




Abenteuerliche Pfade

Schon die Beschreibung der Etappe zwischen Pieia und Cagli zeigte, dass dieser Abschnitt kritisch werden sollte. Mit Brombeeren und anderen Pflanzen zugewachsene Wege ohne Markierung. Zudem teilweise noch sehr steil. Auf der Karte fand ich eine Forststraße und nahm mir vor ggf. diese als Alternative zu gehen. 

Der erste kritische Abschnitt sollte hinter dem Weiler Moria beginnen. Dort war ich nach einem kurzen Asphalt-Uphill schnell angelangt. Natürlich bog ich erst falsch ab. Danach fand ich aber die schmale Spur, die mittig bergab führt. Der Pfad war besser als vermutet. Zwar war er tatsächlich zugewachsen, aber nur selten mit den stacheligen Brombeeren. Auch war der Weg selbst ohne Markierung gut erkennbar. Für meinen Geschmack war er sogar ganz schön. 




Der zweite kritische Teil gestaltete sich schwieriger. Der Beginn sah aus wie eine Forststraße,  blieb aber nicht so. Anfangs war der Pfad immerhin noch markiert und führte durch Wald in Kehren bergauf. 



Auf halber Strecke endeten die Markierungen und der Weg wurde sehr steil. Er war aber noch gut zu erkennen, denn es gab eine schmale Geröllspur, die bergauf führte. Sie war stark zugewuchert. Zum Glück nicht nur mit Brombeeren, sondern auch mit Haselsträuchern und anderer Vegetation. Die Brombeerranken ließen sich mit Zuhilfenahme der Trekkingstöcke nach unten drücken. 





Wenn man genau hinsieht, erkennt man in der Mitte die Geröllspur. Kurz vor dem Ende verschwand diese jedoch. Stattdessen führte mehrere Trittspuren in unterschiedlichen Richtungen. Dank der Komoot-App konnte ich aber erkennen, welche Spur sinnvoll ist. Ich war froh den Weg am Vormittag zu gehen, wo der Anstieg größtenteils im Schatten lag. Bald darauf gab es einen richtigen Pfad durch Graslandschaft hinauf zur Forststraße. Den restlichen Weg zum Gipfel des Monte Petrano war auch weglos, aber unschwer. Dort gönnte ich mir eine Rast.



Auf der anderen Seite unterhalb vom Gipfel gibt es einen Campingplatz. Der Weg hinunter nach Cagli hingegen war in gutem Zustand und problemlos zu begehen. 17 km hatte ich auf dem Tacho.



In Cagli hatte ich zwei Nächte im Hotel gebucht. Da meine Schuhe Salomon XA Takeo schon größere Löcher im Mesh haben und das Profil im vorderen Bereich auch ziemlich abgenutzt ist, buchte ich eine Unterkunft und bestellte mir Schuhe bei Amazon. Hoffentlich kommen die rechtzeitig an. Laut der Zeitangabe von Amazon sollte das funktionieren. 

Alternativplanung

Der Abschnitt des SI zwischen Cagli und Cantiano wird als desaströs beschrieben. Die Wege wären durch zwei Erdrutsche zerstört und zu allem Überfluss massiv überwuchert. Mit fett gedruckter Schrift wird davon abgeraten, den Weg zu gehen. Daher habe ich an meinem Ruhetag mit Komoot eine Alternative geplant, wo ich stattdessen den Weg Nr. 260 nehme und direkt in die darauffolgende Etappe 175 übergehe. Cantiano überspringe ich also. Mal sehen wie diese Alternative gelingt. 

Der erste Wandertag nach dem wohlverdienten Ruhetag führte natürlich mit Lebensmitteln für etwa vier Tage hauptsächlich bergauf. Leider ist das meistens so. Da der schwere Rucksack auf den Schultern drückte, machte ich zwischendurch viele kleinere Pausen. Große Luft aufs Fotos knipsen hatte ich deshalb auch nicht. 

Der erste Teil bergauf war gut markiert und auch in gutem Zustand. Später wurden die Markierungen spärlich und die Wege führten oft ohne erkennbaren Pfad über Weideflächen bergauf. An einer unverhofft auftauchenden Wasserquelle machte ich eine kurze Snackpause. Füße lüften ist dabei auch obligatorisch. In der Nähe der Quelle sah ich ein paar Zelte. Spontan tauchte eine Mutter mit Kind auf und schenkte mir eine Hand voll Tomaten. Sowas nennt man Trail Magic. Grandios! Freudig biss ich hinein - köstlich!

Die Pause beendete ich trotzdem schneller als erwartet, denn es fing an zu regnen. Das begleitende Donnergrollen kündigte ein Gewitter an. Die Regenjacke zog ich trotzdem schnell wieder aus - es war einfach zu warm. Bald hörte es es schon wieder auf. 



Über einen aussichtsreichen Höhenweg ging es weiter. Dort fand ich auch eine kleine Biwakhütte. Dort wollte ich zwar nicht übernachten, doch drinnen lässt sich auch hervorragend eine warme Mahlzeit zubereiten. Francesco war dort gerade dabei draußen den Zaun zu reparieren. Wir unterhielten uns ein wenig.



Nachdem es noch etwas bergauf ging, führte der Weg steil bergab bis zum Kloster Fonte Avellana. Dieser Ort sah schon von oben sehr idyllisch aus. Für eine Pause am Nachmittag perfekt geeignet. 

Schweißtreibend ging es anschließend etwa 300 Höhenmeter durch Eichenwald bergauf bis auf einen sehr aussichtsreichen Bergkamm. Das liebe ich am SI. 



Bergab geht es dann über verwaiste Weideflächen, wo auch eine weitere unerwartete Wasserquellen auftaucht. Abends geht es noch durch den Weiler Isola Fossara. Irgendwie fühle ich mich am Abend immer etwas unwohl wenn ich mit meinem großen Rucksack durch solche kleinen Ortschaften laufe. Kurz füllte ich meine Flasche auf und verließ den Ort über eine breite Forststraße. Diese führte an einem Bach entlang und ich bekam große Lust darauf darin zu baden. Kurz überlegte ich, dies tatsächlich zu tun. Doch ein ganzer Schwarm Bremsen verfolgte mich. Also schnell weiter. Bremsenbisse sind nämlich echt fies! Und zelten mochte ich in dem Gebiet auch ungern.
Also ging ich noch etwa 200 Höhenmeter bergauf, wo ich auf einem Bergrücken in einem lichten Wald ein feines Plätzchen fand. Trotz der etwa 1800hm hatte ich ganze 32km geschafft.

In der Nacht beobachte ich beeindruckende Blitze aus der Ferne. Doch das Gewitter nähert sich und es regnet lange. 

Unwetter in Italien



Am nächsten Tag startete es zuerst ausgesprochen schön. Nein, eigentlich ist das Wort "schön" dafür eine Untertreibung. Es war trocken, doch sie Luft feucht und roch wunderbar würzig. 



Schon bald fand ich eine Wasserquelle in einem winzigen Weiler am Wegesrand. Der Pfad verlief spektakulär am Hang entlang und stieg sanft an. Die Ausblicke waren grandios und die Luft war angenehm kühl. Manche Bäume waren bereits intensiv orange gefärbt. 




An einer hoch gelegen Weidewiese fand ich erneut Wasser. Dort machte ich auch eine kurze Pause. Für eine längere war es dort zu windig. Bald fing es an zu regnen. Donnergrollen kam hinzu. Durch Nebel lief ich auf einer gut ausgebauten Forststraße durch den Regionalpark Monte Cucco. Der Regen wurde irgendwann so stark, dass es nervte. Notdürftig stellte ich mich unter einem überdachten Infoschild unter. Dort kam zwar trotzdem Rehen hin, aber nicht so viel. Als es etwas besser wurde, lief ich weiter.



Zwischendurch hörte es ganz auf und ich dachte schon, dass Gewitter sei weitergezogen. Doch weit gefehlt! Als ich mich auf einem schönen Pfad durch alten moosverwachsenen Buchenwald bergab in Richtung Val di Ranco befand, fing es erst so richtig an. Sinnflutartig ergoss sich eine unglaubliche Menge Wasser vom Himmel. Ich versuchte zwar unter den großen Buchen Schutz zu finden, doch selbst an deren Stämmen floss der Regen in Bächen hinab. 

Als ich in Val di Ranco ankommen bin, hatte es aufgehört. Auf einem der dortigen Picknicktische ließ ich mich nieder und zog mich um. Lange blieb ich dort aber nicht, denn es fing erneut an zu regnen. Also weiter. Beim Gehen wird mir wenigstens warm... 

Der Weg führte bald mehrere Kilometer an einem theoretisch aussichtsreichen Grat entlang. Davon sah ich nichts. Stattdessen kämpfte ich mich bei stürmischen Wind gepaart mit Regen voran. Irgendwann hörte immerhin der Regen auf. 



Als das Foto entstand, hatte ich schon wieder eine recht gute Sicht. Erst als es bergab zu einem Sattel ging, zeigten sich erste blaue Flecke am Himmel. Ich bin hungrig und erschöpft. Genervt schlug ich notdürftig mein Zelt auf und verkriechte mich für eine Stunde darin. Denn dort drinnen war es windstill und trocken...

Der weitere Weg wäre eigentlich durchaus einfach zu gehen gewesen, doch durch den vielen Regen waren die Pfade an vielen Stellen total matschig geworden. 

Am späten Nachmittag hörte ich erneut ein unheilvolles Donnergrollen aus der Ferne. Die dunklen Wolken zeigten Regen an, der auch bald kam. Gegen Abend klarte es dann tatsächlich auf und ich fand ich nach 29.5km sogar einen aussichtsreichen Zeltplatz. Dort hatte ich sogar 4G und erfuhr, dass die deutschen Nachrichten von verherrenden Unwettern in Italien berichten. Aha. Deshalb war das Wetter an diesem Tag so schlecht...





Endlich wieder Sonne

Die Nacht blieb zwar ohne Regen, doch es bildete sich eine Menge Kondenswasser im und am Zelt. Am Morgen wachte ich im Nebel auf. Der Weg führte teilweise über aussichtsreiche Pfade bis zum Campingplatz Valsorda. Bis dorthin hätte ich am Vortag eigentlich laufen wollen, doch das war zu weit. 

Am nächsten Tag füllte ich dort meinen Wasservorrat auf. Inzwischen kam auch die Sonne raus und diesmal freute ich mich sogar darüber. 



Der weitere Weg führte sehr aussichtsreich über am Bergrücken gelegene Weideflächen für Kühe. Die sind hier weiß. 



Am Weg bergab versuchte ich lange Zeit einen riesigen Schwarm von kleinen Fliegen loszuwerden. Erst als ich eine Pause machte und dazu lange Kleidung anzog, ließen sie mich endlich in Ruhe. 

Der Weg bergab nach Bagnara war erstaunlich einfach, da er hauptsächlich über Forststraßen relativ sanft bergab führte. Erst zum Ende hin wurde es steiler. So kam ich in dem Dorf früher an als erwartet. In einem kleinen Lebensmittel-Shop kaufte ich eine Nektarine und eine Kugel Mozzarella. 



Brunnen mit frischem Wasser gab es dort reichlich. Da ein kräftiger Regenschauer vom Himmel kam, stellte ich mich ein paar Minuten bei einer überdachten Wasserquelle unter. Schon komisch. An dem Tag, wo ich so etwas gebraucht hätte, war weit und breit kein solcher Regenschutz zu finden. Auf einer breit ausgebauten Kiesstraße ging es weiter. Dort fand ich überraschend eine Biwakhütte, die aber verschlossen war. Oberhalb davon befand sich aber eine kleine Wiese. Perfekt um dort ein Zelt aufzustellen. Mit 35km hatte ich an dem Tag fünf Kilometer mehr geschafft als geplant.


Sanfte Hügellandschaften

Der weitere Weg bis Colfiorito war denkbar einfach. Hauptsächlich führte es über einsame Forststraßen, die manchmal von Wanderwegen abgewechselt wurden. Die Landschaft hier sah schon mehr nach dem Italien aus, wie man es aus dem Fernsehen kennt. Zumindest hatte ich solche im Kopf.




Kurz vor Colfiorito befindet sich ein kleines unter Schutz gestelltes Sumpfgebiet. Dort konnte ich, neben einem alten Schiffswrack, eine Weile ein Reiher und ein im Wasser schwimmendes Säugetier beobachten. 




In Colfiorito selber kaufte ich im Supermarkt ein - der hat auch am Sonntag auf! Zu Mittag aß ich in einem kleinen, aber feinen Restaurant. Zum Inventar gehörte Dackel Frida, die sich von mir ausgiebig streicheln ließ. Diesmal wartete dort jedoch kein Ruhetag auf mich. Nach der Mittagspause ging es weiter.







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